Re: Tageskommentar 13. Dezember 2005

Geschrieben von Harry am 14. Dezember 2005 12:05:05:

Als Antwort auf: Re: Tageskommentar 13. Dezember 2005 geschrieben von Mario am 13. Dezember 2005 08:14:35:

>>Aus Erfahrung Gut... so hieß es mal, als AEG noch deutsch war. Aber das ist lange her. Heute glaubt die höhere Führung, man könne in Deutschland keine Kühlschränke mehr verkaufen, die nicht in Polen gefertigt wurden. Oder eben noch weiter weg. Hut ab vor solchen Managern! Als Manager darf man keine Ideen haben und keine Probleme lösen können. Statt kreative Rezepte zu ersinnen, tut man das, was alle tun. Warum gedankenleeres Nachahmen einer allgemeinen Tendenz aber viel besser bezahlt wird, als ehrliche Arbeit, habe ich noch nicht herausgefunden.
>>Jetzt hacken alle auf unseren vormals heißgeliebten Altkanzler ein. Ist ja ganz nett, was sie dem alles vorwerfen... Vermutlich ist das der Neid der Besitzlosen. Da hat einer das getan, was alle gern tun würden, aber nicht schaffen, also lästert man darüber. Da wird mal wieder Beinchenheben mit Politik verwechselt. Jahresendfigurhohlkörper... Ja, das würde durchaus Politiker beschreiben, aber das war mal ein Ausdruck, den die DDR für Schoko-Nikolaus einführen wollte.
>>Schröder erklärt, es sei eine Ehrensache, daß er dieses Mandat im Aufsichtsrat übernimmt. Leider ist sein Ehrbegriff demnach nicht mit meinem kompatibel. Deshalb ist auch der Gedanke an einen freiwilligen Ehrenkodex absurd. Wer soll denn da wie handeln, wenn jeder eine andere Ehrauffassung hat?
>>Um es eindeutig zu formulieren: Ein ehrenhaftes Verhalten wird nicht durch den eigenen Geldbeutel diktiert. Klar und verständlich? Ja? Dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, daß es so nicht kommen wird.
>Hallo Tarman,
>wenn man sich mal das Beamtenrechtsrahmengesetz ansieht, so diktiert dieses vor, daß ein in den Ruhestand versetzter (Landes – wie auch vom Bund) Beamter (der ja dieses Privileg auf Lebenszeit erworben hat) 5 Jahre warten muß, bis er in der Wirtschaft (Freien) sein Wissen weitergeben darf.
>Des weiteren Besteht für ihn eine Geheimhaltungspflicht für dienstlich erworbene und natürlich auch für allgemeinwissende Vorgänge, die er in seiner Einheit bzw. Dienststelle erlangt hatte.
>Des weiteren Besitzen diese noch die Pflicht, sich wohlwollend zu verhalten, da das Disziplinarrecht bis zum Lebensende gilt.
>Nun, - was das für den, dem Golem unterworfenen gilt, ist nicht für den Politiker gültig, da dieser allein durch sein Parteibuch bzw. durch den erhöh-n-ten Vitamin –B- Bedarf (sprich Beziehungen) eingebunden gewesen ist bzw. war.
>Wenn alle vor dem Gesetzt „Gleich“ sind, so gibt es einige die sind eben „Gleicher“ ggg.
>Aber, man kann ja auch Äpfel nicht mit Birnen vergleichen.
>Zu AEG:
>Gestern im ZDF am Abend, äußerte sich ein Professor über die Lage zur Nation in Bezugnahme auf die langfristige Sicherung von Arbeitsplätzen in Deutschland.
>Selbst ein Verzicht auf 10 Prozent vom Lohn und der Aufhebung des Kündigungsschutzes, ist der Standort Deutschland nicht zu halten!
>Die Reporterin fragte nach, ob es durch Hochtechnologie zu schaffen sei; was er verneinte, da es ja für alle/viele dabei nicht möglich sei, sich in diesen Wirtschaftszweigen einzuarbeiten bzw. das entsprechende Wissen mitzubringen.
>„Alles was der Inder und Chinese kann, das konnten nur wir – aber eben vor 20 Jahren ! Das hat sich geändert!“
>Wie dann - die Wirtschaft sich entwickeln sollte ?
>Ganz einfach; so seine Meinung: Die Renten werden gekürzt (was ja allein die Inflation schon schafft - wenn man nur 2 Prozent pro Jahr annimmt – eher 4-6 ggg m.M); sind das in 10 Jahren auch 20 Prozent, die als Kaufkraft fehlen.
>Und 2. Wir werden den Gürtel so eng schnallen; weil die rosigen Zeiten einfach zu Ende sind und das Goldene Zeitalter war nun mal von 1960-1990 !
>Da ich einen engen Gürtel aus der Zone kannte, fällt das mir nicht so schwer.
>Wer Äpfel im Winter essen wollte, der mußte sich entweder von seinem Pachtbaum / Grundstück Äpfel pflücken – oder der hatte eben keine; Erdbeeren einlegen, Gurken einlegen – die gab es nicht im Glas zu kaufen – und wenn, selten und nur unter dem Ladentisch ! usw.
>Es ist immer schwerer, etwas wegzunehmen, als hinzunehmen.
>M.M. – auch wenn der Gürtel enger geschnallt werden sollte, ist das immer noch zu wenig auf die Masse der arbeitsfähigen Leute im Land – sprich: es geht mit Sausen und Getöse den Bach runter – aber eben langsam, weil so ein System nicht von jetzt und gleich zusammenbricht.
>Solange den Leuten erzählt wird, das ja alle sparen müssen – und der Pöbel es auch noch glaubt, wenn sich trotzdem einzelne die Tasche füllen, da ist es noch nicht so schlimm und es kann noch mehr herausgeholt werden.
>Da ich das – den Stellenabbau hier im Osten miterlebt habe – und das jetzt im Altland auch so losgeht, frage ich mich: Was soll da anders ablaufen als bei uns ?
>Schröder hin oder her.
>Der fehlende Nationalstolz - was ja gewollt war, wird uns ebenfalls das Genick brechen - unter dem Motto: "Du bist Deutschland!" ggggg.
>Ich hab das schon mal geschrieben: Ich KÖNNTE mir auf dem Weihnachtsmarkt mit der Fahne den Hintern abwischen, es würde keinen interessieren, viele würden wegschauen, andere mit großen Augen zuschauen und gelangweilt weitergehen.
>Mit freundlichem Gruß
>Mario


Hallo Mario,

man muß ja nicht Einzelproblem wie AEG herauspicken. Wenn schon führende Politiker am TV häufig wiederholen, daß täglich in D 1000 Arbeitsplätze wie auch immer verschwinden, ist das ein knallharter Beweis für den schleichenden Niedergang. Wer (statistisches Denken vorausgesetzt)da noch Silberstreifen oder sonstwie Licht sieht, ist entweder einer der üblichen Politverarscher oder Tagträumer.
Selbst wenn wir hypothetisch konstruieren würden: Deutschland setzt Löhne, Nebenkosten und Steuern auf polnisches Niveau, geht dieses Land den Bach runter. Weil das alles so ist, wie Du es auch beschreibts, habe ich recht mit meiner These: Es geht nur auf die harte Tour. Das Timing dazu zu entwickeln und zu präzisieren wird eine unserer vornehmsten Aufgaben bleiben.

LG
Harry


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