Re: Die Russen kommen nicht überraschend

Geschrieben von detlef am 13. September 2005 04:16:35:

Als Antwort auf: Re: Die Russen kommen nicht überraschend geschrieben von Harry am 12. September 2005 16:44:41:

hallo,

>alles `ne Frage der Interpretation. Bescheid weis ich schon seit Ende der 70er.
>Hab damals schon mal vorgesorgt und mich in meinem Umfeld inkl. Familie reichlich lächerlich gemacht.

das kommt mir irgendwie bekannt vor...

>... Mit "einigermaßen" meine ich, wenn Vorzeichen geschehen, die in den Proph`s ausführlich beschrieben sind und rein von der Logik her nur "vorher" geschehen können. Dazu gehören insbesondere aktuelle geopolitische Ereignisse, anhand derer man Proph`s einigermaßen temporär einordnen kann Dann gibt’s da noch die Bau-Proph`s. Talbrücke in Süddeutschland Ri. Österreich, Rheinbrücke bei Mondorf (mein persönlicher Favorit), neues Dorf bei Paderborn (alles relative Zeitangaben). Letzteres ist allerdings ungenau, weil ein Dorf lange wächst. Naja, alles schon mal hier behandelt.

da es fuer hier recht wenige bis gar keine vorhersagen gibt, (je nach strenge des massstabes), gehe ich davon aus, die sachen, die fuer euch das ende ankuendigen, sind fuer mich hier noch eine vorwarnung. grosse soziale probleme sehe ich fuer hier eigentlich erst ein jahr spaeter als bei euch. und dann sind wir ja schon fast bis zu den naturkatastrophen...

>... Da ich mich wie oben beschrieben schon mal lächerlich gemacht habe, betrachte ich die Dinge ziemlich nüchtern ohne jegliche Hysterie. Deshalb habe ich hier auch oft beschwichtigt, wenn mal wieder eine Angstphase durch die Foren geisterte. Hab` anfangs bei Johannes mitgeschrieben, bevor ich mich hier heimisch fühlte.

ich habe 1984 mit einem boersen und bankencrash gerechnet. hatte alles, aber wirklich alles in sachwerte angelegt. war wohl mein groesster finanzieller fehler bis jetzt.
bei johannes schreib ich nicht mehr gerne. jedesmal, wenn man etwas schreibt, senkt sich eine wolke von geiern auf einen nieder, die in wirklichkeit an prophezeiungen ueberhaupt kein interesse zu haben scheinen, sondern nur ihre jeweilige private auffassung vom christentum mit dem hammer predigen wollen.

>Aber mal was anderes (persönliches). Vom Naturell her habe ich auch etwas Abenteurerblut in den Adern. In jungen Jahren hatte ich lange Zeit den „Spleen“ nach Venezuela auszuwandern. Leider, Gott sei Dank kam eine Familienplanung dazwischen.
>Jetzt die eigentliche Frage an Dich: Wie siehst Du Die Situation in Deiner Wahlheimat in Bezug zu den hier behandelten Themen?

erstmal sollte ich wohl erklaeren, dass ich hier in einer von mehreren evangelisch freikirchlichen ansiedlungen wohne. wir haben hier eine art staat im staat. natuerlich nicht offiziell.
hier in westparaguay, so gross, wie die alte bundesrepublik, leben ca 120.000 menschen. davon rund 50.000 dicht am fluss im osten. hier im centrum des gebietes leben etwa 55.000 menschen. so ungefaehr 20.000 deutschstaemmige, etwa 25.000 reine indianer, aber aufgeteilt in ca 6 staemme, die sich untereinander nicht leiden koennen, und ca 10.000 mestizen, also "normale" paraguayer. dann leben noch einige tausend mestizen und europaeer ueber die gegend verteilt.
wir sind also lokal die mehrheit.
also mache ich mir wegen rassismus hier keine sorgen. wie es sonstwo vielleicht angebracht waere.

>... Lebst Du in der Nähe einer größeren Stadt?

25 jahre hab ich in einem 40 seelen dorf gewohnt. seit knapp drei jahren lebe ich in der viertgroessten "stadt" der zone. (etwa 1.300 halb sesshafte indianer, 700 deutsche, 300 mestizen.) gut 25km von meinem hof entfernt.

>...Lehnst Du Dich gelassen zurück??

eher nicht. ich hab all die jahre immer lebensmittel fuer ca 1 jahr auf vorrat gehabt, natuerlich nicht solche teure militaernahrung, sondern einfache grundnahrung. mehl, getreide, zucker, salz, kaffee usw.
im garten hatten wir auch immer wesentlich mehr gepflanzt, als wir normal brauchten.
als bauer mitten in der primitiven wildnis hab ich auch immer genug werkzeug gehabt. vom nagel, ueber ledernadeln bis zu motorsaege und traktor. einen teil der arbeit haben wir aus kostengruenden auch immer mit pferden gemacht.

aus gesundheitlichen gruenden (wir haben beide einen kaputten ruecken) und weil ich muede wurde, immer hinter viehdieben herzureiten, haben wir mit ackerbau und viehzucht aufgehoert.
jetzt haben wir im ernstfall vorraete fuer mehrere jahre. ich habe einen laden aufgemacht. die beste art, vorraete zu rotieren. (nachteil, jeder weiss, dass man welche hat)

>... Aus meinen damaligen Recherchen über Südamerika habe ich noch im Hinterkopf: In den Städten sitzt das Messer locker. Nichts für Fremde also.

ja, in den staedten spuert man das mangelhafte funktionieren des staates am deutlichsten. allerdings, wenn man den strassenraeubern vor augen fuehrt, dass es ein fehler ist, mit einem messer zu einer schiesserei zu gehen, hat man im allgemeinen seine ruhe... ;-)) man muss halt aufpassen.

ich war zwar in meinem leben schon in messerstechereien verwickelt, aber das war in hamburg und in afrika. hier in suedamerika noch nicht.

hier drausssen haben mehr menschen schusswaffen. die werden am haeufigsten wegen irgendwelchen weibergeschichten benutzt. ansonsten hoechstens noch bei konfrontationen, die durch viehdiebstahl oder ueberfaelle auf einzelne hoefe entstehen.

gruss,detlef

Mark Twain’s observation: “The art of prophecy is very difficult, especially in respect to the future.”


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