Zukunft im Zukunftsforum

Geschrieben von Otto am 09. September 2005 15:56:30:

Hallo Forum !
Wer die Zukunft verstehen und eventuell verändern will muß die Gegenwart und die jüngste Vergangenheit kennen .

Eigentlich wollte ich heute die damaligen Standort der deutschen Notkrankenhäuser veröffentlichen , aber im Google gibt es sie nicht mehr, wie vor mehreren Jahren.Ich fand nur noch :
1.Akademie Düsseldorf 8cm Akten von 1958-66:Beschaffung von med.Geräten Notkrankenhäuser und 1 cm Akten 1959-64 Luftschutzbunker-Neubau.
2.Einen Vortrag :Das Zeitfenster von Karl Buchholz (Nov2004) mit der Forderung:" Die Notkrankenhäuser ausmotten,die im Kalten Krieg unterirdisch angelegt wurden .Es sind viele, und sie könnten Millionen Menschen Schutz und medizinische Erstversorgung bereitstellen,zu recht günstigen Kosten."
3. Einen Filmbericht "Straßen zum Krieg" von Regisseur Hans-Rüdiger Minow :"Unscheinbare Strassen führen zu Raketensilos und Munitionsdepots. Geheime Notkrankenhäuser sollen die Opfer einer Atomschlacht aufnehmen . Wesentliche Teile der deutschen Infrastruktur unterliegen militärischer Planung.."
4.Einen Beitrag aus Die Welt.de #169 "nach mir die Sinflut" von hubert.braun:
"Wie blauäugig man Gefahren gegenüber stehen kann, das sehen wir doch in Deutschland am besten....Technisches Hilfswerk und der Katastrophenschutz praktisch aufgelöst... ungeheure Wertewurden verramscht oder verschrottet...Notkrankenhäuser aufgegeben..."
5.Dafür gab es eine Unmenge von Berichten der Hilfsorganisationen, welche Notkrankenhäuser sie im Ausland eingerichtet hätten...

Notkrankenhäuser waren natürlich eine Vorsorge für den erwarteten Atomkrieg und sie wurden von Anfang an bekämpft:
Von den "Ärzten gegen den Atomkrieg" weil sie eine Kriegsvorbereitung wären.
Von liberalen Ärzten weil die Notausbildung die "Triage" lehrte, eine Methode Patienten ohne Überlebenswahrscheinlichkeit von der aktiven Medizin auszuschließen und sie nur bis zum Tod zu pflegen.
Von "Linken" weil sie sowieso gegen alle Katastrophenvorbereitung waren nach der Devise: Wenn ich den Kopf in den Sand stecke-kann nichts passieren.

Es gab sehr viele in Deutschland.Bei uns hier unter dem Schutzraum einer Dorfschule.Sie waren bestens eingerichtet mit mehreren Operationssälen,Generator zur unabhängigen Stromversorgung,Belüftung ABC-sicher,
Wassertanks.... alles da und viele moderne Überwachungsgeräte...
Dies alles ging zwischen 1990 und 1992 nach Rußland (als Geschenk).
Wieweit die Räume heute noch benutzt werden können weiß ich nicht. Sie sind seit fast 15 Jahren nicht mehr gewartet worden.

Nachdem auch die "normalen"Krankenhäuser ihre Betten drastisch reduziert haben, wird es bei einer Katastrophe ein schlimmes Erwachen geben.
Gruß Otto.


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