Zukunft im Zukunftsforum
Geschrieben von Otto am 07. September 2005 18:42:59:
Hallo Forum !
Wer die Zukunft verstehen und eventuell verändern will muß die Gegenwart und die jüngste Vergangenheit kennen .Ich habe letzte Woche mit Schrecken feststellen müssen, daß die Gegenwart und die jüngste Vergangenheit bei anscheinend vielen Forumsmitgliedern nicht oder falsch bekannt ist - oder wie ist es zu verstehen, wenn ein aktives Forumsmitglied bei der Diskussion über das Chaos in New Orleans schreibt:" Es gibt (dort) keine Krisenpläne wie z.B.hier in D(eutschland). Wir haben aus den beiden großen Kriegen unsere Lehren gezogen,-ob Feuerwehr,THW,Krankenhäuser, Bundeswehr-alles ist miteinander koordiniert und Notfallpläne liegen ausgearbeitet jeder Gemeinde vor . Dies gilt für Naturkatastrophen, Seuchen, kriegerische Angriffe, Terrorismusattacken.
Ich habe den Verdacht, daß hier im Forum viele junge Mitglieder sind , die möglicherweise auch so denken , weil sie die Änderungen, die in den letzten 15 Jahren eingetreten sind nicht beachtet oder verdrängt haben .
Ich werde in den nächsten Tagen mehrere Berichte über diese Änderungen schreiben und bitte die "Fachleute" wie z.B. BB als ehemaliger hoher "Militär"
mich dabei nach bestem Wissen zu unterstützen.Ich will dabei mit der Bundeswehr beginnen und heute damit , daß ich den Jüngeren mal berichte , wie das vor 20,30,Jahren so aussah :
1.Aus den Erfahrungen der Atombombenabwürfe von Japan wurde die Bundeswehr in den 50er Jahren dezentral aufgebaut , d.h. keine großen Kasernen sondern viele kleine Standorte über das ganze Land verteilt. Praktisch in jedem Landkreis gab es 1 oder 2 Bundeswehrstandorte.
Das war strategisch günstig , denn eine Atombombe genügt um so einen Standort total zu zerstören.
Das war für Katastrophen günstig , denn schnell konnte der Bürgermeister oder Landrat die Bundeswehr zur Hilfe rufen.
Das war auch z.B. für Vereine..praktisch , fehlte mal eine Brücke oder brauchte man irgendwelche Erdarbeiten...die Bundeswehr machte halt eine "Übung".
Heute erinnern nur noch hundert Seiten lange Angebote über Verkäufe von Grundstücken... an die gute alte Zeit.
2.Die Bundeswehr war eine Wehrdienstarmee , trotzdem gab es hunderttausende Lang- und Zeitsoldaten. Sinnvoll bei Einsatz von teuren Geräten wie Panzern,Flugzeugen,Schiffen,...
3.Die Bundeswehr wurde laufend modernisiert (wenn auch in den 80er Jahren) oft zu wenig) und die älteren Waffen kamen in Lager zum später möglichen Einsatz mit Reservisten.
4.Die Bundeswehr stand gegen einen vielfach höher aufgerüsteten Gegner aber sie hatte Unterstützung durch mehrere hunderttausend Amerikaner,Kanadier,......Dann kam der "Zusammenbruch" der Sowjetunion und die Wiedervereinigung und dann wurde die Bundeswehr (und mit ihr die NVA) schlagartig reduziert, Darüber sollte BB mal berichten, er ist auch ein Opfer dieser Reduzierung.
Gruß Otto.
- Re: Zerschlagung der Wehrstruktur Greif 07.9.2005 20:56 (2)
- Re: Zerschlagung der Wehrstruktur Eichbaum 07.9.2005 21:47 (0)
- Re: Zerschlagung der Wehrstruktur - Trotzdem ein Grund für einen russ.Blitzkrieg Suchender 07.9.2005 21:13 (0)