an alle

Geschrieben von Bonnie am 06. Januar 2005 09:18:31:

Als Antwort auf: Falscher Denkansatz geschrieben von Badland Warrior am 05. Januar 2005 23:06:12:

Hallo Baddy (und Franz) und alle,
ich habe mich gründlich verrechnet (ich habe 200.000 dividiert durch 15 gerechnet und dann noch 4 Nullen rangepackt, weil ich die Nullen ja vorher weggelassen hatte und nicht bedacht, daß ich das richtige Ergebnis ja schon hatte) und ich schäme mich wirklich in Grund und Boden. Erstens für meine Blödheit und zweitens für meine unbedachten Worte. Ich entschuldige mich dafür. Bitte hackt nicht noch weiter darauf rum.
Auch alles übrige, was ich gesagt habe (in welche Taschen fließt das Geld), nehme ich zurück. Denn selbst, wenn ich das Spendenaufkommen verdoppele auf 4 Mrd., komme ich auf 26.000 pro Opfer(familie) und das ist immer noch nicht genug.
Natürlich wird das Geld anders verwendet und nicht jeder Familie direkt gegeben. Trotzdem ist das Geld ja letztendlich für die Opfer gedacht. Die Methode, das Gesamtaufkommen der Spenden auf die Zahl der Opfer umzulegen, ist nur eine Möglichkeit, mit der Dimension umzugehen (um ein Gefühl dafür zu bekommen, wieviel es eigentlich ist). WENN es tatsächlich diese Dimension gehabt hätte (mehrere Mio. Euro pro Opfer) wäre es nämlich eindeutig zuviel gewesen.

Liebe Grüsse, Bonnie


>Hi, Bonnie!
>Ein Teil wird durch die hilfsorganisationen dafür genutzt Wasserentkeimer, Generatoren und den ganzen Kram zu besorgen, damit die Leute erstmal Trinkwasser haben, wo nicht tote Viecher oder Teile von anderen herumdümpeln, ganz zu schweigen von Dreck, Salz und dergleichen poder gar Krankheitserregern. Ein Teil wird dafür genutzt, auch in den bisher nicht zugänglichen Gebieten, wo man über das Mehrfache an den bisherigen offiziellen Zahlen an opfern vermutet, herauszufinden, was sache ist, also hubschrauber und Schiffe ausrüsten, hinfahren, hingschauen, was los ist, Maßnahmen ergreifen. Dann müssen Tausende und Aberzehntausende weiterer Leichen geborgen werden, Schiffe aus rigendwelchen Ortschaften entfernt werden, Straßen wiederhergestellt werden, allein schon für die Transporte ins Landesinnere, das Trink- und Abwassersystem wieder instandgesetzt werden oder erst einmal geschaffen, es muss Strom vorhanden sein für Notoperationen, es müssen Medikamente, Personal all das bezahlt und beschafft werden, es müssen Notunterkünfte gebaut werden, Häuser abgerissen oder instand gesetzt, und das sind ja nicht alles olle Lehmhütten. Da lagern Tausende von Menschen in und um einsturzgefährdete Tempel, Schulen, halt überall, wo man Menschen unterbingen kann. Sanitärvorrichtungen müssen hergestellt oder repariert werden, die Leute müssen betreut werden, sie brauchen zu essen und eine Perspektive, usw. usf. Wenn z. B. das THW alle flüge und dergl. selbst bezahlen müsste, könten sie gleich zuhause bleiben. Die Sachen müssen verteilt werden, vor Plünderern geschützt, es müssen telefonate geführt werden, allein die Errichtung eines Not-Telefonsystems und dessen Koordinierung dürfte nicht mal eben mit drei bis vier gebrauchten Uralt-Handys und ein paar Regenschirmen als Antenne vollbracht sein. Die Laster brauchen Benzin, müssen gewartet werden, die zivilen Helfer wollen entlohnt werden, oder sie werden auch kriminell, und... und... und...
>Zumindest ein Teil der Kosten fließt da hinein. und bedenke, dass zu sowas auch die Minenräumung in Sri Lanka gehören kann, wo die ganzen Landminen aus dem Bürgerkrieg jetzt ins Innere gespült wurden. Und die Hilfe ist jetzt notwendig, nicht irgendwann. Es geht nicht nur um statistische 150.000 Leute. Da sind noch viel mehr vermisst, entführt (inzwischen), tot, als man zugeben will, oder es einfach schlicht weiß. Das ind ja auch nicht einfach drei oder vier inseln betroffen, sondern riesige Inselfelder mit Hunderten von Inseln. Und Sri Lanka ist auch nicht irgendeine Insel sondern schon etwas größer. Du machst den fehler, von Zahlen auszugehen, die nicht stimmen, und von da aus zu rechnen. Jetzt einfach Geldbündel da zu verteilen, wäre blödsinn, dann würde da gar nichts mehr laufen. so aber wird umgesetzt, und die Menschen tun etwas und helfen.
>Baddy


Antworten: