Alan Greenspan 2002: "Der Euro wird kommen, aber er wird keinen Bestand haben."
Geschrieben von Suchender am 22. Juli 2005 12:28:27:
Als Antwort auf: Re: Mein Abwertungsszenario.... geschrieben von MattB am 21. Juli 2005 22:02:29:
>Hi ITOma,
>das zieht mir etwas den Boden unter den Füssen weg. Ich hielt den Euro
>für relativ sicher, weil da mehrere Länder mit drinnhängen und sollte
>sich da was ändern (Anlaufen Druckerpressen) würde es (langwierige)
>Verhandlungen bedürfen und so weiter. Und nun das! Da sieht ja dann
>der vielgeschmähte Dollar noch gut aus dagegen.
>Ratlos
>MB...
Amerikas Drohgebärden gegenüber den arabischen Staaten ist also auch eine Warnung, den Dollar als Leitwährung des Öls ja nicht durch den Euro ersetzen zu wollen.
Und die Verstimmung zwischen der USA und der Europäischen Union nicht zuletzt auch Ausdruck eines verdeckten Wirtschaftskrieges um die wirtschaftliche Vormacht in der Ölregion Nahost.
Wenn ein starker Euro dem Dollar gefährlich werden kann, so müssen die Amerikaner umgekehrt alles daran setzen, den Euro zu schwächen, wollen sie die Macht der Dollar-Leitwährung erhalten. Der Euro steht und fällt jedoch mit der deutschen Volkswirtschaft, dem größten Nettozahler in der EU. Wird Deutschland in den wirtschaftlichen Bankrott getrieben, dann kollabiert auch der Euro. Deutschland ist bereits fast pleite. Derzeit belaufen sich die Schulden der Bundesrepublik offiziell auf über zwei Billionen (2'000 Milliarden!) Euro. Das bedeutet eine Zinslast von 1'400 Euro pro Sekunde.
Von diesem Schuldenberg gibt es dank Zinseszins kein Entrinnen mehr. Daß nach offiziellen Angaben in den nächsten zwei Jahren 126 Milliarden Euro im Staatshaushalt fehlen werden, ist unter diesem Gesichtspunkt nur logisch. Wenn nun US-Präsident Bush darauf drängt, daß die Türkei und andere Oststaaten möglichst schnell der EU beitreten dürfen, so will er damit den wirtschaftlichen Kollaps der Union beschleunigen, weil diese neuen Mitgliedstaaten allesamt Nettoempfänger wären und von Deutschland, Frankreich etc. zusätzlich ‚durchgefüttert' werden müßten. Damit aber wäre Europa als ernsthafte wirtschaftliche Konkurrenz zu Amerika ausgeschaltet. Wie sagte doch Alan Greenspan, Chef der US-Notenbank, im Januar 2002 selbstsicher: "Der Euro wird kommen, aber er wird keinen Bestand haben."