Paris und weiteres Kopfchaos

Geschrieben von HJH am 01. November 2005 16:06:41:

Bonjour mon Amis;-)

-Die Gewalt in Pariser Vorstädten weitet sich auf andere Gemeinden aus.

-In der Nacht zu Dienstag brannten 60 Autos.

-Auf offener Straße wurden Feuer angezündet.

-Innenminister Sarkozy kündigt weiteres scharfes Durchgreifen und Null Toleranz gegen Randalierer an.

"Randalierer" ist ein harmloser Begriff für Menschen ohne Zukunftsperspektiven.
Und sie lassen sich auch deshalb nicht noch weiter an den "Rand" drängen. Auslöser der "Randalen" auf den ersten Blick ist die Rache der vermeintlich auf tragische Weise umgekommenen 3 jungen Menschen durch die Polizei. Doch hier wie dort versagte eine Integrationspolitik, deren Versäumnisse schnell aus den Vororten Paris selbst mitten ins Herz der pulsierenden Weltstadt schwappen können. Und andere (europäische) Städte mit ihren "Randgruppen" in "Randbezirken" könnten folgen. Die Folgen daraus sind die Vorboten der Bürgerkriege.

Es gibt sie (und gab sie immer), die Klassenunterschiede, gerade im Frankreich mit kolonistischer Vergangenheit, wie in England eben auch. Deutschland (West) hatte in den immer so hoch gehaltenen Wirtschaftswunderjahren bekanntlich seine Türken, die die Drecksarbeit für die Schweinshaxengestälten Neureichen machen "durften". In Deutschland liegt der Hase im Pfeffer mit Zeitbombe gefüllt an unserer durch Besatzerstatuten aufgehalsten "Kollektivschuld" der verlorenen Kriege, und der verlogenen Demografiedebatte des "aussterbenden Deutschen". So soll der Zuzug weiterer (Millionen) Menschen das Überleben Deutschlands, aber nicht das Überleben deutschen Geistes bezwecken (es schien mir immer nur ein Geist zu sein-abstrakt und nicht greifbar, selten zu spüren). Das ginge ja noch, wäre Deutschland eine kraftvolle Nation, und würde "zivilisierte" Menschen ins Land einladen, mit Perspektive! Doch ein Deutschland mit den derzeitigen Voraussetzungen durch Abzocker in und durch alle Schichten der Gesellschaft, in dem die politische Klasse ja erst den Nährboden bereitete, um Korruption und Lüge Hoffähig und so selbst für den zu regierenden Pöbel schmackhaft werden ließ, verdient solch eine Nation überhaupt noch eine Perspektive, geschweige denn eine in welcher Art auch immer gerichtete Gnade?

Es geht in den Pariser Vororten der momentanen Gewalt nicht um die Zukunft der Grande Nation. Dafür sind die jungen Leute zu schwach, und haben beispielsweise keinen Anführer mit Format, der ihre Kräfte bündeln, und in die Mittelklasse der (ausländischen) Bevölkerung tragen könnte. Doch Frankreich muss aufpassen, keine weiteren Märtyrer hausgemacht zu gebären, die von Frankreichs Flics gemordet werden. Denn dann hätten die Perspektivlosen einen Grund mehr, ihren Krieg der Straße in die feineren Bezirke zu tragen-mit überwiegend französischer Bevölkerung. Und das würde einem wie Le Pen in den Kram passen. Da beginnt falsch verstandener und falsch praktizierter Nationalismus, wo das Prinzip der Demokratie mit Ausgrenzung beginnt (Randbezirke für Randgruppen=Ghettos). Und so was rächte sich noch immer, und wurde in letzter Konsequenz immer ein Völkermorden, ein Vertreiben und Vernichten!

Die Gesellschaft bleibt im Wandel. Doch in diesem Tempo erlebte es noch keine andere Generation vor uns. Die Folgen sind zunehmend Verwirrung, ein Ventil davon ist der angewandte Hedonismus, wo Frust in Ausschweifungen und Lebensentwürfen mündet, die dem Verfall an Sitte und Moral Tür und Tor öffnet.
Und in den alten Motiven des Stärkeren über den Schwächeren. Ethische Grundsätze sind ausgehebelt, werden verlacht und sind von vorvorgestern. Da gibt es also welche, die haben eine Schaufel in der Hand um Neues zu beginnen. Andere schlagen sich mit ihren Schippen die Köpfe ein. Und ein (noch) geringer Teil, sieht schon visionär den einzigen Zweck der über bleibt, machen wir so weiter wie bisher: Sich das eigene Grab zu schaufeln.

Warum gedenken die christlich Angehauchten unter uns am morgigen "Allerseelen" ihren Verstorbenen? Verstorbene, die Opfer von Krieg, aber auch von Herzinfarkt durch Fettsucht wurden; Tote an falscher Ideolgie zugrunde gegangen, weil sie sich eben verblenden ließen, und zwar nicht um des (deutschen) Kollektivgefühls, sondern (wie meist) den Teufeln in Menschengestalt, in ihren strammen Parolen und gutsitzenden Uniformen bzw. Maßanzügen und schiefen Grinsebacken, wie man sie ja heutzutage auszumachen pflegt.

Was ist das für Chaos der Zeit, von dem jeder selbst berichten kann in seinem kleinen Dasein? Wo der eine mir ins Ohr "Heil H.tler" flüstert, dabei wie wahnsinnig die Augen rollt, und der nächste mir einen Kuss auf die Wange drückt, der andere mir von den Vorzügen seines neuen Benz berichtet, den er sich durch Erbschleicherei ergaunert hat-ohne überhaupt irgendeine Form von Gewissensbissen zu zeigen? Und wozu wird (auch hier) immer wieder nach der Presse gerufen, wo man doch selbst miterleben muss, dass es an allen Ecken und Enden kriselt? Braucht es denn für den Niedergang wie immer deutsche Gründlichkeit in Form von Bilanzen und Tabellen, schwarz auf weiß nachzulesen?

Ich bleibe weiter ein Beobachter-und gerade auch bei mir um die Ecke, denn neben allen Ausschweifungen primitivster Urform, neben wöchentlichen Schlägereien und Einbrüchen (und dies in einem kleinen einstmals gemütlichen Ort mit seinen knapp 7.000 EW) sitzen ebenfalls die Eingeschüchterten, die Hoffnungslosen, eben allesamt die Perspektivlosen. Einziger Lebensehrgeiz dieser so gemacht Gewordenen ist Hass, Neid und Gehässigkeit. Alles Nährböden für eine blitzende stabile Schaufel. Wer noch keine besitzt, sollte sich eine zulegen-sie wird noch von Nöten sein!

Gruß

Jörg


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