«Ndoki» führt zu Folter und Mord von Kindern
Geschrieben von Thorshammer am 12. Juni 2005 13:36:37:
«Ndoki» heisst Schwarze Magie, doch hinter diesem Namen verbirgt sich oft nichts weiter als Folter, Verstümmelung oder gar Mord an Kindern. Laut Scotland Yard fehlt von 300 Kindern in Grossbritannien jegliche Spur.
Eine Reihe von solchen Ritualverbrechen an afrikanischen Kindern beschäftigt derzeit die britische Polizei Scotland Yard. Diese zur Aufklärung mittlerweile eine eine Sondereinheit eingesetzt. Ans Tageslicht kam das Problem mit dem Fall der achtjährigen B. Sie wurde von mehreren Verwandten grausam gequält, weil sie angeblich eine Hexe war.Drei Angolaner wurden kürzlich im Fall B. schuldig gesprochen und müssen nach Angaben des Richters mit einer «langen» Haftstrafe rechnen. Die meisten Fälle jedoch, so fürchtet die Polizei, kommen nie ans Tageslicht.
Die kleine B. wurde mit Gürteln geschlagen, mit Messern gestochen und ausgehungert, doch sie überlebte. Die ebenfalls achtjährige Victoria C., hat dagegen die Folterungen durch eine Tante nicht überstanden - sie starb im Februar 2000.
Im September 2001 wurde der verstümmelte Torso eines etwa fünfjährigen Nigerianers aus der Themse gefischt. Der Autopsie zufolge musste der Junge vor seinem Tod eine Mischung aus Knochen, Steinen und Goldbröckchen zu sich nehmen.
Spitze des Eisbergs
Diese spektakulären Fälle sind nach Befürchtung von Scotland Yard nur die Spitze des Eisbergs. Seit dem Jahr 2000 verfolgten die Behörden 31 Fälle von Ritualverbrechen, nur fünf davon schafften es bis vor Gericht.
Doch das ist nicht alles: Scotland Yard zufolge fehlt von 300 afrikanischen Jungen, die vorübergehend in britische Schulen gingen, jegliche Spur. Der Umgebung fällt oft nicht auf, dass Kinder Opfer von Gewaltverbrechen sind.
«Es herrscht ein allgemeiner Mangel an Kenntnissen über Schwarze Magie und die Misshandlungen, zu denen sie führen kann», heisst es in einem kürzlich erschienen Bericht der Polizei.
Grausamer Aberglaube
Der Glaube, dass Kinder von Dämonen besessen sein können, sei «sehr verbreitet», beklagt Abdul Mohammed von der Vereinigung der Kinder Afrikas in London. Und «Ndoki», der westafrikanische Ausdruck für alles, was mit Hexerei zu tun hat, verlangt das Austreiben der Dämonen aus dem kindlichen Körper.
Hunderte winziger Kirchengemeinden praktizieren diese Art von Exorzismus in Grossbritannien Experten zufolge. «Vielleicht müsste für diese Kirchen eine Meldepflicht eingeführt werden», überlegt Richard Hoskins, Fachmann für afrikanische Religionen am King's College in London. Allein in London sind seiner Einschätzung nach «Hunderte von Kindern in Gefahr».
Sozialamt und Ärzte kritisiert
Das bestätigt die Anti-Folter-Aktivistin Debbie Ariyo, die versichert, sie kenne Dutzende Fälle wie den der kleinen B. «Einige Kirchen glauben, sie müssten dem Kind Leid zufügen, damit die Dämonen sich in seinem Körper nicht wohl fühlen».
Doch mittlerweile werden nicht nur die Verwandten und Exorzisten kritisiert: Auch die britischen Sozialdienste haben zumindest in zwei Fällen nachweislich versagt: Sowohl bei der kleine Victoria C. als auch im Fall von B. merkten Sozialarbeiter oder Ärzte nicht, welche Qualen die Kinder litten.
Bei einer Untersuchung der kleinen B. merkte die Ärztin nicht, dass das Kind mit 43 Wunden übersät war. Es sei spätnachmittags und dunkel gewesen, verteidigte sich die Medizinerin, sie habe nichts gesehen.
Quelle: SDA
- Führerschein für die moderne ... Welt fehlt John 12.6.2005 13:58 (0)