Re: Der Zug nimmt fahrt auf, und immer mehr bleiben auf der Strecke
Geschrieben von Mario am 17. Oktober 2005 11:27:02:
Als Antwort auf: Der Zug nimmt fahrt auf, und immer mehr bleiben auf der Strecke geschrieben von Greif am 17. Oktober 2005 08:51:51:
>Hallo Leute,
>der Zug nimmt langsam immer mehr Fahrt auf.
>Das Leben wird immer teuerer. Kraftstoffpreise steigen, Heizölpreise steigen, Lebensmittelpreise dadurch in Folge auch noch steigen. Die Wohnkosten steigen. Die Mehrwertsteuer wird wohl steigen, nur um wieviel Prozentpunkte, darüber streiben sie wohl noch.
>Nur die Löhne, die steigen nicht. Auch ja, und die Pendlerpauschale, die wird gekürzt, die Bausubventionen werden gestrichen und auch sonstige staatliche Zuschüsse, die dem kleinen Mann zugänglich waren.
>Die Folge kann sich wohl jeder selber ausrechnen.
>Entweder man hat soviel finanzielle Luft, diese Steigerungen und Streichungen wegzustecken, oder man muß einsparen. Sparen z. Beispiel bei den Nahrungsmitteln.
>Wie uns der Lebensmittelskandal in Bayern zeigt, sind diejenigen, die den Supermarktfraß kaufen "müssen", wieder mal die Dummen. Die kriegen den Dreck ab, den normalerweise nur die Viecher fressen.
>Es wird wohl nicht lange dauern, bis man aufgrund von "schlechten" Lebensmitteln Auswirkungen auf die Gesundheit hat. Aber dafür hat man ja die Krankenkassenleistungen gestrichen.
>Die Kosten für Heizöl könnte man drücken, indem man eine Brauchwasserkollektoranlage installiert. Doch wenn die Preissteigerungen so weiter gehen, werden sich immer weniger so eine Anlage kaufen können. Und deswegen zahlen sie eben mehr Geld für Heizöl, oder irgendwann gar keines mehr. Wenn sie sich das Öl nicht mehr leisten können. Auch mit einer neuen Heizungsanlage könnte man Öl sparen, doch die Anlage muß man erst einmal kaufen können. Ebenso mit Autos, die unter fünf Liter verbrauchen. Kauft euch mal einen Lupo Diesel, ich kann ihn mir nicht leisten.
>Die Autoindustrie ist anscheinend auch nicht gewillt, ein Sparmodell auf den Markt zu bringen. Warum? Muß doch gewollt sein, oder nicht.
>Ich kann mir nicht helfen. Es werden wohl immer weniger Leute in dem Zug sein, der Richtung Endstation fährt. Viele bleiben schon vorher auf der Strecke.
>Irgendwann kommt der Zeitpunkt, wo viele Leute keine Vorsorge mehr betreiben können, da sie finanziell eben keinen Spielraum mehr haben. Drum reagiert in der Zeit, dann habt ihr in der Not.
>Pachtet einen Schrebergarten, ein Gartengrundstück oder irgend ein brachliegendes Stück Feld oder Wiese. Fangt an mit Selbstversorgung. Holt euch Tomaten und Kartoffeln in Bottichen auf den Balkon. Kauft Saatgut, daß man selbst vermehren kann, keien Hybridsaatgutscheiß. Denkt unter der Warte: Woher bekomme ich meine Kartoffeln, wenn der Aldi keine mehr hat? Legt euch Kunstdünger zu, Gartenkalk und Gartengeräte. Einige Fachbücher über Gemüseanbau wären auch nicht schlecht.
>Holt euch auf den Wertstoffhöfen einen alten Holzofen mit Backröhre. Richtet ihn wieder her. So habt ihr wenigsten eine Kochquelle, in der man auch Brot backen kann. Was?, keinen eigenen Kamin. So solltet ihr eben im Falle des Falles mit Ofenrohr eben durch die Außenmauer durch einen Außenkamin errichten können.
>Spielt die Situationen eben durch. Kauft euch Salz und Zucker in Unmengen, ebenso Honig, Essig, Essigessenz. Das Zeugs kosten momentan kaum etwas und hält ewig. Kaffeepulver ist auch ganz gut zu lagern. Ist ein super Tauschmittel in schlechten Zeiten.
>Sammelt Medikamente, auch wenn sie abgelaufen sind. Irgendwann ist man froh, wenn man eine alte Antibiotika zu Haus hat, wenn es neue nicht mehr gibt. Oder wenn die Medikamente nur noch einer bestimmten Schicht zugänglich sind. Notfalls kann man sie auch auf dem Schwarzmarkt gegen andere Sachen eintauschen.
>Kommt in die Gänge. Die Teurerung ist wohl auf dem bessten Weg, zu greifen.
>Gruß Greif.Hallo Greif und Forum,
ich möchte mich da meinem Vorredner anschließen.
Das beste Beispiel zeigt meine Firma. Wir hatten in den letzte Jahren immer einen Monatsumsatz von 100.000 Euro Plus / Minus 20.000.
Damit konnten wir einigermaßen wirtschaften und wir konnten unsere Knechte/Fina./Berufsg./Hawka/Vers.pp bezahlen.
So schlecht wie in diesem Jahr sind die Geschäfte noch nie gelaufen.
Zur Zeit erwirtschaften wir einen Negativgewinn von 20.000 Euro im Monat.Also hat unsere Familie beschlossen, die Fa. Dicht zu machen.
Es sind ja ständig laufende Kosten pp.
Wenn ich das noch ein Jahr durchziehen würde, könnten wir dann betteln gehen.
Wenn die Sache hier vorbei ist, nehme ich mir eine Auszeit und Zeit für meine Familie und fange, wenn es besser werden sollte in 2-3 Jahren wieder neu an.Wenn ich mich mit meinen Geschäftsfreunden unterhalte, geht es vielen ähnlich. Ich setze aber nicht alles an meinem Geld ein und wirtschafte nur noch von der Substanz.
Das schönste ist aber, daß die Leute nicht mehr bezahlen.
Wir hatten eine Sache am laufen, wo die sich abgesprochen hatten (vermutlich innerhalb der Verwandschaft) nicht zu bezahlen.
Meine Gute schreibt ständig an unseren RA - bloß wenn plötzlich große Summen wegbrechen - ich hab einfach die Schnauze voll - das gab es ja nicht mal bei Erichen.
Wir hatten dieses Jahr Aufträge angenommen, die unter den Ausgaben gewesen sind, die ich mit den Aufträgen überhaupt einbrachte. Das geht eine Weile um am Markt zu bleiben, aber eben nicht auf Dauer.
Und wieder 14 Knechte die leider zum Stempeln gehen. 9 Leute machen eine Ich-AG auf und versauen noch mehr die Preise – bleibt denen aber auch nicht anderes übrig.Mit freundlichem Gruß
Vom Mario dessen Steuerberater heute kommt
- Eventuell .... offthspc 17.10.2005 12:31 (0)
- Re: Der Zug nimmt fahrt auf, und immer mehr bleiben auf der Strecke Harry 17.10.2005 12:26 (0)