Atomare Diskrepanzen zwischen Rußland und den USA

Geschrieben von Suchender am 08. Juni 2005 14:08:01:


Nukleare Streitigkeiten zwischen Senator Nunn und Minister Iwanow

US-Senator Samuel Nunn hat Russland wegen der Geheimhaltung seiner taktischen Atomwaffen scharf kritisiert und die Administration in Washington aufgefordert, mit Moskau eine Kontrolle darüber zu vereinbaren.

Auf Nunns Äußerung antwortete der russische Verteidigungsminister Sergej Iwanow: „Die Amerikaner sollten zuerst ihre taktischen Atomwaffen aus Europa abziehen. Erst dann werden wir über deren weiteres Schicksal sprechen können".
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Beide Seiten werden nun zunehmend nervöser - am Liebsten wäre beiden Seiten, daß die andere Seite sich von seinen A-Arsenalen trennt.

Wenn es nicht so ernst wäre, wäre es komisch, denn angeblich suggeriert man der Öfentlichkeit Stabilität und Frieden der Großmächte unter einander. Mit einer Ausnahme, den von beiden Seiten des Öfteren zitierten Terroristen.
Aber dazu hat die eine oder andere Seite ihre eigenen Gedanken:

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Laut SIPRI-Angaben zählen die russischen Atomwaffen heutzutage 3380 Sprengköpfe: Fliegerbomben AS-4 und AS-16, Sprengköpfe für seegestützte Flügelraketen, für Schiffsabwehrraketen und -torpedos.

Ob das stimmt oder nicht, ob die Seiten ihren einseitigen Verpflichtungen nachgekommen sind, darauf gibt es keine offizielle Antwort. Einseitige Initiativen sind nicht rechtsverbindlich und unterliegen keiner Kontrolle. Nur das Unglück des Atom-U-Bootes Kursk bestätigte, dass es dort keine Atomsprengköpfe gab: Weder die Torpedos noch die Flügelraketen Granit hatten atomare Sprengladungen.

Auch ist bekannt, dass die USA auf neun Stützpunkten in sechs europäischen Staaten (Belgien, Deutschland, Italien, den Niederlanden, der Türkei und Großbritannien) ihr taktisches Atomwaffenarsenal behalten: 150 Fliegerbomben B61 (90 davon im Fliegerstützpunkt Incirlik in der Türkei in der Nähe der russischen Grenzen). Für wen sind sie bestimmt? Als Kampfmittel gegen Terroristen taugen Atomwaffen ganz offensichtlich nicht. Die Besorgnis des russischen Verteidigungsministers Sergej Iwanow ist daher gut verständlich. Für die USA sind diese Bomben taktische Atomwaffen. Für Russland sind sie eine strategische Bedrohung, weil die Jäger F/A-18 Hornet, die diese Waffen tragen können, wenn sie von Nato-Stützpunkten starten, in fünfzehn bis zwanzig Minuten die russische Stadt Smolensk erreichen könnten.
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Die Szenarien in diesem Beitrag lassen erkennen, daß die Planspiele der jeweiligen Militärs nun immer öffentlicher ausgetragen werden - so zu sagen der Schlagabtausch vor dem (Box)Kampf ...


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