Prognosen eines von Proph`s garantiert unbelasteten Freundes
Geschrieben von Harry am 21. Oktober 2005 11:07:13:
Hallo Ihr Lieben,ein Freund aus NRW (Beamter im höheren Dienst der Landesregierung)hat mich heute mit diesem Beitrag aufgemuntert. Es wird also alles nicht so schlimm, wie wir befürchten!
Achtung für die Zukunft !
Es ist Montag der 3. Juni 2010, 5 Uhr morgens.
Der Radiowecker reißt Guido B. (48) aus dem Schlaf.
Der Oldie-Sender spielt Modern Talking.
Herr B. quält sich aus dem Bett. Gestern ist es
etwas später geworden bei der Arbeit.
Dienst am Pfingstmontag - mal wieder.
Früher konnte er danach wenigstens ausschlafen.
"Ja, ja, der Pfingstmontag", murmelt Herr B., "ist
das wirklich schon sieben Jahre her?"
Es hat sich wirklich einiges getan, seit damals.
Nur nicht in seinem Haus.
Als 2005 die Eigenheimzulage plötzlich doch
gestrichen wurde, mußten sie Abstriche machen.
Und inzwischen hat sich Familie B. daran gewöhnt.
An die frei liegenden Leitungen und den
Betonfußboden.
Der Strom wurde auch mal wieder erhöht, jedes Jahr
um 0,20EUR/kWh.
Fernsehen und Pc hat die Familie ja schon lange
abgeschafft, denn wer will schon 80EUR im Monat an die GEZ zahlen...
Die Mehrwertsteuer muss erhöht werden, haben sie
damals gesagt. Das würde auch Entlastung in der Haushaltskasse
bringen. Sie wurde erhöht, auf genau 25%.
Gut, denkt Herr B., dass damals die Garage noch
nicht fertig war. Denn der Wagen ist längst verkauft. Zu teuer, seit
es
keine Kilometerpauschale mehr gibt.
Und erst der Benzinpreis an den Tankstellen, der
liegt nun ja auch bei 2,80EUR/Liter.
Und mit Bus und Bahn dauert es in die City ja auch
nur zwei Stunden.
Und was man dabei für nette Leute trifft.
Zum Beispiel die Blondine, die Herrn B. immer so
reizend anlächelt.
Zurücklächeln mag er nicht. Wegen seiner Zähne.
Aber was will man machen? 3000 Euro für zwei Kronen
sind viel Geld.
Und schon die Brille mußte er selbst bezahlen.
Hat dabei aber 15 Euro gespart, weil er nicht
gleich zum Augen-, sondern erst zum Hausarzt gegangen ist. Wegen der
Überweisung.
Trotzdem: Der Urlaub fällt flach.
"Das könnte Ärger geben zu Hause", stöhnt Herr B.
vor sich hin.
Traurig erinnert er sich an letzten Weihnachten.
Als es nichts gab.
2009 wurde nämlich auch in der freien Wirtschaft
das Weihnachtsgeld gestrichen.
Im öffentlichen Dienst ist das ja schon länger her.
"Und bis wann gab es eigentlich Urlaubsgeld?",
fragt sich Herr B., er kommt nicht drauf.
Damals hatte er noch genügend Urlaub, um das
Urlaubsgeld aus zu geben.
Heute sind es ja gerade mal 19 Tage im Jahr.
Pfingstmontag? 1.Mai? Geschichte.
Das stand nicht auf der Agenda 2010 - so hieß sie
doch, oder?
Aber man soll nicht meckern. Die da oben, weiß Herr
B., müssen noch viel mehr ackern.
Darum kann Guido B. mit der 45-Stunden-Woche auch
ganz gut leben.
Er hat auch keine Wahl.
Seit der Kündigungsschutz auch in großen Betrieben
gelockert wurde, mag man es sich mit den Bossen nicht mehr
verscherzen.
Wer will sich schon einreihen, in das Heer von neun
Millionen Arbeitslosen?
Aber den Feiertagszuschlag für den Dienst an
Pfingsten vermißt er schon.
Was soll es, in 22 Jahren, dann wird er 70, hat
Herr B. es hinter sich.
So üppig wird die Rente zwar nicht ausfallen, wenn
das mit den Nullrunden weitergeht.
Doch wer weiß, vielleicht bringt ihn das Rauchen
vorher um.
Obwohl er weniger qualmt, seit die Schachtel 12
Euro kostet.
Aber heute, auf den letzten Metern zum Büro steckt
Guido B. sich trotzdem eine an.LG
Harry
- Re: Prognosen eines von Proph`s garantiert unbelasteten Freundes Wolfi 21.10.2005 11:16 (6)
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- Re: Prognosen eines von Proph`s garantiert unbelasteten Freundes detlef 22.10.2005 00:22 (0)
- Re: Prognosen eines von Proph`s garantiert unbelasteten Freundes Harry 21.10.2005 15:10 (2)
- Re: Prognosen eines von Proph`s garantiert unbelasteten Freundes detlef 21.10.2005 15:17 (1)
- Ätsch...reingefallen n/T Harry 21.10.2005 18:28 (0)