Bin deiner Meinung bis auf
Geschrieben von Georg am 29. November 2005 18:17:01:
Als Antwort auf: Re: Schaut euch mal diese Graphiken an - ohne Worte geschrieben von Tahca Ushte am 29. November 2005 13:31:54:
Hallo,
>Hallo Georg
>Ja, die Graphiken sind mir seit Jahren bekannt. Sie sehen sehr verheerend aus, aber man muss dabei etwas bedenken: so lange es „Wachstum“ gibt (oder den Glauben daran), so lange wird das System der Verschuldung funktionieren.
>Die Verschuldung wächst aber auch mit dem Einkommen/Guthaben, was man objektiv betrachtet ebenfalls mit einbeziehen muss. Dann dürfte das Bild ganz anders zu deuten sein. Das missachtet Hannich nicht nur in seinen Grafiken, sondern auch in seinen Büchern. Nach seiner Darstellung hätte es nämlich schon lange scheppern müssen – ist aber noch nichts Gravierendes geschehen.
>Somit wachsen die Verschuldung und das Guthaben, nur halt in andere Täschchen. Die einseitige Betrachtung nur einer Tasche hilft da nicht weiter.
>Das System funktioniert halt noch so lange, wie es Wachstum gibt. Bei Stagnation dürfte es eigentlich schon wackeln oder zusammenbrechen.
Das Problem ist halt das Guthaben und Schulden weit schneller wachsen, als wie die Wirtschaft.
Vom Sozialprodukt müssen aber die Zinsen die von den Schulden zu den Guthaben fließen bedient werden.
Da bleibt dann für andere Aufgaben in den Volkwirtschaften immer weniger.
>Was passiert derzeit (und schon seit geraumer Zeit) in D? Schulden wachsen, Guthaben wachsen... nur befinden wir uns seit wenigen Jahren in Stagnation (Binnenwirtschaft). Schon reißen die Löcher immer größere Probleme auf. Wenn die Stagnation oder gar ein „Unter“schwung bleibt/kommt, so dürften wir uns in wenigen Jahren in einem offenen Bürgerkrieg befinden.
>Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich nirgends erkennen, was uns wieder auf die Beine helfen könnte. Im Gegenteil, die globalisierte Welt wird ihren Teil dazu tun. Ist nur eine Frage der Zeit, wann die Immo-Blase in den VSA und UK platzen. Es ist nur die Frage der Zeit, bis Energiepreise die Wirtschaft und Kaufkraft zum Erliegen bringt. Eigentlich bleibt nur noch spannend, welcher Faktor uns als Erstes das Genick brechen wird. Da könnten wir persönliche Tipps abgeben.
>Hannich betrachtet die Wirtschaftszusammenhänge zu einseitig, als so auf konkrete Ergebnisse zu kommen. So lange dem Schuldner noch Kredit eingeräumt wird, passiert nicht viel, und sei es Kredit für Zinsen. Die Gläubiger sind selbstverständlich interessiert weiterhin Zinsen zu erhalten und den Schuldner am Tropf zu halten (da Rückzahlungen ausgeschlossen sind, aber Zinsen noch kassiert werden können). Sollte eine Seite nicht mehr mitspielen, oder nicht mehr mitspielen können (*), bricht es zusammen. So kann das System noch einige Jahre laufen. Hannich beweist Schwächen in seinen Darstellungen.
>Viele Grüße
>T.U.
>(*) z.B. Immo-Blase, Energie
Ja, sehe ich genauso, solange man sich weiter verschulden kann, geht es noch..
Mag außerdem sein, dass man beim Dow besser die Teurerungsrate berücksichtigen sollte, aber trotzdem......
mfG
Georg