Re: Putin warnt vor ausländischer Bedrohung
Geschrieben von Suchender am 29. Juli 2005 15:06:43:
Als Antwort auf: Putin warnt vor ausländischer Bedrohung geschrieben von Murphy am 27. Juli 2005 17:59:53:
Der politische und militärische Druck auf Rußland nimmt zu und Putin gerät inn Zugzwang, die durch die amerikanische globalistische Außenpolitik intensiv vorbereitet wurde:
Brzezinski prognostiziert Probleme für Russland
In den USA verbreitet sich die Enttäuschung über die Tendenz, die Russland von der Demokratie wegführt. Das stellte Zbigniew Brzezinski, namhafter Politologe, Diplomat und früherer Sicherheitsberater des USA-Präsidenten, in einem am Freitag in der „Nesawissimaja Gaseta“ veröffentlichten Interview fest.
Der entstehende Personenkult bremst die Umwandlung Russlands in ein modernes führendes demokratisches europäisches Land. Die Chancen dafür, dass das einsame Russland einmal seinen Osten verliert, nehmen zu.
Nach dem heutigen Stand habe Amerika als die einzige Supermacht dominierende Positionen in der Welt, es sei aber nicht allmächtig, so Brzezinski. Europa erhebe sich langsam und wird voraussichtlich hinsichtlich des globalen Einflusses das zweitstärkste sein, gefolgt von China und Japan und danach eventuell von Russland bzw. Indien.
Ob Russlands Einfluss in den nächsten 15 Jahren steigen oder nachlassen wird, hänge davon ab, wie stark es mit Europa verbunden sein wird. Dies hängt wiederum davon ab, ob Russland eine Demokratie und in der Lage sein werde, seine Probleme im Kaukasus mit zivilisierten Mitteln zu regeln und ob es nicht länger bei seinen Nachbarn Feindseligkeit und Angst hervorrufen werde, so Brzezinski.
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Schwarzmeerflotte muss nach Russland verlegt werdenMoskau bereitet zwar neue Stützpunkte an der Schwarzmeerküste vor, eine prinzipielle Entscheidung über die Verlegung aller Schiffe der Schwarzmeerflotte, die im ukrainischen Sewastopol stationiert wird, ist aber noch nicht getroffen.
Nach Ansicht von Militärexperten könnte diese Haltung der Seesicherheit Russlands schaden, schreibt die Wochenzeitung „Wojenno-promyschlenny Kurjer“ (Kurier der Militärindustrie).
Admiral Eduard Baltin, früherer Chef der Schwarzmeerflotte, ist der Auffassung, dass bereits jetzt eine neue gründliche und umfassende Infrastruktur für die russischen Schiffe in der Region Krasnodar aufgebaut werden müsste. Man sollte nicht darauf hoffen, dass es gelingen würde, die Flotte im Jahre 2017, wenn die Pachtfrist des Stützpunkts in Sewastopol abläuft, auf der Krim zu belassen bzw. nach Noworossisk abzuziehen, wo derzeit an einem neuen Marinestützpunkt gebaut wird.
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Bereits jetzt hänge die Schwarzmeerflotte völlig von der Ukraine ab. „In Sewastopol haben wir keine Kontrolle über den Luftraum sowie über die Überwasser- und Unterwasser-Situation“, so Baltin. „Die Flotte ist bei ihrer Tätigkeit an Händen und Füßen gebunden. Dies ist mehr eine politische als eine militärische Präsenz.“
Das weitere Schicksal der Schwarzmeerflotte bleibt insofern vorerst ungewiss. Die Ukraine, die in die NATO will, hat nicht vor, den Pachtvertrag für Sewastopol nach 2017 zu verlängern, während Russland irgendwie willenlos nach neuen Ersatzstationierungspunkten sucht. Problematisch bleiben Fragen der Seegrenzen zwischen der Ukraine und Russland (die Straße von Kertsch). All das zeugt von einer angespannten Situation und möglichen geopolitischen Verlusten für Russland, stellt das Blatt abschließend fest.