Jakob Lorber: Versinken in Materialismus erfordert Gericht {jl.ev03.011,01-05}
Geschrieben von Georg am 31. Oktober 2005 13:23:05:
Als Antwort auf: zum minimalen, zum menschenwürdigen "Lebensstandard" geschrieben von BBouvier am 29. Oktober 2005 16:55:06:
Hallo,
Ein Beitrag von Jakob Lorber dazu:
Jakob Lorber: Versinken in Materialismus erfordert Gericht {jl.ev03.011,01-05}
Versinken in Materialismus erfordert Gericht {jl.ev03.011,01-05}
Warum sich Menschen immer wieder harte Strafgerichte oder ihren physischen Untergang selbst bereiten, wenn sie die Ordnung Gottes übertreten, geistige Werte geringschätzen oder verachten und ihr Herz an materielle Werte hängen, erläuterte Jesus einst so:
{jl.ev03.011,01} »Man klagt noch Gott an und sagt: "Wie konnte Gott eine alles Leben erstickende Sündflut über den Erdboden kommen lassen und wie vernichten die Sodomiter und Gomorrhiten!?" O nichts leichter als das! Denn wozu belebte und gezierte Fleischklumpen auf dem Boden einer Erde noch länger herumwühlen lassen, deren Seelen sich so weit von der alten Ordnung Gottes entfernt haben, daß in ihnen aber auch die letzte Spur sogar des Bewußtseins ihrer selbst vor lauter Sorge ums Fleisch entflohen ist!?
{jl.ev03.011,02} Kann es noch eine dickere Inkarnation (Verstofflichung) der Menschenseele geben als eine, in der die Seele nicht nur von dem göttlichen Geiste in ihr jeder Ahnung bar geworden ist, sondern sich am Ende selbst auch derart verliert, daß sie ihr eigenes Dasein im vollsten Ernste zu leugnen anfängt und nicht mehr zu der Überzeugung zu bringen ist, daß sie ist!?
{jl.ev03.011,03} Ja, wenn bei der Menschheit der Welt einmal der Zustand eintritt, da hat dann auch der Mensch vollends aufgehört, ein Mensch zu sein; er ist dann nur mehr ein instinktartig vernünftiges Tier und ist vorderhand für jede weitere Bildung der Seele und des Geistes total unfähig. Darum muß solch ein Fleisch getötet werden und verfaulen samt der zu intensiv inkarnierten (sehr verstofflichten) Seele, auf daß vielleicht nach vielen Jahrtausenden eine aller Inkarnation ledig gewordene Seele wieder den Weg ihrer Selbstbildung und Selbständigwerdung, entweder noch auf dieser Erde oder auf einer andern, betreten kann.
{jl.ev03.011,04} Daß es aber nun schon wieder gar häufig Menschen gibt, die von ihrer eigenen Seele vor lauter großen Sorgen um der Welt und ihres Fleisches willen nichts mehr wissen, das könnet ihr zum Teil an euch selbst, zum Teil an den Sadduzäern und zum größten Teile an allen Menschen ersehen; denn da weiß keiner mehr Bescheid zu geben, wer und was die Seele ist! Man spricht sie wohl aus und sagt: "Bei meiner Seele", und "in meiner Seele": fragt man aber dann jemanden und sagt: "Freund, wer und was ist denn etwa doch die Seele?", da steht dann der Befragte sofort gleich einem Ochsen am Berge und weiß nicht, wo aus und wo ein!
{jl.ev03.011,05} Wenn aber einmal eine Seele sich selbst nicht mehr kennt und am Ende sogar ganz vergißt, daß, was und wie sie ist, dann hört sich alles auf! Und Gott bleibt da nichts übrig, als das alte Menschenleiber-Vertilgungsmanöver von neuem über den Erdboden ergehen zu lassen, bald in größerem und bald in kleinerem Maße, je nach dem Sachverhalte der Menschen, inwieweit diese von ihrem Geiste und ihrer Seele noch etwas oder gar nichts mehr wissen.«