Re: zum minimalen, zum menschenwürdigen "Lebensstandard"
Geschrieben von Mario am 29. Oktober 2005 21:47:59:
Als Antwort auf: zum minimalen, zum menschenwürdigen "Lebensstandard" geschrieben von BBouvier am 29. Oktober 2005 16:55:06:
>Der angeblich „notwendige“ Lebensstandard –
>=>was uns zu „Lebenshaltungskosten“ bringt....
>Mein Urgrossvater war Major und Stadtkommandant in Tondern.
>(identisch mit zivil=> Regierungsrat/A13, und diese geläufigeren
>Bezeichnungen werde ich beibehalten)
>Der wohnte dort in einer Art Kellerwohnung, die heute,
>- würde sie denn einem Arbeitslosen angeboten, als Behausung –
>einen Sturm der Entrüstung allenthalben hervorriefe.
>Meine Grossmutter (in Berlin gegen 1912 ) fand Milch für die Kinder
> =>meinen Vater und dessen Brüder <=
>wichtig.
>Also hatten wir im Hinterhof eine Ziege.
>Vielleicht mag es Kuhmilch auch zu kaufen gegeben haben.
>Aber die konnte oder wollte man sich nicht leisten.
>Mein Grossvater war immerhin Oberregierungsrat.
>Der ist 1917 vor Verdun gefallen, und die Witwe und die kleinen
>Kinder haben bitter gehungert.
>(Meine Grossmutter ist in Berlin dann 1946 endgültig verhungert.)
>Der Grossvater meiner Frau kam aus dem Süden Dänemarks.
>Ein Bauernbub.
>Dort hing in der Kate an einem Bindfaden ein halber,
>trockener, steifer Salzhering vom Balken.
>Morgens, vor Schulbeginn, strich dessen Mutter eine dünne,
>trockene Scheibe Brot über besagten Hering
>und gab ihm den als Essen mit.
>Hiess:
>"Mit Heringsgeschmack!:-))"
>Am Sonntag wurde der Hering dann gegessen.
>Und für die folgende Woche ein neuer aufgehängt.
>Wenn ich mich recht entsinne, hat eine Molkerei
>den Männern der siegreichen Deutschen Fussballmanschaft
>der Weltmeisterschaft (1952?) ein Jahr lang
>einen Liter Vollmilch gestiftet.
>Jedem!!
>Die Spieler waren begeistert!
>Bis auf den „Direx“ meiner Schule kamen in Bonn 1962 alle Lehrer (Regierungsräte/Oberregierungsräte)
>meines Gymnasiums zu Fuss, mit der Strassenbahn oder dem Rad
>(=>die berühmte „Spange“ am Hosenbein)
>zum Dienst.
>Mein Vater (Regierungsdirektor) fing so 1958 an,
>mächtig zu sparen.
>Als erstes hatten wir ein Radio.
>Mit 2 (!) Lautsprechen und weissen Plastiktasten,
>die aussehen sollten, wie echtes Elfenbein.
>Ich meine, es konnte gar diese neuen „UKW-Sender“ empfangen.
>Anfassen, - für mich streng!! verboten!!
>Natürlich hatten wir keinen Kühlschrank.
>Und meine Mutter stand über eine Zinkwanne gebeugt
>und schrubbte mit Lauge auf einer Art Wellblech mit Holzrand.
>Ich weiss aber nicht mehr, bis wann.
>Kann auch schon eher zuende gewesen sein.
>Dann stand 1962 ein Käfer vor der Tür.
>Mit 87.000 Kilometern auf dem Tacho.
>Mein Vater erzählte, im Ministerium habe sich ein Regierungsrat
>einen NEUEN!! geleistet.
>In Rot.
>Und wiederholte diese Geschichte mehrmals.
>Ich höre es heute noch wie damals, aber ich glaube diese Geschichte
>bis heute nicht so recht.
>Deutschland war schuldenfrei, hatten mittlerweile Goldreserven,
>und ich meine, wir hatten sogar Rücklagen für schlechtere Zeiten.
>Und Vollbeschäftigung.
>Und dann kamen die Volksbeglücker.
>Stellt Euch nur mal vor, einem 19-jährigen böten dessen Eltern
>ein Auto an mit 30 PS, Spitze 108, 7 Jahre alt,
>und knapp 90.000 Kilometer gelaufen!
>Stellt Euch mal einen Sozialhilfeempfänger vor, der bekäme nicht
>GRATIS!
>einen Farbfernseher.
>Etc, etc, etc...
>Hallo!...=>hier gehts lang, bis weit hinter den Horizont...==>
>Das Schöne bei alledem ist:
>=>Ist alles auf Kredit!:-))
>BBUnd bitte, daß die Erde eine Scheibe ist, und sich die Sonne um die Erde dreht. -Klasse. Und die Kinder müssen ihren Namen für Kreditverträge schreiben können, und bis 20 zählen müsen - dürfen gehabt - haben können( ten) .