mir egal, ich werde irgendwann Schweizer Eidgenosse
Geschrieben von Joe68 am 24. Juli 2005 14:58:11:
Als Antwort auf: Re: sch.. auf den kaiser geschrieben von BBouvier am 24. Juli 2005 14:43:15:
Hallo BB,
der Kaiser hat 4 jahre nur Steckrübensuppe gegessen? Wer soll diese sehr vereinfachende Aussage glauben? Wußte der Kaiser nicht das Metallbetten für den Schlaf sehr schlecht sind? Hatte er keinen Doktor dafür? Armes Deutschland, mußte ja runtergehen bei so einem Kaiser, und überhaupt, was ist mit SEINEM Geld? Hat er es verdient oder hat er aus Steuergeldern bekommen? Das ist genauso lächerlich wenn ein Jugendlicher von SEINEM Geld ein Handy kauft, es ist das Geld von SEINEM Vater/Mutter, die haben es verdient.
Übrigens, selbst ein Kritiker kann Wilhelm II folgende zukunfstweisende (haben teilweise über 100 Jahre Bestand gehabt) Erfolge nicht absprechen, totzdem bin ich gegen einen Kaiser und ziehe das schweizer Modell vor!:
..Kaiser Wilhelm II. Soziale Reformen
„[...], weil die Arbeiter meine Untertanen sind, für die ich zu sorgen habe! Und wenn die Millionäre nicht nachgeben, werde ich meine Truppen zurückziehen und wenn ihre Villen erst in Flammen stehen, werden sie schon klein beigeben!“ (Wilhelm II. zu Otto von Bismarck, als Wilhelm II. sich weigerte, Soldaten für die Niederschlagung eines Streiks im Ruhrgebiet zu schicken.)Die Sozialpolitik war Wilhelm II. wichtigster Politikbereich. Noch zu Bismarcks Zeiten forderte Kaiser Wilhelm II., am 178. Geburtstag Friedrichs des Großen, in einer Proklamation an sein Volk, mit der Devise: "Je veux etre un roi des gueux" (frz.; zu dt.: "Ich will ein König der armen Leute sein"): Das Verbot der Sonntagsarbeit, der Nachtarbeit für Frauen und Kinder, der Frauenarbeit während der letzten Schwangerschaftsmonate sowie die Einschränkung der Arbeit von Kindern unter vierzehn Jahren. Außerdem forderte er bei dem zur Erneuerung anstehenden "Gesetz wider die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie" ("Sozialistengesetz"), die Streichung des Ausweisungsparagraphen, der die Polizei zur Ausweisung gefährlicher Sozialisten aus ihrem Heimatort berechtigte. Reichskanzler Bismarck kommentierte dies als: „Humanitätsduselei“, und verweigerte sich dem in seinem Forderungen durch den Reichstag unterstützten Kaiser – was ein Grund für die Entlassung Bismarcks gewesen sein wird.
Seine Forderungen konnte der junge Kaiser erst mit dem Nachfolger des "Eisernen Kanzlers" durchführen, General v. Caprivi.
Caprivi wurde vom Kaiser als „Mann der rettenden Tat“ gefeiert und ob seiner Leistungen in den Grafenstand erhoben. Denn mit Caprivi hatte Wilhelm II. jemanden gefunden, mit dem er seine geplante Politik der inneren Versöhnung sowie das Arbeitsschutzgesetz durchsetzen konnte.
Den Katholiken wurden die im bismarckschen Kulturkampf vorenthaltenen Gelder zurück gezahlt, gegen die Polen in Posen und Westpreußen wurden die Repressionen gebremst und den Sozialdemokraten wollte er den Wind aus dem Segel nehmen und erfüllte weitreichend ihre Forderungen, was Deutschland zum -sozialpolitisch gesehen- modernsten Staat der Welt machte. Auf Veranlassung Kaiser Wilhelms II. ließ man das Sozialistengesetz nun ganz auslaufen.
Es konnte außerdem ein weiterer, von Bismarck verwehrter, Wunsch Wilhelms II. durchgesetzt werden: die progressive Einkommenssteuer, die höhere Einkommen stärker belastete. Bei Wilhelm II. sprach man inzwischen, teils anerkennend, teils spotthaft, vom "Arbeiterkaiser"...
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