Re: Gibt es hier in Deutschland Vorsorge Survival Seminare ? Kurse ? Oder ähnliches

Geschrieben von Wizard am 26. Mai 2005 02:49:16:

Als Antwort auf: Gibt es hier in Deutschland Vorsorge Survival Seminare ? Kurse ? Oder ähnliches geschrieben von John am 25. Mai 2005 22:17:

Moin John,

>Ich hatte vor mehreren Jahren mehrmals Visionen, dass ich eines Tages unter der Erde wohnen werde und dass es überall ringsherum dunkel ist. Die nächsten Nachbarn waren ca.300 bis 500 m von mir entfernt, auch unter der Erde. Nur war ich der Meinung, dass dies nicht allein von einem Krieg herrührt, sondern eher von einer riesengroßen Katastrophe (Zusammenstoß der Erde mit etwas aus dem All?) , da nirgends ein Haus, Baum oder Blatt zu sehen war. Es war mir bei diesen Träumen immer kalt.

da schau einer an.

Wie sich die Bilder doch mit meinen gleichen, mal abgesehen von "unter der Erde". Unter der Erde könnte aber auch Höhle bedeuten. Wenn man nun die von mir gesehenen Holzbauten aus dem Inneren einer Hauses in dieser Zeit nicht als das Innere eines Hauses nimmt, sondern als das mit Holz ausgebaute Innere einer Höhle ... (gelle Hunter, dass mit dem innen rundumlaufenden Balkon könnte so einen Sinn ergeben).

>Jetzt habe ich öfter Visionen, bereite dich auf ein Leben ohne Strom und Industrie vor.

Die gibt es bei mir schon seit meiner Kindheit. Sehr viel Bilder aus der gesehenen Zeit zeigen Leute in fast mittelalterlichen, einfachen Klamotten. Auch was man so an "Technik" sieht (außer ein paar "moderne" Teile, die recht alt und mitgenommen aussehen), macht eher den Eindruck als sei man zwar um 1.000 Jahre zurückversetzt, aber bemüht einen gewissen Standart wieder herzustellen.

>Nur wo anfangen?
>Und wo? Welches Gebiet?
>Norddeutschland, Mitteldeutschland, Süddeutschland, Ostdeutschland, Westdeutschland?

Dazu sind hier im Forum schon viele Hinweise gegeben worden. Musst dich mal ein bisserl durch die Texte ackern.

>Klar könnt ich jetzt auch Trockennahrung horten, nur wenn es Erdbeben geben sollte, dann ist doch auch alles futsch?

Wichtig ist meiner Meinung nach erst mal ein Minimum (besser mehr) an guter Ausrüstung nebst dem Wissen und der Übung über Gebrauch und Umgang mit der Selben. Ausrüstung und Wissen ohne Vorräte ist zum Überleben besser geeignet, als Vorräte ohne Wissen und Ausrüstung. Optimal wäre natürlich wenn man alle drei Punkte hat.

>Ich verfüge über keinen Bunker, und beim Erdbeben oder was auch immer, wäre der auch nicht zu 100 % sicher.

Ich glaube einen Bunker hat keiner hier. Einer soll mal einen gehabt haben.

>Das einzigste was mir so einfällt, wäre jederzeit ein paar Tabletten um Wasser aufzubereiten, bei sich zu tragen und
>Alles was man lernen kann, noch zu lernen.

Im Wiki stehen ein paar Sachen über Ausrüstung und hier wurde darüber auch schon reichlich geschrieben. Ich könnte da auf meinen Vorschlag mit der Fluchtkleidung hinweisen, aber dann wird sicher gleich wieder jemand jammern das Schaut so nach FDJ, HJ und "Braunhemd" aus. Klar, wer den Bezug unbedingt herstellen will, soll es ruhig machen. Ist ja schließlich seine / ihre Meinung. Zwischen Pfadfinder und FDJ, HJ und "Braunhemd" gibt es aber einen gewaltigen Unterschied. Nicht umsonst wurden die Pfadfinder nämlich von genau denen unterdrückt. Von den Pfadfindern gibt es weltweit überm Daumen etwa 38 Mio. Selbst in Noko und im Irak. Und überall sind sie für die gleiche Ideale bekannt und geschätzt (zumindest in der Bevölkerung). Nicht selten sind sie im Katastrophenfall die ersten die vor Ort sind um zu helfen, weil sie eben vor Ort wohnen und nicht irgendwelche Hilfsorganisationen die erst anreisen müssen. Das wird in der Presse nur nicht so breitgetreten und gerne übersehen.

Nur hier in Deutschland ist man mal wieder dabei die Pfadfinder mit FDJ, HJ und "Braunhemd" gleichzusetzen. Kommt leider nicht von ungefähr, weil seit Jahren die Rechen und die Linken versuchen Pfadfindergruppen zu unterwandern. Leider lässt mittlerweile auch die Disziplin in vielen Gruppen stark nach.

>Ich verfüge zwar über reichlich Survival Bücher, nur habe ich diese immer sehr weit weggepackt.

Das würde ich schnellstens ändern. Heraus mit den Büchern, Lesen und Üben! Was du im Kopf hast und dir durch üben angeeignet hast, kann dir keiner klauen. Selbst wenn du am Ende nur noch mit leeren Händen dastehst, kann dir das Wissen und Können den Ar*** retten.

>Was kann ich mit der Hand herstellen und wie.

Fast alles, die Frage ist eben das "Wie". Und hier hilft lesen ungemein. Im Wiki sind schon ein paar Sachen zu finden und etliches ist im WWW verstreut. Spiele einfach mal "Was wäre wenn ..." Stell dir eine Krisensituation vor und finde heraus wie du aus dem Schlamassel das Beste machst. Nimm als Beispiel einen Flugzeugabsturz und du landest auf einer Insel wie Tom Hanks in "Cast Away". Da merkst du ganz schnell, was dir an Wissen und Können fehlt und du kannst gezielt danach suchen oder hier danach fragen.

>Heilpflanzen auswendig lernen, einprägen, falls später alles nicht mehr auffindbar oder nutzbar (Computer, Bücher) Gasmasken, Einmal-Hygiene-Artikel, Entbindung, Medizin usw.

Konzentriere dich erst mal auf die wichtigsten Dinge wie Ausrüstung und Umgang damit. Stelle dir die Frage, was gehört zu dem lebensnotwendigsten Dingen (Essen, Trinken, Kleidung, Feuer und Unterkunft) und wie beschaffe ich sie mir. Danach kannst du dich noch auf andere Dinge stürzen. Nicht die Masse zählt, sondern die Qualität.

>Gibt es hier in Deutschland Vorsorge Survival Seminare? Kurse? Oder ähnliches? Wo wirklich Notfälle ohne Strom, Maschinen behandelt werden? Also Notfälle als wären wir ganz weit von jeder Zivilisation, mitten im Urwald oder in der trockenen Wüste?

Geben tut es so was bestimmt. Aber bestimmt auch nicht gerade billig. Auch hier zählt meistens "Wissen ist Macht und Macht bringt Geld". Leider! Frage mal gezielt mit Angabe deiner Heimatregion (nicht die genaue Adresse sondern nur ungefähr. Also z. B. Großraum Hamburg) nach praktischem Anschauungsunterricht. Es wird sich bestimmt der / die Eine oder andere finden, wo dir geholfen werden kann. Dürfte zwar selten ein Intensivkurs werden, aber dafür wahrscheinlich gratis.

>Was wenn wir überleben und nichts mehr von all unseren Vorsorgdingen besitzen?

Wissen ist Macht. Tom Hanks in "Cast Away" wäre es viel besser ergangen, wenn er selbiges von Anfang an gehabt hätte. Es wird nach dem Knall garantiert noch jede Menge Zivilisationsschrott oder Müll herumliegen. Man muss halt nur wissen, wie man den sinnvoll nutzt oder Zweckentfremden kann (Beispiel Tom Hanks in "Cast Away" der Schlittschuh als Beil). Keinen Kochtopf? Kein Problem, ein Stück Blech wird sich finden lassen und wenn es die Kühlerhaube von einem Auto ist. Da wird dann halt so lange dran herumgedengelt, bis es ein Kochtopf ist oder zumindest als solcher verwendet werden kann. Wie, kein Hammer und kein Ambos? Nimmt man halt einen Stein (so groß wie möglich, aber noch so, das man ihn mit einer hand greifen und als Werkzeug verwenden kann). Als Ambos dient ein Baumstamm oder der blanke Erdboden. Das Blech muss dazu auch nicht glühen, das kann man auch kalt schmieden. Nennt sich dann Treiben. Man muss nur vor Gebrauch von dem neuen Topf (oder Bratpfanne) die Farbe abbekommen und das Ding gründlich reinigen (Sand und Wasser, anschließend aufs Feuer und gründlich heiß werden lassen).

>Und wenn der Planet kein Grün mehr aufweist? Dann hätten wir zwar eventuell noch tierische Nahrung, aber sonst nichts mehr.

Allesfresser leben am längsten, weil sie alles fressen können und die Hoffnung stirbt zu letzt. Hat man das nötige Wissen (oder wenigstens ein Minimum davon) und den Willen, kann man bis zu einem gewissen Grad weiter kommen. Über alles, was darüber hinausläuft würde ich mir keine Gedanken machen. So lange noch Hoffnung besteht, das man lebend davon kommt, und es danach besser werden wird, ist alles halb so wild. Da muss das Glas eben fast voll sein, auch wenn noch gerade der Boden bedeckt ist. Nur die Harten kommen in den Garten und die noch Härteren laufen drüber. Mit Härte ist hier nicht Rambo gemeint, sondern der absolute Überlebenswille gepaart mit dem Wissen wie man das schaffen könnte. Könnte deshalb, weil es keine Garantie für das Überleben gibt. Aber eben die se nicht vorhandene Garantie gilt es beiseite zu schieben und so zu tun als ob.

"Ich bin der Größte und komme überall durch. Hugh ich habe gesprochen!"

Gilt um so mehr, wenn man Anhang mit durchschleppt, dem man als Vorbild dienen muss. Selbst wenn man sich selber dabei vor Angst fast in die Hosen macht und sich am liebsten gleich erschießen möchte. Seht anschaulich war da der Satz von dem U-Bootkapitän neulich in dem Film mit dem Rosa U-Boot. Der Kahn lag zerschossen auf dem Grund des Hafenbeckens und der Kapitän meinte in etwa "Ist doch nur leicht beschädigt, das kriegen wir wieder hin." Werden Film kennt, weis was ich meine. In dem Film "Das Boot" gab es ähnliche Sätze "Wenn der Sprit alle ist, segeln wir die letzten 1.000 km"

>Da es hier schon einen Joe gibt, habe ich mich umbenannt in John.

Fein

MfG

Wizard


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