Russische Langzeitstrategie für Zweifler
Geschrieben von Harry am 25. November 2005 18:43:13:
Hallo Ihr Lieben,
hier ein paar kleine Begebenheiten, die zum Thema passen.
Vorspann: Als junger Mensch war ich aktiv am Aufbau einer Partei beteiligt. Als solcher, antikommunistisch erzogener, hatte ich ein waches Auge bezüglich des o. g. Themas.
Etwa Mitte der 80er war ich eines Tages (in Köln wohnhaft) im Siegerland zwischen irgendwelchen Käffern abseits von Durchgangsstraßen unterwegs. Plötzlich hatte ich einen russischen Lastzug vor mir. Nanu denk ich, was will der denn hier? Ich hatte Informationen, dass (zu kommunistischen Zeiten) die russischen LKW-Fahrer sich ausschließlich aus Panzerkapitänen rekrutierten. Da ich mit meiner Aufgabe fertig war, bin ich ihm einfach gefolgt. Er fuhr kreuz und quer über die abgelegensten, vielfach sehr schmalen Nebenstraßen bis nach Köln. An einer Bahnschranke ergab es sich, dass ich neben ihm zu stehen kam. Er hatte mich natürlich längst bemerkt und lacht mich mit seinem runden Slavengesicht so richtig hämisch-mitleidig voll an. Er wusste genau, dass er sich in unserem ach so freien Lande schadlos austoben kann wie er möchte (muß). Im Übrigen habe ich öfter erfahren, dass wir wegen unserer Offenheit nicht für voll genommen werden. Dazu fällt mir noch ein, ich habe mal am TV einem Reisebericht über Sibirien entnommen, wie ein besoffener Russe in einer erbärmlichen Hütte vor der Kamera sagte (inhaltlich): Was wollt ihr den, wir überrollen euch doch.
Übrigens genauso werden wir von bestimmten Andersgläubigen wegen unserer Kultur verachtet. Das wird ja vielen von Euch bewusst sein. Hat wohl mit Integrationsfähigkeit zu tun, oder?
Noch zur Langzeitstrategie: Ein anderes Mal (auch zu DDR-Zeiten) war ich auf der Autobahn Dortmund-Kassel unterwegs. Auf einem Rastplatz irgendwo bei Paderborn habe ich folgendes beobachtet: Es kamen im Minutentakt DDR-Lastzüge angefahren. Sie reihten sich, 13 Stück an der Zahl, auf dem Parkplatz nebeneinander auf. Hinzu gesellten sich noch einige aus Bulgarien. Das Besondere daran: Keiner stieg aus. Ich habe unendlich lange die Scene beobachtet. Keiner stieg aus. Irgendwann musste ich weiter. Ich vermutete damals, dass sie lediglich testen wollten, ob sich irgendjemand für sie interessiert. Wer sollte wohl in unserem ach so freien Lande? Und da wundern wir uns, wenn wir nicht für voll genommen werden. Oder glaubt wirklich jemand, dass unser „Freund“ Vladimir seinen Freund Gerhard wirklich für voll nimmt? Der (V) klopft sich doch vor Lachen auf die Schenkel.LG
Harry
- Re: Russische Langzeitstrategie für Zweifler MattB 25.11.2005 19:08 (0)