Re: ..... und ein weiteres Stück des größeren Kontextes vergessen .....
Geschrieben von Mitleser am 13. Dezember 2005 15:18:
Als Antwort auf: ..... und ein weiteres Stück des größeren Kontextes vergessen ..... geschrieben von NoPasaran am 13. Dezember 2005 14:37:59:
>vielleicht ist es Dir ja entgangen, daß sich vor so etwa zweitausend Jahren da etwas einschlägig ganz Entscheidendes in der Gegend des heutigen Palästina/Israel zugetragen hat .....
Hallo NoPasaran
nein, ist es mir nicht. Mir ist auch nicht entgangen, unter welch brutalem, entsetzlichen Nick du schreibst, da dieser Kampfruf auch für das Abschlachten der Priester durch die Kommunisten steht.
Aber wenn du die Aussage des alten Testaments für überholt hälst, warum beziehst du dich dann darauf? Weil sie so schön griffig klingt, obwohl sie im Kontext ganz anders zu verstehen ist?
Warum beziehst du dich nicht lieber gleich auf das neue Testament und sagst, wie wichtig es dir ist, das Gebot der Feindesliebe auf die Täter anzuwenden, nachdem die Opfer ja nun bereits ermordert wurden?
Zum Kontext gehört dann aber auch, dass Jesus davon sprach, dass der, der zum Schwert greift, auch durch das Schwert umkommen wird. Du magst das aus deiner Sicht als Karma bezeichnen. Jedenfalls geschieht in den USA genau das mit dem Täter: er greift zum "Schwert" und kommt nun auch damit um.
Zum "Schwert" schreibt das neue Testament:
"1aJedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Denn bes ist keine Obrigkeit außer von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott angeordnet. 2Wer sich nun der Obrigkeit widersetzt, der widerstrebt der Anordnung Gottes; die ihr aber widerstreben, ziehen sich selbst das Urteil zu. 3Denn vor denen, die Gewalt haben, muß man sich nicht fürchten wegen guter, sondern wegen böser Werke. cWillst du dich aber nicht fürchten vor der Obrigkeit, so tue Gutes; so wirst du Lob von ihr erhalten. Denn sie ist Gottes Dienerin, dir zugut. Tust du aber Böses, so fürchte dich; denn sie trägt das Schwert nicht umsonst: sie ist Gottes Dienerin und vollzieht das Strafgericht an dem, der Böses tut." (Römer 13)
Auch zu den Soldaten sprach Jesus nicht, sie sollten ihren Job aufgeben, sondern er forderte sie nur auf, nicht mehr zu nehmen, als ihnen zusteht (= nicht plündern) und sich mit ihrem Sold zu begnügen.
Das neue Testament fordert nicht die Todesstrafe, spricht sich aber auch keinesfalls dagegen aus. Sondern es sieht die Strafe als Folge der bösen Tat. Taten, die wir sowohl wegen der Folgen als auch wegen unserem Gewissen vermeiden sollen. Die Lösung der Bibel ist also der absolute Verzicht auf böse Taten (nicht die Verminderung der Folgen der Taten), und diese Umkehr fordert sie mit aller Radikalität.
Gruß vom
Mitleser
- Re: ..... und ein weiteres Stück des größeren Kontextes vergessen ..... detlef 13.12.2005 21:25 (0)