Re: Wann bricht es ?

Geschrieben von Suchender am 10. November 2005 11:26:20:

Als Antwort auf: Wann bricht es ? geschrieben von Mario am 10. November 2005 08:30:44:

>Hallo Forum,
>wenn ich mir meine Vergangenheit als Ossi anschaue, und ich von der damaligen Lebenssituation auf die heutige Zeit hin eine Qualitätsstudie mache, kann ich nur sagen: Alle Achtung!
>So gut wie heute ging es uns noch nie.
>Wenn ich zurück blicke, und mir bewusst werde, wie das damals alles gelaufen ist - kopfschüttel !
>Wenn ich Fliesen gebraucht habe, tauschte ich die gegen Winterreifen usw.
>Wir hatten 2 ältere Damen im Haus und bekamen von diesen Miete.
>Von der einen 18 Ostmark und von der anderen 22. Zuzüglich noch ca. 2-3 Ostmark Wassergeld.
>Wenn die dann schrieen: „Wir brauchen einen neuen Ofen!“ - konnten wir diesem Wunsch nicht folgen, da ein Ofen damals – wenn man einen bekam – ca. 450 Ostmark kostete.
>Nun ich will nicht jammern, und wir haben auch nicht gehungert, wie vielleicht sich das manche dachten und auch das Schulsystem der DDR wurde von Finnland übernommen.
>Bevor es aber losgehen soll, wurde von einigen Propheten geäußert, daß die Leute denken es geht nicht mehr und trotzdem geht es noch schön weiter bergab.
>Ich vergleiche das dann immer mit der Sache; wenn ich nach Afrika zu irgend einem Stamm der Eingeborenen fahren (ich verdränge gleich mal das Wort Neger) und denen jeden Monat einen Sack Getreide vom LKW schmeiße – und dieses 1 Jahr immer wiederhole – bin ich deren bester Freund.
>Wenn ich aber die Hilfe – nachdem ich die schön dick gefüttert habe – wie die beim Wettessen – einstelle, werden die sicher mit mir böse sein und es kommt zu Aufständen, da man ja immer schön durchgefüttert wurde und es meine Pflicht ist dieses weiter zu tun.
>M.M. ist, solange sich die Leute noch Nahrungsmittel leisten können, wird sich die Sache noch einige Zeit hinziehen.
>Rein intuitiv dachte ich, daß es schon eher losgeht. Wir haben ja zu Ostzeiten wie gesagt auch nicht gehungert. Die Kompetenzen liegen aber jetzt anders herum. Früher hatten einige/wir Geld und wir konnten nichts kaufen – sind allem hinterhergerannt.
>Heute gibt es alles und die Leute haben kein Geld, wollen es nicht ausgeben oder sind heillos verschuldet .
>Die Leute werden ihre Bedürfnisse einfach zurück schrauben und es läppert noch eine Weile vor sich hin.
>Der Franzose oder Italiener läßt sich vieles nicht so leiht gefallen, der Deutsche ist aber dumm und ist sich in den grundlegenden Dingen nicht einig (Teile und Herrsche!).
>Um so mehr Dicke – um so besser – die sitzen dann schön vor dem Fernseher und ziehen sich neben Bier und Chips Filme rein und sielen sich ohne Nahrung nicht auf der Straße herum.
>Auch wenn ich einigen wieder mal auf den Schlips getreten bin, für seine Gesundheit kann jeder etwas tun und auch sein Gewicht reduzieren.
>Mit freundlichem Gruß
>Mario


Wenn man ältere Leute fragt, so verdrängen sie zumeist die eigenen negativen Erlebnisse und erfreuen sich der guten Seiten (soll ja auch bei manchen Montagsdemos, die noch hier und da zumeist bewußt unbeachtet von den Medien stattfinden) häufig so sein.

Es ist schön mal wieder einen Beitrag zu lesen, wo dem nicht so ist.
Vielleicht wäre der Hinweis angebracht, daß diejenigen, die in Mitteldeutschland nachdem sie sich wiedermal schon 7 Uhr an den Mittagsangeboten der Tafel vergebens angestellt haben (nach Arbeit gegen Geld ist ja für die meisten noch erfolgloser) ihren Lebensunterhalt durch Ladendiebstähle absichern? Es sei denn Mundraub wird bestraft ...
Vielleicht schätzt derzeit so mancher "Knacki" seinen Aufenthalt, weil er da eine Rundumverpflegung "genießt", um die ihn so mancher Hartz IV ler in diesem Punkt beneidet?

Vielleicht sehen wir, die wir hier unsere Zeit am PC im Internet verbringen, die Ängste und Sorgen der "Kleinen Leute" noch nicht, da es uns noch besser geht und wir uns permanent einreden: Es könnte ja schlimmer kommen ... .

Aber eines kann man gewiß sein, daß die derzeit Herrschenden über das gesammte Ausmaß der wirtschaftliche Lage voll im Bilde sind und sich hinter ihrer Maske, die sie tagtäglich in den Medien präsentieren, die pure Angst vor dem Zorn des Volkes verbirgt und sie so manche Nacht schweißgebadet munter werden.


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