Re: Im Balkan wird es ernst!

Geschrieben von Suchender am 03. August 2005 21:02:30:

Als Antwort auf: Re: Im Balkan wird es ernst! geschrieben von Suchender am 02. Mai 2005 15:47:39:

Der Balkan entwickelt sich immer mehr zum Gordischen Konten für alle darin Involvierten besonders aber derzeit für die Schweiz:

Kosovo-Gespräch "kein Triumph" für Diplomatie

Micheline Calmy-Reys Kosovo-Reise werde kaum als "grosser Moment der Schweizer Diplomatie" in Erinnerung bleiben, meint André Liebich aus Genf.
Der Professor glaubt, die Aussenministerin gefährde die neutrale Rolle der Schweiz, indem sie sich für eine Form von Unabhängigkeit ausspreche.

Die Schweizer Aussenministerin Micheline Calmy-Rey reiste letztes Wochenende für eine Viertages-Tour nach Kosovo, wo sie mit dem Präsidenten, Ibrahim Rugova, und Premierminister Bajram Kosumi Gespräche führte.

Ihre Reise schliesst an ihren kürzlich in Serbien und Montenegro erfolgten Besuch an. Dabei gab sich die serbische Regierung in Belgrad sehr klar und knapp: Präsident Boris Tadic sagte Calmy-Rey deutlich, dass er nicht bereit sei, über Kosovos Unabhängigkeit zu diskutieren.

So bleibt die Provinz Kosovo vorläufig offiziell ein Teil von Serbien und Montenegro, der Union, die auf Milosevics Jugoslawien folgte (auch in Montenegro bestehen starke Bestrebungen, sich von Serbien zu trennen).

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Alles in allem wird dies nicht als grosser Moment der Schweizer Diplomatie in Erinnerung bleiben.
swissinfo: Spielt Calmy-Rey ein gefährliches diplomatisches Spiel?
A.L.: Glücklicherweise verfügt die Schweiz über kein so grosses Gewicht. Aber ich denke nicht, dass ihr Vorgehen die eher bedächtige Art der Schweizer Diplomatie spiegelt.

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Schweiz für formelle Unabhängigkeit Kosovos

Die Schweizer Aussenministerin Micheline Calmy-Rey hat nach einer Reise in den Kosovo ihre Unabhängigkeits-Forderung wiederholt.

Die Situation im UNO-Protektorat sei unbefriedigend. Sie warnte auch vor zu hohen Erwartungen.

Bundesrätin Micheline Calmy-Rey beendet heute Dienstag ihre offizielle Reise in den Kosovo. Die Aussenministerin hat ihre Forderung nach einer formellen Unabhängigkeit der abtrünnigen serbischen Provinz wiederholt.

Rund 200'000 Personen aus Kosovo – ein Zehntel aller Kosovaren - leben in der Schweiz, was die Region laut dem Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) wichtig für die Schweiz macht.
Calmy-Rey: "Formelle Unabhängigkeit"
Nach einem Treffen mit Präsident Ibrahim Rugova am Montag in Pristina bezeichnete die Aussenministerin die Situation in der serbischen Provinz als unbefriedigend. Calmy-Rey zeigte sich überzeugt, dass eine Rückkehr Kosovos unter serbische Kontrolle weder wünschenswert noch realistisch sei.

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Beim Besuch im Juni in Belgrad hatte die serbische Führung gegenüber Calmy-Rey dezidiert erklärt, gegen eine Loslösung des Kosovo zu sein. Belgrad reagiert sehr empfindlich auf Forderungen nach Unabhängigkeit.

In der serbischen Mythologie – die unter Ex-Präsident Slobodan Milosevic ein nationalistisches Comeback feierte – liegt die Wiege der serbischen Nation in Kosovo.

In Serbien habe die Schweiz beruhigen und in Kosovo die hohen Erwartungen dämpfen müssen, umriss Calmy-Reys diplomatischer Berater Roberto Balzaretti die heikle Mission. Diese wurde von den lokalen Medien aufmerksam verfolgt.

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