Re: Der Mayakalender

Geschrieben von detlef am 05. Oktober 2005 19:48:45:

Als Antwort auf: Re: Der Mayakalender geschrieben von Taurec am 05. Oktober 2005 17:26:37:

>Daß der Mayakalender funktioniert, bezweifelt ja keiner. Der funktioniert sogar hervorragend:
>Quelle: Wikipedia
>Die Maya benutzten für rituelle und zivile Zwecke nebeneinander verschiedene Kalender, die auf einer Tageszählung im Zwanzigersystem beruhen: den rituellen Tzolkin-Kalender, den zivilen Haab-Kalender und die Lange Zählung, mit der längere Zeiträume erfasst werden konnten, die für Himmelsbeobachtungen und Astronomie eine große Rolle spielen. Die Kombinationen von Tzolkin und Haab Daten wiederholen sich nach einer 52 Jahre dauernden Kalenderrunde. Neben diesen Kalendern gab es noch weitere mit anderen Periodizitäten.
>Vollständige Datumsangabe:
>Der Todestag des Herrschers Pacal von Palenque lautet im Maya-Kalender 9.12.11.5.18 6 Edznab 11 Yax.
>Dabei gibt 9.12.11.5.18 den Tag als Lange Zählung an, 6 Edznab den Tag im Haab-Kalender und 11 Yax ist der Tag im Tzolkin-Kalender.
>Lange Zählung:
>Die Lange Zählung der Tage benötigten die Maya für astronomische Berechnungen und die Geschichtsaufzeichnung. Dabei laufen die einzelnen Stellen (z. B. 9.12.11.5.18) jeweils von 0 bis 19, bis auf die vorletzte Stelle, die nur bis 17 läuft. Die Lange Zählung stellt daher eine Datumsangabe dar, mit der über einen Zeitraum von über 5.000 Jahren jeder Tag eindeutig angegeben werden kann.
>Haab:
>Das Haab diente den Maya zivilen Zwecken, z. B. zur Berechnung der Saat- und Erntezeiten und ähnelt unserem Kalender, da es ein Sonnenjahr mit 365 Tagen umfasst. Im Haab Kalender wird das Jahr in 18 „Monate“ mit je 20 Tagen und einen „Monat“ mit nur 5 Tagen unterteilt. Beispielsweise bezeichnet das Datum 11 Yax den Tag 11 im Monat Yax.
>Tzolkin:
>Für rituelle Zwecke benützten die Maya den Tzolkin (Zählung der Tage), bei dem jeder Tag (Kin) durch eine Kombination einer Zahl von 0 bis 12 mit dem Namen einer von 20 Schutzgottheiten (oder Tagesnamen) bezeichnet wird. Ein Tzolkin-Datum bezeichnet daher einen bestimmten Tag in einer Periode von 260 Tagen und wird beispielsweise als 6 Edznab angegeben.
>Kalenderrunde:
>Da der Haab-Kalender 365 Tage und der Tzolkin-Kalender 260 umfasst, wiederholen sich alle 18.980 Tage (kleinstes gemeinsames Vielfaches von 365 und 260) oder 52 Haab-Jahre die Kombinationen von Haab- und Tzolkin-Daten. Dieser Zeitraum wird als Kalenderrunde bezeichnet, innerhalb derer eine Kombination aus Haab- und Tzolkin-Datum eindeutig ist.
>Für uns interessant ist die lange Zählung:
>Da sich die Datumsangaben im rituellen Tzolkin-Kalender und im zivilen Haab-Kalender der Maya alle 260 bzw. 365 Tage wiederholen und sich auch die Kombinationen der beiden Kalenderangaben alle 52 Haab-Jahre, das heißt in jeder Kalenderrunde wiederholen, benötigten die Maya für astronomische Berechnungen und die Geschichtsaufzeichnung einen weiteren Kalender, der längere Zeiträume eindeutig beschreiben konnte, die Lange Zählung (englisch long count).
>Zur fortlaufenden Tageszählung benutzten die Maya wie beim Tzolkin- und Haab-Kalender ein (modifiziertes) Zwanzigersystem. Die Schreibweise der Langen Zählung lautet zum Beispiel:
>9.12.11.5.18
>Das bedeutet 9 Baktun 12 Katun 11 Tun 5 Uinal 18 Kin.
>Dabei gilt:
>1 Kin = 1 Tag
>20 Kin = 1 Uinal = 20 Tage
>18 Uinal = 1 Tun = 360 Tage
>20 Tun = 1 Katun = 7.200 Tage = ca. 19,7 Jahre
>20 Katun = 1 Baktun = 144.000 Tage = ca. 394,5 Jahre

>Die einzelnen Stellen laufen jeweils von 0 bis 19, bis auf die vorletzte Stelle (Uinal), die nur bis 17 läuft (für die erste Stelle Baktun, siehe nächsten Abschnitt). Dadurch, dass 1 Tun nur 18 statt 20 Uinal hat, dauert ein Tun 360 Tage, also etwa ein Haab-Jahr.
>Epoche:
>Eine Epoche endet vermutlich mit den Zähler 13.0.0.0.0. Da die Maya glaubten, die Zeit verlaufe periodisch, entspricht dieses Datum dem Anfang 0.0.0.0.0 der nächsten Epoche. Eine Epoche dauert demnach 13 Baktun = 13 × 144.000 Tage (Kin), das sind 7.200 Tzolkin-Zyklen, 5.200 Haab-Jahre, 100 Kalenderrunden oder ungefähr 5.125,36 mittlere Sonnenjahre.
>Für die Maya hatte das Ende einer Epoche zwar große mystische Bedeutung, aber nicht notwendigerweise die des Endes der Welt.
>Tzolkin und Haab:
>Als gesichert gilt, dass der Beginn der Maya-Epoche 0.0.0.0.0 auf das Datum 4 Ahau 8 Cumku fällt.
>Da die letzte Stelle des Langen Zählers jeweils 20 Tage (Kin) zählt, besteht eine eindeutige Zuordnung zu den zwanzig Tagesnamen des Tzolkin-Kalenders:
>[...]
>Außerdem fällt der erste Tag jeder Epoche (0.0.0.0.0) immer auf das Tzolkin-Datum 4 Ahau, da eine Epoche genau 7.200 Tzolkin-Zyklen dauert.
>Das Haab-Datum 8 Cumku fällt dagegen erst nach 73 Epochen, also nach 379.600 Haab-Jahren wieder auf den ersten Tag 0.0.0.0.0.
>Korrelationsproblem:
>Es gibt bis heute keine eindeutige Zuordnung von Kalenderdaten der Langen Zählung zu denen des gregorianischen Kalenders. Heute geht man jedoch davon aus, dass die nach Sir J. Eric S. Thompson benannte Thompson-Korrelation zutrifft, nach der das Datum 0.0.0.0.0 dem julianischen Datum 584.283 entspricht (nicht zu verwechseln mit dem julianischen Kalender). Die Epoche, in der die Maya gelebt haben, hätte dann am 11. August 3114 v. Chr. gregorianischer Zeitrechnung begonnen und der Lange Zähler würde zur Wintersonnenwende am 21. Dezember 2012 den Stand 13.0.0.0.0 erreichen.
>



>Soviel dazu. Jetzt möchte ich mal eine gesicherte, von den Maya stammende Prophezeiung sehen, die berichtet, daß am Ende dieses Zykluses irgendetwas passiert. Mir scheint sich hier nämlich nur eine Kalenderrevolution zu vollziehen, wobei wir heute allen möglichen Krampf da hineininterpretieren.
>Ob 2012 nach dem Mayakalender eine neue Epoche beginnt ist für unsere Sache damit letztendlich belanglos.


hallo,


>Mir stellt sich in dem Zusammenhang lediglich die Frage, ob die Thompson-Korrelation wirklich zutrifft, und warum die Maya für den Beginn ihres Kalenders ein Datum nahmen, das lange vor dem Beginn ihrer Kultur überhaupt liegt.

zur letzten frage. ich nehme an, dass sie ein datum vor der gruendung ihrer kultur nahmen, weil sie in eben diesem datum astrologisch einen besonderen tag sahen.
nicht, dass der tag "besonders" wurde, weil er der anfang der rechnung war.

gruss,detlef

Mark Twain’s observation: “The art of prophecy is very difficult, especially in respect to the future.”


Antworten: