Schnellkochtopf
Geschrieben von Suchender am 06. Juni 2005 15:17:20:
Fast zeitgleich mit dem Manöver Torgau 2005 in Grafenwöhr, war auch die Seite der Feindstaaten nicht untätig ...:
BAYREUTH/CHEB/PRAG(Eigener Bericht) Die Bundeswehr hat im deutsch-tschechischen Grenzgebiet ein Manöver zur "Territorialverteidigung" abgehalten und dabei Hoheitsgebiete der CSR in Anspruch genommen. Der deutsche militärische Aktionsraum deckt sich mit der "Euregio Egrensis", einer Organisation deutscher "Europa"-Ideologen mit Anbindung an das Auswärtige Amt. Ergebnis der "Euregio"-Politik ist die Aufspaltung der deutschen Nachbarstaaten in "Regionen", die das deutsche Militär jetzt zum wiederholten Mal zur Dislozierung nutzt. Die auf tschechischem "Euregio"-Territorium stationierten Einheiten der CSR-Armee will die Bundeswehr mit den eigenen Verbänden verschmelzen. Das deutsche Militär erklärt die angestrebte Indienststellung fremder Truppen zum Musterfall und kündigt an, sie werde sich "intensiver am Zusammenwachsen Europas aus den Regionen heraus (...) beteiligen". Damit geraten auch "Euroregionen" an der deutsch-französischen und an der deutsch-dänischen Grenze ins Visier der Bundeswehr.
Die jüngste Dislozierung deutscher Truppen auf Hoheitsgebiete der CSR fand vom 30. Mai bis zum 3. Juni im deutsch-tschechischen Grenzgebiet der Bundesländer Sachsen, Thüringen und Bayern statt. Unter Federführung des deutschen Verteidigungsbezirkskommandos 67 (Bayreuth) bezog die Bundeswehr tschechische Soldaten sowie US-Streitkräfte in Übungen ein, die in der "Euregio Egrensis" stattfanden.Vollendung
Die "Euroregion" ist nach dem deutschen "Eger" benannt, einer Grenzstadt auf tschechischem Territorium, die in Wirklichkeit Cheb heißt. Die lateinische Namensgebung folgt der Praxis deutscher Europa-Ideologen, die damit an das "Heilige Römische Reich Deutscher Nation" erinnern wollen ("Euroregion Pomerania"). Ihr Ziel ist die "Grenzüberwindung". Durch Einbeziehung und Finanzierungsversprechen für fremdstaatliche "Regionalpartner" aus Verwaltung und Kleinindustrie wird der nicht-deutsche Grenzsaum geöffnet und deutschen Kapitalinteressen zur Verfügung gestellt. Dadurch entstehen wirtschaftliche Fliehkäfte, die das Gebiet seinem Nationalstaat entfremden und politischen Operationen der deutschen Außenpolitik ausliefern. Ergebnis der "Regionalisierung" ist ein Sammelsurium europäischer Miniterritorien in einer Gebietstiefe von bis zu 40 km jenseits der deutschen Grenze, über die der Berliner Zentralstaat verfügen kann. Die Steuerung der "Euroregionen" erfolgt im deutschen Gronau (Nordrhein-Westfalen), Zahlungen nimmt auch die EU vor. Machtpolitische Vollendung des Regionalisierungskonzepts, das die Bundesrepublik Deutschland seit Jahrzehnten über das Auswärtige Amt betreibt, ist die deutsche Militarisierung der "Euroregionen".Lebensraum
Die "Euregio Egrensis" hat sich offiziell der "Kooperation und Partnerschaft auf internationaler, nationaler, regionaler und kommunaler Ebene" verpflichtet; Präsident ist derzeit der Oberbürgermeister der sächsischen Stadt Plauen, Ralf Oberdorfer. Die "Euregio" verfolgt nach eigener Aussage die Wiederbelebung der "überaus engen sozialen und wirtschaftlichen Verbindungen und Verflechtungen", die das Deutsche Reich bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs zu den heute tschechischen Gebieten unterhielt. Das von der "Euroregion" umfasste Territorium habe bis zur Schließung der Grenzen einen "gemeinsamen Lebens- und Wirtschaftsraum" gebildet, heißt es in einer Selbstdarstellung, die an das Vokabular nationalsozialistischer Großraumtheoretiker erinnert . Das Konstrukt vom angeblichen "Lebensraum", der Deutsche und Tschechen verbinde, ist Bestandteil vielfältiger Revisionstaktiken, um das Potsdamer Abkommen und die Völkerrechtsbeschlüsse von Jalta umzustoßen....
Schirmherren
Unter den Mitgliedern der "Euregio Egrensis" finden sich dementsprechend auch zwei deutsche Militärverbände, die Verteidigungsbezirkskommandos in Chemnitz und Bayreuth. Die jetzt bereits zum sechsten Mal abgehaltene grenzüberschreitende Militärübung stand unter der Schirmherrschaft des Euregio-Präsidenten Oberdorfer und des Befehlshabers des deutschen Streitkräfteunterstützungskommandos, Generalleutnant Lahl. Unter Federführung des deutschen Militärkommandos in Bayreuth widmeten sich Soldaten und Reservisten sowie paramilitärische und zivile Stellen (auf deutscher Seite THW, Feuerwehr und Deutsches Rotes Kreuz) nicht nur der "Vertiefung militärischer Fähigkeiten" im Rahmen der sogenannten "Katastrophenhilfe". Zweck des Manövers sei darüber hinaus das Einüben der Erfüllung gemeinsamer Aufgaben im Rahmen der "grenzüberschreitenden Territorialverteidigung", heißt es bei der deutschen Bundeswehr. Sie nennt die "militärische Integration der deutschen und der tschechischen Armee" im Bereich der "Euroregion" als Ziel.Anlehnung
Die "Zivil-Militärische Kooperation" in der "Euregio Egrensis" gilt der deutschen Seite als Vorbild für andere Grenzgebiete. "Diese Region hier wird ein europäischer Schnellkochtopf sein. Hier wird sich wahnsinnig schnell wahnsinnig viel entwickeln", hatte der deutsche EU-Kommissar Verheugen im Mai 2003 erklärt. Aktuell will die Bundeswehr ihre Zugriffsmöglichkeiten auf das Territorium der Nachbarstaaten erweitern und bekundet ihre Entschlossenheit, sich "in Anlehnung an den EUREGIO-Gedanken (...) auf militärischem Gebiet intensiver am Zusammenwachsen Europas aus den Regionen heraus zu beteiligen." Die angekündigte Militarisierung der "Euroregionen" bestätigt internationale Kritiker, die das Regionalisierungskonzept einer traditionellen Taktik deutscher Hegemonialpolitik zuschreiben.
- Slightly off topic: Was heißt Schnellkochtopf auf italienisch ? NoPasaran 07.6.2005 10:03 (0)