. \\\*/// ..+ Systemische Zukunftszerstörungen (IV) - Wasserspeicher: +++_____*
Geschrieben von Ego Man am 03. November 2005 20:31:
Quelle: http://sirismm.si.edu/eepa/eep1/eepa_16541.jpg Oberirdische Überlebensarchitekturen der Malinke Dogon: Marktszene
Systemische Zukunftszerstörungen (IV): Afrikas Wasserspeicher in Gefahr
Rapide sinkende Pegel, ausgerottete Fischbestände - eine internationale Seenkonferenz zieht eine erschreckende Bilanz
MBITA/ NAIROBI, 3. November 2005. Jared Otieno lässt sich nicht stören von der Ziege, die über sein Netz trampelt. Ungerührt flickt der kenianische Fischer die Löcher in dem riesigen weißen Feld, das teils aus aneinandergenähten Moskitonetzen besteht. Sein Netz ist viel größer, die Maschenweite viel kleiner als erlaubt, sie beträgt keine fünf Millimeter. Auf diese Weise holt er Fischbabys und sogar Eier aus dem Viktoriasee und gefährdet seine eigene Zukunft. "Das weiß ich alles, aber was soll ich machen?", wehrt er Fragen ab. "Sonst hole ich nicht genug raus. Es wird immer genug Fische geben".
Doch genau das ist fraglich. Ob in Mbita, Dunga oder anderen kenianischen Orten am Viktoriasee, ob Viktoriasardine, Niltilapia oder Nilbarsch - alle Fischer beklagen schrumpfende Fangmengen und bestätigen, dass die gefangenen Fische immer kleiner werden. Überfischung und Verseuchung gefährden den Industriezweig und die Existenz der rund 200 000 Fischer am Viktoriasee, die allein Kenia jährlich 80 Millionen Euro an Devisen einbringen. Der Pegel des zweitgrößten Sees der Welt sank nach Angaben des UN-Umweltprogramms Unep in den vergangenen Jahren um einen Meter. Doch der bloße Augenschein und Aussagen der Anrainer und Fährleute deuten auf einen sehr viel drastischer sinkenden Pegel hin. Von bis zu drei Metern in nur acht Monaten reden die Fischer.
Die Zerstörung der afrikanischen Süßwasserseen beschäftigte in dieser Woche die 11. Weltseenkonferenz in Kenias Hauptstadt Nairobi. Studien von Satellitenaufnahmen belegen das dramatische Ausmaß der Umweltzerstörung deutlich. Der Lake Songor im westafrikanischen Ghana schrumpft bedenklich, der Tschad-See hat in zehn Jahren 90 Prozent seiner Wasseroberfläche eingebüßt. Das Sambesi-Flusssystem im Süden wird durch den in Mosambike errichteten Cabora-Basa-Staudamm in Mitleidenschaft gezogen.
Vor allem Abholzung und Dürre bewirken sinkende Flusspegel und gefährden die Frischwasserzufuhr zu den rund 650 afrikanischen Seen, von denen Hunderte Millionen Menschen abhängen. Von Menschen eingeführte Fischarten wie der gefräßige, bis zu 150 Kilo schwere Nilbarsch im ostafrikanischen Viktoriasee rotten kleinere Arten aus und zerstören die ökologische Balance. Ungeklärte Abwässer aus Industrie und Haushalten verseuchen die Wasserspeicher und lösen zusätzlich Algenwachstum aus, was den Fischen den lebensnotwendigen Sauerstoff entzieht.
Das ungebremste Bevölkerungswachstum übt weiteren Druck auf die Seen und angrenzende Feuchtgebiete aus. Allein Niger hat in 20 Jahren mehr als 80 Prozent seiner Feuchtgebiete eingebüßt.
Wie viele der afrikanischen Seen grenzt auch der größte, der Viktoriasee, an drei Länder, doch fehlt es an grenzüberschreitenden politischen Maßnahmen. Bestehende Umweltgesetze werden nicht angewandt, Umweltstraftaten bleiben ungeahndet. In Mbita lässt sogar die Polizei ihre Autos im flachen Wasser am Ufer waschen. Sardinenfischer wie Jared Otieno in Mbita fahren nachts auf den See und locken mit Kerosinlampen ihre Fänge an. Sie haben keine Ahnung, welche Schäden Kerosin im ökologischen System hinterlässt. Und selbst wenn sie es wüssten - sie haben keine Alternative. S. Ehlert
EspeciallY for all members in 'DZF':
'USE DC-deaTHCLock+check ..!!!'.
Enjoy it:
Ego Man
.