Re: EXPERIMENT: fazit??
Geschrieben von detlef am 22. August 2005 22:07:43:
Als Antwort auf: Re: EXPERIMENT: fazit?? geschrieben von MattB am 22. August 2005 20:38:42:
>hallo detlef,
>>ich bin immer noch gebuegelt von der idee, dass meine "freien"
>>entscheidungen alle schon vorbestimmt sein sollen...
>Hast Du nie die Erfahrung gemacht, dass Du irgendetwas erreichen
>oder haben wolltest, aber nichts klappte. Mit viel Pech erreichte
>man die Sache nicht (Wecker fällt aus, man erreicht jemanden nicht am
>Telephon, ein Termin wird verlegt aber man erfährt nichts davon, man
>will Prüfungen wiederholen und gerät wieder an den "unpassenden"
>Prüfer, ...)
>Andere Sachen laufen dagegen dann wieder "wie am Schnürchen". Es ist
>dann oft der reinste Spaziergang das jeweilige zu erreichen.
>Persönlich kann ich mich des starken subjektiven Eindrucks der Existenz
>von Schiksal nicht erwehren. Mehr noch: "Jeder ist seines Glückes Schmied"
>klingt für mich mittlerweile wie Hohn.als langjaehriger bauer hab ich mir das einfach gemacht. jede rationale entscheidung musste sich fuer meine frau und mich auch richtig "anfuehlen".
wir haben natuerlich trotzdem unser geruettet mass an boecken geschossen.
und wenn nix laeuft, das muss doch einfach zwischendurch sein, damit man die guten zeiten wuerdigen kann. ausserdem, irgendwann zieht Mr. Murphy immer von alleine weiter.
ich ging dabei aber immer davon aus, voll fuer meine entscheidungen und handlungen verantwortlich zu sein. dass etwas uebergeordnetes meine freien handlungen vorbestimmt haben koennte, hatte in meinem gedankengut keinen platz, denn es degradiert mich, und die mich umgebenden wesen.
>
>Rationale Erklärungen für den Eindruck von "Schiksal" sind aber auch
>möglich. Wir werden wohl sehr stark Unterbewusst gesteuert (was nichts
>paranormales sein muss) und das Bewusstsein kann dann schon mal "ins
>Schleudern" kommen:
>http://de.wikipedia.org/wiki/Freier_Wille
>"Die moderne Neurobiologie, so etwa Gerhard Roth, ist zunehmend
>der Auffassung, dass der freie Wille eine Illusion sei"nun, die ganzen texte auf der seite scheinen mir nach einem sinnlosen gordischen knoten.
insbesondere der exkurs, ob handlungen erst im bewusstsein, oder erst im unterbewusstsein "entstehen" ist gegenstandslos vor der frage, ob handlungen vorbestimmt sind oder nicht.
siehe hier, imho, eine der klarsten aussagen auf der seite:
Damit kann man eine (streng) deterministische Welt nicht von einer indeterministischen Welt unterscheiden. Jede Annahme eines freien Willens wäre, ebenso wie jede Annahme des Gegenteils bereits vorbestimmt. Eine streng deterministische Welt könnte damit von sich annehmen, eine indeterministische Welt zu sein.folgendes will mir nach unnoetiger augenwischerei erscheinen, gegen die frage: sind wir und unsere handlungen von etwas hoeherem vorbestimmt?
"Wenn eine Entscheidung vollständig durch die Vergangenheit bestimmt ist, wie könnte der Handelnde sich entscheiden, etwas anderes zu tun?" wird gefragt. Darauf wird entgegnet, dass nicht nur wichtig ist, ob der Handelnde etwas anderes hätte tun können, sondern, ob er etwas anderes hätte tun können, "wenn er es gewollt hätte".
denn, wenn etwas hoeheres vorbestimmt, ist es egal, nach welchen regeln dies geschieht, und ob wir dabei die illusion freien willens behalten.>Oder mal etwas "Exotischeres" als Erklärung:
>M. R. Franks:
>http://www.manyuniverses.com/SampleChapter.htm
>“There is no one reality. Each of us lives in a separate universe.
>That's not speaking metaphorically. This is the hypothesis of the
>stark nature of reality suggested by recent developments in quantum
>physics. Reality in a dynamic universe is non-objective. Consciousness
>is the only reality....”na, das ist ja letzten endes nichts anderes als das "multiverse" in michael moorcock's fantasy romanen. fuer mich also eine altbekannte idee...
(aber da gab es wenigstens die uebergeordneten kraefte: good und bad)und jeder meiner schreibfehler oeffnet ein neues universum...
und zurueck zur wikipedia: wenn die entscheidung mit dem rauchen aufzuhoeren frei ist, ist gezwungenermassen die entscheidung weiter zu rauchen auch frei. und umgekehrt. zumindest im lichte der vorbestimmung oder nicht betrachtet...
gruss,detlef