Zwangsläufigkeiten, Vorhersagen und Tendenzen: Eine Polemik

Geschrieben von Badland Warrior am 30. Dezember 2004 12:02:43:

Eine Polemik über den Zustand von Welt, Gesellschaft und Zukunftsperspektiven

Leute, wir haben ein Problem namens Kulmination. Darauf komme ich später noch zu sprechen. Die Tatsache ist aber auch, dass jede Krise eine Gefahr und eine Chance enthält. So ist auch das chinesische Schriftzeichen für „Krise“ aus den Schriftzeichen eben dieser beiden Worte zusammengesetzt. Probleme hatte die Menschheit schon immer, aber das betraf bisher Einzelne oder weit voneinander isolierte oder entfernte Völker und Stämme, die wenig bis keinen Kontakt miteinander hatten. Heutzutage ist aber alles vernetzt. Wenn in China ein Sack Reis umfällt, kann es dummerweise den amerikanischen Botschafter erwischen, wenn dieser Sack genau auf ihn drauf fällt. Und damit eine internationale Krise heraufbeschwören.
Je komplizierter ein System ist, desto anfälliger ist es. Das trifft nicht nur für Computersysteme zu, sondern auch für globalisierte Ökonomie oder politische Verflechtungen jeder Art. Was hat das mit uns zu tun? Dazu komme ich später.

1. Planet in Krise
Jeder Versuch, die chaotischen Faktoren, die gegenseitig vernetzt sind, und das System Erde immer weiter ruinieren, zu verbessern, sind auf konventionellem Wege zum Scheitern verurteilt. Reformismus ist wie eine zu kurze Decke. Wenn man die Brust zudeckt, werden die Füße kalt, und wenn die Füße bedeckt sind, bekommt man eine Bronchitis.
Wir haben nicht genug Ressourcen für alle. Eine gleichmäßige Verteilung der Ressourcen an alle würde dazu führen, dass immer mehr immer weniger hätten, da die Weltbevölkerung kontinuierlich steigt. Man vergleiche die Zahlen der Weltbevölkerung im Jahre 1950 und heute. Selbst durch Aufklärungskampagnen, Verhütungsmittel und Abtreibung, Kriege und Seuchen wird die derzeitige Vermehrung der Menschen nicht gestoppt. So aber haben einige sehr viel, einige wenig und der Rest nichts. Würde das Problem jetzt gelöst, würde es später in neuer Form erneut auftauchen.
Aus immer weniger immer mehr zu machen, ist nicht möglich. Mehr Menschen, mehr Belastung. Daraus folgt: Weniger Menschen, weniger Belastung. Das klingt hart und unmenschlich. Politisch korrekt ist es schon gar nicht. Vielleicht kommt ja jetzt die unvermeidbare Fangfrage, wer denn bitteschön über die Klinge springen sollte, damit der Rest genug hätte. Diese Frage ist falsch gestellt, weil jede Antwort darauf nur falsch sein kann, aber auch deshalb, weil von einem Sollen die Rede wäre, als ob jemand es bestimmen würde, wer nun abtritt, und wer nicht. Es geht mir in dieser Polemik nicht um dergleichen, sondern um Folgerichtigkeit. Nicht um Bevorzugung oder Diskriminierung irgendwelcher Leute, außer vielleicht von Intelligenzallergikern, Schwärmern und Politikern.
Wir befinden uns in einer sehr verfahrenen Lage, und egal, wie wir es anpacken, kann es nur verkehrt sein, es sei denn, man achtet auf die Zeichen der Zeit. Daher ist es gut, möglichst viele Quellen heranzuziehen, Zusammenhänge zu erkennen und in Beziehung zu setzen. Gleicht man das Ergebnis ab mit ähnlichen Strukturen und Entwicklungen in der Weltgeschichte, kommt man zu dem Ergebnis, dass wir uns mittlerweile nicht mehr im Zenit befinden, sondern es schon rasend bergab geht. Einige dieser Entwicklungen waren vor Hunderten von Jahren nicht oder nicht in diesem Umfang bekannt, oder auch nur zu erahnen. Dennoch haben spirituell offene Menschen Prophezeiungen und Visionen gehabt. Die grausigerweise genau das aufzeigen, wenn man mal die ganzen religiösen Dogmen und Abweichungen herausstreicht, was HEUTE und MORGEN passiert. Das waren Leute in verschiedenen Erdteilen, mit verschiedenen kulturellen Hintergründen, und in verschiedenen Epochen, Menschen, die oftmals kaum oder nicht Lesen und Schreiben konnten (nicht immer) und keinerlei Kontakt zueinander hatten. Dennoch lasen sie in dem, was kommen wird. Faszinierend.
Wir befinden uns in einem Nullsummenspiel. Betrachten wir jedoch die Selbstheilungskräfte der Erde, die Sturheit und Zähigkeit des Lebens an sich und auch unserer Spezies, und ziehen die historischen Erfahrungen mit heran, gleichen sie mit den Prophezeiungen und Visionen ab, dann... ergibt sich ein, wenn auch radikaler, Ausweg aus dem Nullsummenspiel, in welchem momentan mehr als 6 Milliarden Menschen verstrickt sind.
Die Visionen und Prophezeiungen sagen im kleinsten gemeinsamen Nenner das aus, was auch anhand der Phänomenologie, also anhand dessen, was wir sehen und nachvollziehen können, erkennbar ist, und was sich anbetrachts der jetzigen Lage so logisch fortentwickeln wird:
1.Gesamtverschlechterung der wirtschaftlichen, sozialen, ökologischen und gesamtpolitischen Lage auf dem Planeten, von intranationaler Ebene bis in die internationale Ebene. Die bisherigen Vorgehensweisen sind untauglich.
2. Die Menschheit ist dekadent und degeneriert. Sie befindet sich evolutionär momentan in einer Sackgasse, da sie eher auf ihre Ausrottung, als auf ihre Fortentwicklung hinarbeitet. Nur Wenige sind noch kooperativ, naturverbunden und wissen oder ahnen, dass die Gesellschaft der Industrieländer, aber auch der anderen, lebensfeindlich und menschenfeindlich ist. Die natürliche Flexibilität des Menschen ist großenteils dahin. Die Industrieländer tun kaum etwas, um ihre Natur zu erhalten, und die Entwicklungsländer stecken entweder in der Überbevölkerungsfalle oder in Sachzwängen, die ihnen von innen und außen aufoktroiert wurden. Aber auch in Aberglaube und Traditionalismus. Wenn Opa schon brandgerodet hat, warum sollen seine 30 Urenkel das nicht auch machen?
3. Da die Entwicklung nur verzögert vorangeht, was auch nur ansatzweise mit Ökologie und vernünftigem, Handeln zu tun hat, wird immer mehr Natur zerstört, aber auch gleichzeitig immer mehr Menschen geboren, drängen mehr Menschen in die Städte, und in die Industrieländer, was zu Konflikten führt. Gleichzeitig greifen immer mehr Faktoren ineinander, welche die gesamte Weltsituation destabilisieren. „Fummel niemals in einem laufenden Programm herum.“ Diese Wahrheit gilt nicht nur für Computer, sondern auch für ökonomische, soziale, ökologische und andere Systeme. Es gibt immer und überall Variablen, die noch zu verkraften sind, aber irgendwann stürzt nicht nur Windows ab, sondern schmiert auch die ganze globale Chose ab, mitsamt dem Hauptfaktor Mensch. Die Sache bricht in sich zusammen. Es kommt sozusagen zur C-Formatierung. Der Mensch ist zwar noch da, aber das ganze bunte Schickimicki drumrum ist weg, er muss nochmal ganz von Anfang an rebooten, äh, anfangen. Das nennen verschiedene Traditionen die große Reinigung.
2.Man kann auch Kollaps dazu sagen, Crash, Zusammenbruch, Tilt, Ragnarök, Armageddon, oder wie auch immer.
Einige Prophs und Visionen sehen direkten oder mittelbaren göttlichen Einfluss der einen oder anderen Art dahinter, andere berichten wertfrei von dem, was geschehen wird. Ökologische und ökonomische Katastrophen werden zu Bürgerkriegen und Kriegen bis hin zu Weltkriegen führen, wobei diese ein noch nie gekanntes Ausmaß annehmen. Ein Großteil der Menschheit wird dahingerafft durch Seuchen, Kriege, mittelbare und unmittelbare Folgen, Hunger und andere Dinge. Einige sehen das als Strafgericht, andere als logische Folge unseres Tuns. Nehmen wir „Global 2000 – Der Bericht an den Präsidenten“ zur Hand, herausgegeben vom Club of Rome, dann fragen wir uns, woher die Seher das alles wussten. Nun, die Entwicklungen der letzten Jahrzehnte lassen uns, abgeglichen mit dem, was das G2000-Buch gesagt hat, weitere Steigerungen erahnen. Und da alles vernetzt ist, reagiert auch alles auf einander. Wenn ein Zahnnerv sich zersetzt, kann das fatale Entzündungen in anderen Teilen des Körpers hervorrufen. So ist es auch mit komplexen Systemen.
Da heutzutage alles miteinander vernetzt ist, wird die Vernichtung global sein und die Auswirkungen werden ebenfalls globale Ausmaße annehmen. Von den Propheten und Sehern wird aber auch in Aussicht gestellt, dass es danach besser wird. Selbst, wenn wir die beiseite lassen und nur sehen, was wir für Umweltprobleme haben, die anderen Probleme draufaddieren und miteinander in Bezug setzen, dann erkennen wir, dass es kritisch wird. Es bildet sich sozusagen der Punkt ohne Umkehr, ab dem es zwangsläufig nicht mehr anders laufen kann, als bis zur Katastrophe. Den Punkt haben wir aber schon lange hinter uns. Macht ja nichts. Die Frisur sitzt, und das Bier ist kalt. Aber wie lange noch? Nicht mehr sehr lange.
Da es noch nie soviele Menschen gab, wie heute zur gleichen Zeit, aber auch noch nie soviel Mist gemacht wurde, der anderen Mist nach sich zieht und alles zusammenhängt, ist die logische Überlegung, dass diese einzelnen Faktoren, die auch noch nie so gravierend waren in der bekannten Geschichte, wie es heute der Fall ist, irgendwann einen Punkt erreichen, den man als kritische Masse, Point of no return oder als Kulminationspunkt sehen kann.
Destruktive Tendenzen jeder Art haben die Eigenart, noch mehr destruktives Potential freizusetzen oder immanent zu erzeugen. Vernetzt bedeutet das den globalen Super-GAU des Homo Sapiens. Es gab eine Zeit,. Da hätten vernünftige Leute das Ruder noch herumreißen können, rein theoretisch. Nun leben wir aber in einer Zeit, in der JEDE politische Entscheidung in irgendeiner Hinsicht nur noch ein Fehler sein KANN. Irgendeine unschuldige Gruppe ist dann immer benachteiligt, und wenn es nicht so ist, dann sind es unsere Nachfolgegenerationen, weil sie eine kaputte überbevölkerte Welt vor sich haben. Es sei denn, das Weltsystem wird derartig instabil, dass es knallt. Und es sieht ganz danach aus. Das kann aber auch Vorteile haben. Zynisch? Menschenverachtend? Ja, aber realistisch. Das Leben findet immer einen Weg, und auch die Desaster des Schwarzen Todes oder des Dreißigjährigen Krieges wurden von einigen überlebt.
Die Wahrscheinlichkeit, dass innerhalb kurzfristiger (1 Tag) oder langfristiger Zeit (3000) dieses destruktive Potential umgekehrt wird, ist nach historischen und Erfahrungswerten gleich null. Der Mensch lernt zu langsam. Er hat auch zuviel Zeit in Fehlentwicklungen investiert. Ich meine damit jetzt nicht Beta-Max oder das Teifiphon, sondern religiöse, ideologische, ökonomische, ökologische und andere Irrwege. Das destruktive Potential kann nur durch Überhitzung gestoppt werden. Das ist absolut pervers, aber logisch, weil folgerichtig. Nebenbei waren die letzten 2000 Jahre auch ziemlich pervers, machen wir uns nichts vor. Events wie Woodstock waren da wohl eher die Ausnahme, und Leute wie Vlad der Pfähler und Tomás de Torquemada eher die Regel..
Das Potential der Destruktivität kann also normalerweise nicht gestoppt werden. Es sei denn, eine weitere Steigerung und Aufblähung der lebensfeindlichen Umstände, unter dem der Planet, aber auch die Menschen zu leiden haben, würde radikal unterbrochen durch plötzliche und konsequente Freisetzung des Potentials, welches vorhanden ist. Dazu bedarf es einer Kulmination der Entwicklung auf möglichst schnelle Weise. Dann kann das überzählige Yang wieder umkippen ins Yin und das Gleichgewicht wieder hergestellt werden.
Da die Entwicklung nachweislich auf den Punkt der Kulmination zustrebt, in welchem sich die bestehenden sozialen und politischen Ordnungen auflösen werden und ins Chaos fallen, um einer neuen Ordnung, sprich Umverteilung der Karten, Platz zu schaffen, ist der Punkt in Sicht, wo sich der kleinste gemeinsame Nenner der Prophs und Visionen verwirklicht, wo die Fehlentwicklungen von 2000 bis 3000 Jahren Menschheitsgeschichte kulminieren.
Wir haben es hier mit einer ähnlichen Erscheinung zu tun, wie bei den possierlichen Schneeschuhkaninchen, Hasentieren aus dem nördlichen Amerika. Sie vermehren sich bis zu einem gewissen Punkt, wo dschließlich Seuchen auftreten, die Population zusammenbricht, und der Zyklus von Neuem beginnt. Beim Menschen scheint der kritische Punkt jetzt erreicht, allerdings wird es drastischer auch für die Umwelt ablaufen, als bei den Schneeschuhkaninchen.
Es wird diesmal nicht beim Verschwinden einer lokalen Kultur bleiben, wie es bei den Khmer, den Feuerländern oder bei den Azteken der Fall war. Da heutzutage alles vernetzt ist und voneinander abhängt, seien es Herstellung und Lieferung von Rohstoffen, Einzelteilen oder Endprodukten oder deren Entsorgung, bzw. Recycling, sondern auch Geldtransfers, Medikamentenlieferungen, Internet, Massenmedien, Verkehr und Transport allgemein etc., wird die Auswirkung enorm sein.
Als Erstes werden chaotische Verhältnisse entstehen aus Unmut, Wut und Hilflosigkeit. Einzelne Schwelbrände (Straßenschlachten, Unmut) werden zu Buschfeuern (Aufständen, Plünderungen, Bürgerkriegen) werden. Einige Sachen werden am Anfang unangetastet bleiben, aber auf Dauer werden auch die Exekutivorgane zerfallen und sich der einen oder anderen Seite anschließen oder selbst zu Marodeuren werden. Die Versorgung mit Nahrungsmitteln, Wasser, Strom, ärztl. Versorgung wird zusammenbrechen. Mit ableitbaren Folgen. Auch die Vorräte der Reichen werden zur Neige gehen, wenn sie nicht sowieso schon vorher geplündert wurden, weil sie sich allzu sicher wähnten (man bedenke, dass Indira Gandhi von einem ihrer Leibwächter erschossen wurde - so sicher sind also auch die Obersten nicht). Schließlich werden auch die Spätfolgen wie ärztliche Unterversorgung, Mangelernährung, Hunger, Seuchen und Ungeziefer ihren Tribut fordern. Dennoch werden die wenigen Überlebenden, die durch dieses Chaos hindurchkommen, sich wieder zusammenraufen und etwas Neues beginnen.
Mit der Zeit wird auch die Erde selbst sich von ihren Wunden erholen. Ganz einfach, weil dann keine Sprühflugzeuge mehr fliegen, keine Fabriken mehr Dreck ins Wasser leiten, und keine Böden mehr versiegelt werden, usw. usf.
Diese neue Menschheit wird hoffentlich soviel gelernt haben, dass sie sich auf alte naturverbundene Werte zurückbesinnt und die Fehler der Vergangenheit vermeidet.
Immerhin haben die Überlebenden eine Menge Chancen, und müssen sich um vieles Unnütze nicht mehr kümmern.
Ausgehend davon, dass ganze Regionen entvölkert sind, Städte mit all ihrem Wissen niedergebrannt, kaum noch Wissenschaftler am Leben (und die damit befasst, sich das Leben zu sichern), man sich mit dem Lebensnotwendigsten versorgen, und sich die Gefahren vom Leib halten muss, die es noch gibt und nicht viel Zeit für Unsinn bleibt, werden die Menschen auf einem sehr viel niedrigeren Niveau neu anfangen. Wer weiß schon, wie man eine Glühbirne herstellt, die auch hält, wenn alle verfügbaren kaputt sind? Wer weiß, wie man Schrauben dreht? Das als einfache Beispiele. Einige Leute werden einfach durchdrehen oder völlig lebensunfähig sein, wenn es keine Tiefkühlpizzen, funktionierenden Handys, keine Talkshows und keine Diskotheken mehr gibt. Weil sie dann ganz auf sich allein, auf verkümmerte Instinkte und nicht vorhandene handwerkliche Fähigkeiten, angewiesen sind. Der technokratische Autismus wird Millionen von Toten fordern. Ich rede dabei in erster Linie von den Industrienationen.
Einige Probleme werden nicht mehr existieren. Nervtötende Talkshows, Politdiskussionen und Seifenopern werden der Vergangenheit angehören. Kein Strom, kein TV, keine Sender, keine Schönheitsoperationen. Aus die Maus.
Ebenso werden Behörden oder Kontrollhierarchien, ja ganze Staatensysteme nicht mehr existieren. Wenn in einem Landstrich noch 2000 Leute leben, davon die Hälfte wahnsinnig oder kriegsgeschädigt, zu jung oder zu alt, kann sich keine bürokratische Tyrannei entwickeln.
Auch die Nerverei mit halbsynthetischen Lebensmitteln hat sich erledigt. Man muss sehen, was man bekommen kann, und gegessen wird, was da ist. Basta. Kein McDonalds mehr, keine Tiefkühlpizza, keine Mikrowellen. Ende Gelände. Das erzieht zur Genügsamkeit und Dankbarkeit gegenüber dem, was man hat. Sozusagen Demut vor den Nahrungsmitteln.
Der ganze Konsumterror ist vorbei. Niemand wird mehr genervt, weil er nicht repräsentativ gekleidet ist, oder statt Marke X Marke Y trägt. Wer Kleidung hat, wird froh sein, wenn diese haltbar ist und leicht repariert werden kann. Man wird wieder Nesseln und Flachs entdecken. Moderichtungen gibt es nicht mehr, es gibt auch keinen Streit um Britney oder Anastacia, die dann wahrscheinlich entweder tot sind oder ganz andere Sorgen als Schallplattenverträge haben. Und statt des Genervs mit in Tränen aufgelösten Kiddings bei Toys are us gibt es die Freude über irgendwelche gefundenen oder selbst gebastelten einfachen Spielsachen. Nintendo ist tot, es lebe das gute alte Schaukelpferd oder der Springreifen.
Die Pädagogik wird auch einfacher sein, da die Kinder notgedrungenermaßen im Haushalt mithelfen werden, auf die Geschwister aufpassen, beim Ernten oder beim Vieh helfen, und wenn es so einen Luxus wie eine Dorfschule überhaupt geben sollte, lernen müssen und damit einen ausgefüllten Tag haben, ansonsten in der Natur sind und nicht auf Ideen wie Diskothekenschlägereien, Crack oder Autoknackerei kommen. Wer abends rechtschaffen erschöpft ins Bett sinkt, kommt nicht auf dumme Gedanken, sondern steht mit beiden Beinen im Leben. Lausbübereien mag es auch noch weiterhin geben, und neue "Michel aus Lönneberga" oder "Tom Sawyer" werden mit Sicherheit auch heranwachsen, aber die Zeit der immer nur aggressiven, hilflosen, verblödeten konsumgeilen und destruktiven Kids ist vorbei.
Auch Umweltverschmutzung wird vermieden werden, da man um seine Lebensgrundlagen ringt. Und man ist nur einer von vielen Mitbewerbern aus dem Tierreich, die auch gerne ihren Schnitt machen wollen. Es werden wohl auch einige Zeitgenossen wieder eingewanderten oder aus privater Haltung und Zoos entkommenen Fleischfressern als Mahlzeit dienen.
Wer ein hartes Leben hat, lernt, sich über die Kleinigkeiten des Lebens zu freuen, wie das erste Grün, den ersten Wurf Lämmer im Jahr usw. Die bescheidenen kleinen Familienfeiern und Dorffeste werden dann unverkrampfter und ehrlicher begangen. Aus Geschenken im Sinne von Konsumartikeln werden wieder Herzensgaben. Ansonsten sitzt man am Feuer, singt oder erzählt Geschichten.
Da ab dem Zeitpunkt des Aufhörens der Unruhen und Seuchen weniger Menschen weniger Müll machen und weniger aufwirbeln, kann schon nach kurzer Zeit neues Leben emporbrechen. Ganze Städte werden, wie es auch in den Prophs und Visionen heißt, verschwinden und vom Gras bedeckt. Gras aber ist erst der Anfang, wie jeder weiß, der das Leben beobachtet. Franzosenkraut, Brennesseln, Birken folgen, und bald entstehen neue Wälder. Alte erholen sich und wuchern zu. Mehr Pflanzen aber heißt auch mehr Leben und mehr Lebensgrundlagen für Tiere und damit auch für den Menschen.
Was jedoch fördert die Entwicklung zur Kulmination der jetzigen problematischen Entwicklung? Es ist alles, was zersetzt, hochschaukelt oder destabilisiert. Jede Fehlentscheidung der Politiker, jeder Skandal in Gesellschaft, Politik, Kirchen, Bürokratie, jede Fehlentscheidung (und denken wir daran, JEDE Entscheidung kann nur noch falsch sein!) oder unpopuläre Entscheidung eines Beamten, jedes Missverständnis, jeder Unfall, jedes Attentat, jeder Zwischenfall. Alles, was geeignet ist, die Wut hochzukochen und zu schüren. Alles, was die Katastrophe ein Stück näher bringt. Dazu gehören geldgeile Konzernchefs genauso wie unfähige oder sture Bürokraten, technische Pannen, Firmenpleiten oder bornierte Staatschefs, Sozialabbau, Rassismus, Extremismus, Terrorismus, unfähige Generäle und fanatisierte Strömungen, aber auch die allgegenwärtige Verblödung und Dekadenz, welche die Leute und damit das System fehleranfälliger macht. Da verliert man ganz leicht den Überblick, und das kann der winzige Tropfen sein, der das Fass zum Überlaufen bringt. Eben alles, was berechtigt oder unberechtigt die Situation zum Eskalieren bringt. Alles, was verunsichert und Kurzschlussreaktionen auslöst.
Und wen könnte man sich da eher wünschen als die Bundesregierung, welche so segensreich ist, wie ein Luftangriff, Betrug im großen Maßstab und unfähige Regerungsoberhäupter, welche sich gegenseitig so in die Enge drängen, dass es krachen muss? Natürlich muss man gegen bestimmte Entwicklungen sein, die bedrohlich sind. Jeder sieht es auf eine andere Weise. Manche bekämpfen Schatten, die nicht da sind, andere weisen auf Missstände hin, welche andere nicht wahrhaben wollen. Jeder von uns trägt dazu bei. Vorläufiges Nullsummenspiel. Wir haben nicht nochmal eben 3000 Jahre, um in aller Ruhe die Fehlentwicklungen korrigieren zu können. Vor allem nicht mit dem ganzen sich ständig vermehrenden Haufen Bekloppter auf diesem Planeten. Es muss zwangsläufig zum Knall kommen. Und weil es danach besser wird, deswegen ist das auch gut so. Deswegen schreibe ich darüber ja auch als Chance, auch, wenn es pervers ist, sehe aber gleichzeitig die Probleme, die damit verbunden sind.
Wer glaubt, es ginge alles so weiter, mag gern weiterträumen. Auch die Foren bei Parsimony, und sonstwo sind gute Spiegel der Gesellschaft. Und in vielen Fällen ist das repräsentativer Kretinismus, der da rumläuft. Ein Spiegel einer Menschheit in der Sackgasse. Natürlich wird jetzt auch der eine oder andere wieder anfangen, zu lästern oder blöde Sprüche zu machen. Es ist ja alles so lustig, hahaha... Wie wäre ers, mit einer belegbaren Gegenthese? Das war bisher immer der tote Punkt, wo Leute, die das große Wort führten, schwiegen oder um den heißen Brei laberten. Es ist ja auch leichter, die große Fresse zu machen, anstatt mal das Gehirn einzuschalten oder gar etwas Konstruktives zu bringen. Es gab mal Foren, wo man ernsthaft darüber diskutierte, wie man durchkommt. Ich weiß nicht, ob das nich möglich ist. Ist es Verdrängung, die die Leuts lästern lässt? Ist es Dekadenz? Was ist es?
Und wen kann man sich eher für eine Eskalation der Weltlage wünschen, als Leute wie Saddam, Bush, Schröder, Berlusconi, Putin, Bush, Sharon und Konsorten? Solche Chaoten sind doch geradezu prädestiniert, den Wagen mit 200 ohne Sicherheitsgurt und Airbag gegen die Wand zu donnern.
Nun kommen vielleicht einige, die mahnend die Finger erheben. Dass das doch ganz furchtbar und schlimm sei. Ja, ist es. Dennoch: Weshalb sollte man gegen etwas sein, dass der Menschheit aber auch dem Planeten eine neue Chance gibt und dazu auch noch von höherer Hand gewollt scheint, frage ich. Die Alternative wäre eine völlig übervölkerte Erde voller genervter überneurotisierter Hungerleider in einer verseuchten zubetonierten Umwelt. Wer so etwas seinen Nachkommen wünscht, ist einfach nur sadistisch und menschenfeindlicher als ich ANSCHEINEND bin, auch, wenn ich das, was ich schreibe, als das erkenne, was es ist: zu schmerzhaft, als dass es auch nur ein einziger gerne lesen würde.
Weshalb sollte man immer nur das Negative an den sicherlich auf uns zukommenden Problemen betonen und es zu vermeiden suchen? Weil Vermeidungshaltung oder Verdrängung zum Menschen dazu gehört? Weil wir Angst vor Leid hätten? Oder weil wir kurzsichtig sind und nicht sehen WOLLEN, dass der Karren schon bis zum Verdeck in der Gülle steckt? Weil wir unsere kleinliche kleinbürgerliche satte enge Welt erhalten wollen, wo man sich irgendwie durchwurschtelt zwischen Tausenden von Anträgen, über die man zwar jammert, aber nichts tut? Weil man glaubt, dass morgen früh alles gut sein wird, weil die kosmische Fee mit ihrem Zauberstab "Ping!" gemacht hat? Weil man seine eigene Verantwortung lieber auf ominöse Verschwörer setzt (Ironie an: Oh, mein Gott, ich bin ja soooooooo wichtig, ich werde abgehört! Ironie aus.), auf nicht nachweisbare Himmelskörper wie Nibiru hofft, oder halbverweste Angehörige eines zum Glück längst überholten Terrorregimes, die angeblich in Fliegenden Untertassen durch die Gegend gurken, weil sie sonst nichts Besseres zu tun haben? Oder auf zugekiffte Außerirdische, wie Ashtar Sheran und seine Leute, die aussehen, wie aus dem NS-Rasselehrbuch, die sich irgendwelche neurotisierten und chronisch ungefickten Hausfrauen aussuchen, um ihre Allerweltsbotschaften zu channeln? Oder die modernen Dämonen, die nun angeblich in Gestalt von Reptilwesen das englische Königshaus übernommen haben? APAGE SATANAS! Kakodaimonos apo panthos! Weiche! Fahre aus, im Namen des Herrn! Pfuuuuuuuurz, pflatsch, stinnnnnk! Exorzismusgläubigkeit auf höherer und absurderer Ebene nenne ich das, doch mag es jeder handhaben, wie er lustig ist. Er oder sie wird schon sehen, was er oder sie davon hat.
Ist es nicht so, dass viele einfach die Augen verschließen davor, dass im Moment ungeheuer viel Müll läuft, der sich immer mehr hochschaukelt? Und diese verdrängende Schutzfunktion wird dann von Aufklärern und Mahnern torpediert, indem sie Kapitel und Vers nennen, und siehe, es gibt einen Aufschrei, was man doch für ein schlimmer Mensch sei, dass man auszusprechen wage, dass es stinkt, nachdem einer in die Ecke geschissen hat, anstatt wegzusehen und sich die Nase zu verschließen. Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen. Da mag eine Gruppe von Menschen durch eine Terroristenbombe zerfetzt werden und sofort kommt die Selbstanklage, die Leute seien ja selbst schuld, und wie schlimm es die Dritte Welt habe, und mea culpa mea maxima culpa, wie böse doch der Weiße Mann sei, und man habe es ja auch verdient, wenn die Entwicklungsländer zurückschlügen. Warum nicht gleich Selbstmord? Warum dieser Ethnomasochismus? Und überhaupt, an allem Elend der Welt seien ja nur die verschwörerischen Aliens, Reptoiden, Satanisten, Wicca, die Rockindustrie, die Evolutionstheorie, der außereheliche Sex, Amis, Juden, Illuminaten, Freimaurer, Rosenkreuzer..... und schon geht das Verschwörungsgerede wieder los. Und Terrorismus sei natürlich vollkommen gerechtfertigt und außerdem gäbe es ihn gar nicht, das seien Betrugsmanöver der (und nun folgt wieder die Verschwörungslitanei) Die Paradoxität dieser Haltung wird natürlich nicht hinterfragt. Ironie an: Und die Misere, in der wir leben, liegt an den Schlümpfen, die alle Mitglieder des KuKluxKlan sind, um die Weißen zu diskreditieren, damit die CIA, die von Schwarzen dominiert wird, die Weltherrschaft an sich reißen können, mit Waffen aus Nordkorea. Ironie aus.
Ich mag jetzt vielleicht widerlich sein. Hm, warum eigentlich? Weil ich in eiternden entzündeten Wunden herumschneide? Oder weil ich es ohne Betäubung tue?
Ich mag ein ätzender Mensch sein, dazu stehe ich auch. Weil ich gern ehrlich bin. Alles andere ist mir einfach zu doof und unbequem. "Was wahr ist, das ist oft nicht angenehm zu hören, und was angenehm zu hören ist, das ist oft nicht wahr." (Lao tse zugeschrieben)
Ist es falsch, sich vorzubereiten auf das Kommende? Sich über Vorräte, Rückzugsgebiete, Fluchtrouten, Überleben in der Wildnis, Gedanken zu machen? Ist es falsch, sich zu freuen auf das, was danach kommt? Wenn man zu den Überlebenden gehören sollte? Ist es falsch, das Widerliche beim Namen zu nennen? Ist es falsch, zu spiegeln und Schmerz zuzufügen, um zum Nachdenken zu bringen? Zu pointieren? Verdrängte Geschehnisse auszulösen, indem man bewusst Reizworte benutzt?
Weshalb soll man sich an den Status Quo klammern, wenn er SCHEISSE IST? Weshalb nicht die Zukunft als Herausforderung sehen und sagen: "No risk - no chance!"? Und auch die guten Seiten dabei zu sehen, die schlechten aber nicht aus den Augen zu verlieren?
Nun wird vielleicht gefragt: „Aber kann man das denn nicht abwenden?“ Dann frage ich: „Wer ist MAN und WOZU? Es gibt nur zwei Optionen, und auch, wenn die zweite die brutalere ist, so ist sie doch die bessere. Weshalb sollte man die verhindern?“ „Ja, aber... Das sind doch dann etwa 2/3 der Weltbevölkerung, die dann einfach sterben.“ Das mag sein, vielleicht sind es ja auch mehr. Aber faktisch werden dann in Zukunft weniger Hunger leiden, weil mehr renaturiertes wieder verwildertes Land da sein wird für alle. Und weil Materialien knapp sind und Kenntnisse meist erst wieder angeeignet werden müssen, wird man zusehen, das man sich nicht zu drastisch vermehrt. Denn sonst ist erneut Schicht im Schacht.
„Hat es dann überhaupt noch einen Sinn, sich zu engagieren für IRGENDWAS?“ Warum nicht. Man kann vielleicht einem potentiellen Überlebenden Anstöße geben. Man kann dafür sorgen, dass spätere Generationen von einigen Irrtümern und unappetitlichen Gewohnheiten verschont bleiben. Oder dafür sorgen, dass die Unruhe sich verstärkt. Alles ist mit allem verbunden.
Zu pessimistisch? Nein, eher optimistisch. Es ist besser, wenn eine halbe, ein oder zwei Milliarden weit verstreute Menschen nach der ersten chaotischen Zeit GUT leben können, UND in einer guten Naturbeziehung, als wenn bis zu 48 halb verhungerte Arbeitssklaven dahinvegetieren auf einem völlig ruinierten Sondermüllplaneten. Man kann natürlich auch glauben, dass morgen alle aufwachen, und sich lieb haben und Einhörner durch die Straßen laufen, rosa Häschen hoppeln, und alle halb ätherisch sind, und kosmisch aufgestiegen. Das halte ich aber für ein Zeichen von starker Verdrängung oder schlicht Dummheit oder Geistesgestörtheit. Denn: wo bleiben die Daten, Fakten, Hintergründe, die das logisch ableiten ließen aus der Menschheitsgeschichte? Wo bleiben die darauf hinweisenden indizien? Es gibt sie nicht. Daher haben diese Leute schlicht Unrecht, weil sie weder eine Basis für ihre Argumentation haben, noch wirklich argumentieren wollen. Oder?
Bis dahin: Den Göttern vertauen und das Pferd anbinden.


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