Re: Melkmarjellchen rechnet wieder sehr hart....

Geschrieben von detlef am 03. Oktober 2005 23:00:09:

Als Antwort auf: Re: Milkgirlcaculation... geschrieben von Georg am 03. Oktober 2005 21:17:25:

hallo,

>>Zinseszinsproblematik gibt es nur bei Milchmädchen.
>>Problem ist vordergründig die ausufernde Staatsverschuldung (Verrentung, >Hyperinfla).
>Die Staatsverschuldung ist nicht die Ursache des Problems, sondern ein Sympton, dass immer in der Weltgeschichte in der Zinseszinsproblematik ihren Urgrund gehabt hat.
>Man kann also mit einer gewissen kontrollierten Inflation die Zinseszinsproblatik nciht dauerhaft austricksen.

>Damit erwähnst - meiner Meinung nach - nur Auslöser oder zählst Anlässe auf, aber keine Ursachen für den Crash.

jeder, der ein monopolyspiel und ein paar freunde hat, kann die ganze frage von inflation und zinseszins experimentell nachvollziehen. (um ein simples wirtschaftsspiel zu nennen, das viele kennen duerften)

stufe 1: die spieler bekommen von der bank geld geliehen. sie zahlen jeder runde zinsen.
stufe 2: wie eins, mit der modifikation, dass die geschuldeten zinsen zu den schulden dazu geschrieben werden.
stufe 3: wenn die bank kein geld mehr hat, nimmt man von einem anderen spiel zusaetzliches geld dazu.

ergebnis 1: die wirtschaft kommt schneller in schwung. die meisten kommen voran, die die zu unvorsichtig waren, gehen pleite. (system ludwig erhard)
ergebnis 2: inflation. die (endlichen) sachwerte werden wesentlich "teurer", weil die "unternehmer" vom staat "kuenstliches buch-geld" zusaetzlich erhalten.(entspricht der aufhebung der bindung von waehrungen an sachwerte z.b. gold)
ergebnis 3: das spiel wird sinnlos, da die vorhandenen geldmengen zu riesig sind in relation zu den erwirtschaftbaren einkommen. (hyperinflation, disfunktion der marktregeln weil der staat mehr geld in den kreislauf pumpt, als er aus dem kreislauf erhaelt.

bei schritt 1 und 2 funktioniert die wirtschaft noch. (bei 2 nur, wenn regelmaessig zinsen und ein teil vom stamm bezahlt werden.)

das problem ist ein uraltes. frueher haben souveraene die goldmuenzen duenner gemacht, oder aus legierungen, um mehr geld aus dem "nichts" zu schaffen.
heutzutage geben staaten einfach mehr papierzettel in den umlauf, als sie einnehmen.
der vorteil des heutigen systems, einige zusaetzliche zettel fallen weniger auf, als veraenderte goldmuenzen.

kurz: der einzelne kommt in probleme, wenn er ausgbt, was er noch nicht verdient hat, und dem staat geht es ganz genau gleich!
an erster stelle steht die betrugsabsicht der staatlichen obrigkeit, mit geld zu bezahlen, das nicht eingenommen wurde. das zins und zinseszins system ist lediglich eines der fuer diesen betrug notwendigen werkzeuge.
das zinssystem minus staatlicher betrugsabsicht waere ein ganz gesundes und brauchbares wirtschaftssystem.

gruss,detlef

Mark Twain’s observation: “The art of prophecy is very difficult, especially in respect to the future.”


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