Re: Kurzszenario
Geschrieben von Harry am 27. Oktober 2005 10:14:57:
Als Antwort auf: Kurzszenario geschrieben von Platon am 26. Oktober 2005 18:58:
>Moin Spitama,
>ich sehe das auch so, daß der Glauben an die Fähigkeit nicht nur der demokratischen Politiker, sondern der Demokratie als System, Probleme zu lösen (die sie übrigens selbst geschafffen hat, und es in der Natur der Sache liegt, daß sie sie deshalb auch nicht zu lösen im Stande sein kann), verloren geht.
>Mein Kurzszenario sieht wie folgt aus:
>- große Schaumschlägerei (Aufschwungs- und Konsolidierungspropaganda) in der nächsten Zeit. Keiner glaubts, aber es interessiert sich auch keiner so recht dafür, schließlich ist bald Weihnachten. Das hilft eine Zeit lang.
>- Keine großen Murren, weil nach dem Erwachen aus dem Winterschlaf die WM vor der Tür steht, zeitlich und werbetechnisch mit Vor- und Nachlaufzeit.
>- So etwa in 10-11 Monaten fängt es an, zu gähren. WM und Sommer mit gutem Wetter sind vorbei, da werden die ersten munter.
>- Die Regierungskoalition hat bis dahin auch genug Zeit und Gelegenheit gehabt zu zeigen, daß sie auch nichts kann. Propagndistischen Profit schlagen daraus die Linken. Allen voran das PDS-Derivat und auch die Grünen, nun ja in der Opposition sitzend. Wenn sich dann nach einer Zeit politischer Spannung der linke Flügel von der SPD abspaltet, hat diese Koalition keine Mehrheit mehr.
>- Neuwahlen. Die linken Parteien gewinnen. Das ganze nach einigen politischen und gesellschaftlichen Unruhen so Anfang 2007.
>- Nun gehts richtig los. Nun werden alle ausgeplündert, die noh ein kleines bißchen Besitz bis hierher retten konnten und daher ja nun zwingend Kapitalisten sein müssen und damit schuld an der Lage derjenigen, die in den Jahren davor alles verloren haben.
>- ... Und alles nimmt seinen Lauf ...
>Gruß,
>PlatonHallo Platon,
ich finde, diese Deine Betrachtung hat was. Leg`s Dir auf Termin. Dann kannst Du
sie uns zu gegebener Zeit vorhalten und den traurigen Ruhm ernten.LG
Harry
>>Hier sagt mal einer die Wahrheit - und sie wird sogar publiziert! Als Vorbereitung des Volkes auf den bleiernen Schlaf?!
>>Ein Auszug:
>>"Wolfgang Münchau: Wie damals, 1930
>>Mit ihrer Fixierung auf einen ausgeglichenen Haushalt führt uns die große Koalition in die große Depression.
>>Die politische Diskussion der letzten Tage erinnert an eine Szene aus dem Film "Casablanca": Der korrupte Polizeichef sagt, er sei geschockt, "wirklich geschockt", dass Humphrey Bogart in seinem Café Glücksspiele erlaubt. Und lässt sich seinen Gewinn ausbezahlen.
>>Ähnlich unverfroren geben sich die maßgeblichen Politiker der sich anbahnenden großen Koalition geschockt über die schlechte Haushaltslage. Ich frage mich: Wie kann die SPD davon überrascht sein? Das Finanzministerium war während der letzten sieben Jahre in ihrer Hand. Und gab es im Haushaltsausschuss des Bundestags in den letzten Jahren nicht einen CDU-Abgeordneten, der sich einmal die Zahlen angesehen hat?
>>...
>>Vor allem aber wird es unter Schwarz-Rot keine Reformen geben. Da hat der designierte Landwirtschaftsminister Horst Seehofer völlig recht.
>>...
>>Was bleibt, ist also Konsolidierungsstrategie pur. Gibt es dafür historische Vorbilder? Natürlich gibt es sie. Wir erleben gerade, zumindest in wirtschaftspolitischer Hinsicht, die Wiederholung der letzten Weimarer Jahre. Auch Heinrich Brüning war felsenfest davon überzeugt, dass man jedes Jahr den Haushalt ausgleichen müsse. Zwischen zwei Übeln zog die Reichsbank damals die Deflation der Inflation vor. Dasselbe gilt für die Geldpolitik im heutigen Europa. Und wie damals gibt es auch heute in Deutschland keine Partei, die sich für Wirtschaftswachstum interessiert.
>>Was sich in den Koalitionsverhandlungen momentan abspielt, ist die Anbahnung einer Katastrophe. Unweigerlich werden viele bald die Schlussfolgerung ziehen, dass demokratische Politiker nicht in der Lage sind, für Wachstum und Vollbeschäftigung zu sorgen."
>>
>>Der Mann hat Recht, gute Nacht! Geweckt werden wir dann durch das Geschepper der Revolten in den Nachbarländern, denn denen geht es ebenfalls nicht so wunderprächtig.
>>
>>
>>Spitama