Re: vorschlag zu New Orléans
Geschrieben von detlef am 02. September 2005 21:51:07:
Als Antwort auf: Re: vorschlag zu New Orléans geschrieben von FranzLiszt am 02. September 2005 20:43:23:
hallo,
>mal abgesehen von der Form - wie soll man für die Zukunft lernen, wenn man nicht in der Gegenwart voll bei der Sache ist - und dazu gehören auch "Beschimpfungen" von Versagern.
beschimpfungen von entscheidungstraegern halte ich fuer uebersprunghandlungen von menschen, die sich ohnmaechtig fuehlen.
statt die politiker, die da fehler machen, zu beschimpfen, sollten wir sie studieren. die sind dort aus dem gleichen holz geschnitzt, wie anderswo.statt zu schimpfen, uebertrage die vorkommnisse mal auf, z.b. berlin.
was wird da los sein, wenn bei einer evakuierung "vergessen" wird, busse nach kreuzberg zu schicken?>Zum Inhalt verweise ich auf dieses Posting von mir:
>Lehrstück http://f27.parsimony.net/forum67523/messages/19815.htm
>"Mir käme es gar nicht erst in den Sinn, mich gegen alle zu stellen. Die Bewohner von New Orleans sind doch in einem Boot. Bei meiner Umgebung würde ich erstmal voraussetzen, dass sie das Beste aus der Situation machen möchte, dass also alle gleiche Interessen haben. Wer sich da ausgrenzt, ja der darf dann über den Haufen geschossen werden. So äußert sich bei mir der "Stress", nicht darin, dass ich den Tag beginne mit "wen kann ich alles niedermachen"."deinen beitrag hatte ich wohl gelesen.
und auch wenn es dich ehrt, moralische werte fuer wichtig zu halten, war dieser beitrag mit einer der gruende fuer meine ueberlegungen.ich bezweifel einfach, dass man die menschheit jetzt, fuenf vor oder nach zwoelf, noch auf die schnelle verbessern kann.
am allerwenigsten wir, mit unserem, im landes oder weltmaßstab gesehen, insignifikanten forum.
mein haupteindruck aus dieser geschichte dort ist einfach der, dass die menschen nur und ausschliesslich von funktionierender staatsgewalt zusammengehalten werden.
da scheinen kaum noch moralische, religioese oder sonst welche werte die menschen auch ohne bewachung zu "gutem" verhalten zu bewegen.warum ueberleben der delfin und der otter im wasser, die kuh aber nicht? - weil sie so gut schwimmen koennen, wie fische!
mir geht es darum, statt zu lamentieren, dass das wasser keine kuh-weide ist, zu lernen, wie ein fisch zu schwimmen.
die fische sind heutzutage, besonders in ausnahmesituationen, offensichtlich menschen, die nicht mit dem gesetzbuch unter dem arm durch die katastrofengegend wandeln.
>Weiß jetzt nicht, was Du mit Plünderungen meinst. Die der Möchtegern-Straßenkings oder die der Familienversorger?
beide. die grenzen sind fliessend. wer eine apotheke aufbricht, um verbandszeug fuer eine wunde zu organisieren, gehorcht einer subjektiven notwendigkeit. wer das selbe tut, um an drogen zu kommen, gehorcht ebenfalls einer subjektiven notwendigkeit.
(die vorgeschichte dieser notwendigkeit sollte uns jetzt nicht ablenken)wo ist der unterschied zwischen einem, der ein waffengeschaeft pluendert, um seine familie zu verteidigen, und einem, der das selbe tut, um familien zu berauben, um seine eigene damit zu ernaehren?
(wieder nur ein moralischer unterschied. beide beginnen mit einbruch/ueberfall, beide enden mit toetungen anderer menschen)die deppen, die in so einer situation farbfernseher fortschleppen, brauchen uns nicht zu interessieren. die sind mangels gehirn sowieso verlierer.
>Mit dem Wasser hast Du auffallend recht. Da können wir von New Orleans lernen.
>Gruß franz_lisztich glaube, wir koennten viel mehr aus gewolltem und ungewolltem verhalten der menschen lernen.
gruss,detlef