Re: harte Zeiten

Geschrieben von BBouvier am 09. November 2005 11:57:37:

Als Antwort auf: harte Zeiten geschrieben von Livnyak am 08. November 2005 16:57:15:

"""ich persoenlich rechne naemlich nicht mit dem haeufig erwaehnten zusammenbruch (auch als crash bezeichnet),
sondern eher mit einer allmaehlichen verschlechterung,..."

Hallo, Livnyak!


Katharina/Ötztal:

""Es kann nicht mehr gehen, es geht nimmer, und es geht doch noch weiter.
Es geht viel länger abwärts, als die Leute zuerst meinten.

Dann plötzlich bricht's.""

Beides,- nacheinander, gelle?

Gruss,
BB

>hallo greif,
>natuerlich stimme ich mit dir zum grossen teil ueberein, mit einer ausnahme, was allerdings subjektiv ist, ich persoenlich rechne naemlich nicht mit dem haeufig erwaehnten zusammenbruch (auch als crash bezeichnet), sondern eher mit einer allmaehlichen verschlechterung, deren notwendige folge natuerlich dann in schon naher zukunft sich haeufende ausschreitungen der betroffenen gruppen sind. wenn man mal von einem durchschnittsdeutschen reden kann, so musste/muss dieser eben nach und nach auf dies und jenes verzichten, wobei seine existenz allerdings bei weitem noch nicht gefaehrdet ist. mir ist bewusst, dass eine solche verallgemeinerung, vom durchschnitt zu sprechen, nicht haltbar ist und es die verschiedenen gruppierungen nicht gleichzeitig trifft, wenn ich das mal so sagen darf, denn die grenze des sogenannten existenzminimums ist beispielsweise bei einem langzeitarbeitslosen wesentlich eher erreicht als bei einem erwerbstaetigen, aber gerade darin sehe ich den umstand begruendet, dass ein allgemeiner zusammenbruch auszuschliessen ist.
>mit verschlechterung ist hier die verschlechterung der finanziellen situation des einzelnen gemeint, einschliesslich des uebergangs vom "polster" auf der bank zur langfristigen verschuldung, die mit den allgemein knapperen privaten finanziellen ressourcen in den laendern der EU ebenfalls mehr und mehr in den vordergrund rueckt, allerdings immer noch dazu beitragen kann, dass sich die existentielle situation des einzelnen langsamer verschlechtert. es wird mit hoher wahrscheinlichkeit in naechster zukunft zunehmend ausschreitungen geben, wo sich eben betroffene gruppierungen luft verschaffen, eine revolution oder aehnliches moechte ich aber zumindest in bezug auf deutschland auch auf laengere sicht ausschliessen. es kleckert sich eben so langhin, geht langsam aber stetig abwaerts, wobei die hoffnung des einzelnen (auf wieder bessere zeiten) die noetige bremse ist, den kessel am ueberschwappen zu hindern. anders schaut es da allerdings in anderen laendern aus, wo es ebenfalls bergab geht und wo der aktuelle lebensstandard als ausgangspunkt fuer die talfahrt nicht mit dem deutschen zu vergleichen ist, wo der kritische punkt einer allgemeinen schicht eher erreicht werden koennte, wie ich das im falle russlands als potentielle gefahr sehe, aber das ist ein weites feld und leider mangelt es viel zu sehr an brauchbaren informationen, um die dortige situation richtig einschaetzen zu koennen.
>solong
>livnyak
>
>>Hallo Leute,
>>das was wir momentan erleben, ist auf jedenfall der Anbruch einer neuen Zeit.
>>Ich fang mal so grob mit der 68er Bewegung an. Flower-Power. Seither gab es nur Streicheleinheiten für alle, die reinkamen zu uns ins Land. Eigentlich nach ganz Europa. Liberal war das Zauberwort. Es ging eigentlich nur nach oben (zumindest für mich).
>>Der Mauerfall brachte wohl eine Wende in dem Ganzen. Enorm einschneidend war die Einführung es Euros. Löhne halbiert, Preise z. T. verdoppelt. Nun ja. Und nun sehen wir den wirtschaftlilchen und sozialen Niedergang der westlichen Gesellschaft mit all ihren Randgruppen.
>>In einem Fantasyroman würde man schreiben: Dunkle Wolken ziehen auf und die Finsternis greift immer mehr um sich. Es fehlt nur noch die Endschlacht und das auftauchen eines Helden und eines Bösewichtes.
>>Ist doch auch interessant, in so eine Zukunft hineinzuwachsen und diese zu erleben.
>>Bin ja mal gespannt, was dabei herauskommt. Nichts ist so spannend, wie das Leben.
>>Da kann man jeden Roman vergessen. Nur im Roman geht alles viel schneller. Wir müssend das in Echtzeit durchmachen. Denkt mal nach. 1933 bis 1938 waren innerhin 5 Jahre.
>>Wir haben auch noch Zeit. Die Unruhen in Frankreich waren vielleicht der Anfang. Nun mit dem Ausnahmezustand wird sich das Ganze schnell wieder beruhigen. Doch bestimmte Gruppen werden sich diese Aktionen sehr wohl gemerkt haben und sie für ihren Vorteil ausnutzen.
>>Ich denke, dies war nicht das letze Mal, daß wir brennende Autos gesehen haben.
>>Kauft euch eure Vorräte, solange ihr dies noch problemlos und einigermaßen billig
>>könnt. Wer bis jetzt noch nicht agiert hat, wird wohl bald nur noch reagieren können. Und das ist schlecht.
>>Bin ja gespannt, wie es weitergeht.
>>Gruß, ein neugieriger, abwartender Greif.


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