Auslaufmodell Diktatur Deutschland - kommt nun die orangene Revolution?

Geschrieben von Suchender am 19. Mai 2005 01:03:54:

Voodoo in Orange

Die linke "Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit" versucht bislang vergeblich, sich in Nordrhein-Westfalen zu profilieren

VON KRISTIAN FRIGELJ (DÜLMEN)


Jürgen Klute in Revolutionsorange

Der Bundeskanzler macht in der Fußgängerzone von Dülmen eine ziemlich unglückliche Figur. Eine lebensgroße Gerhard-Schröder-Puppe hockt unter einem orangefarbenem Sonnenschirm. Sie trägt ein T-Shirt mit Logo: "SPD - Sie Plündern Dich." Die neue Partei "Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit", kurz WASG, zelebriert im nordrhein-westfälischen Landtagswahlkampf mitunter so etwas ähnliches wie Voodoo. Die maliziös grinsende Kanzler-Witzfigur soll hämische Blick auf sich ziehen und der fernen SPD Unglück bringen.

Die Mitstreiter der WASG tragen Orange, die Farbe der Revolution in der Ukraine. Sie bauen Boxen auf dem Marktplatz in Dülmen auf, stellen einen Mikroständer auf, entrollen Wahlplakate. Auch ihr Spitzenkandidat in NRW, Jürgen Klute, ist am Wochenende nach Dülmen ins Münsterland gekommen, um zu sprechen. Der 51-Jährige sieht Oskar Lafontaine frappierend ähnlich. Die spitze Nase, das kräftige gemütliche Gesicht, die hohe Stirn mit den ergrauten Haaren, der schelmische Blick über den Brillenrand. Klute könnte ein Zwillingsbruder Lafontaines sein, äußerlich und im Geiste. Aber er spricht ruhiger als der frühere SPD-Chef. "Neoliberalismus ist als Konzept schlicht und ergreifend ein Irrweg", sagt Klute. Die Wirtschaft habe die Aufgabe, Menschen in Arbeit zu bringen. Die Steuersenkungen für die Konzerne müssten zurückgenommen werden. Ernste Sorgen, dass die SPD mit Kapitalismus-Kritik die WASG abdrängt, macht sich Klute nicht. Die SPD sei wegen ihrer Regierungspolitik "nicht glaubwürdig", befindet der Mann.

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Weiterhin hält sich das Gerücht, Lafontaine könnte nach der Landtagswahl am 22. Mai, aus der SPD austreten und sich bei der Wahlalternative engagieren. Geschickt hält er seine politische Zukunft in der Schwebe. Lobt die Kritik von SPD-Chef Franz Müntefering am "Heuschrecken-Kapitalismus". Sagt dann wiederum, es seien "auch Heuschrecken über den Sozialstaat hergefallen". Da gebe es "Heuschrecken mit prominenten Namen wie Franz, Gerhard und Ute". Ein Seitenhieb gegen Müntefering, den Bundeskanzler und die Parteivize Vogt.

Lafontaine, der in Teilen der SPD noch hohes Ansehen genießt, wäre ein spektakuläres Zugpferd für die Bundestagswahl 2006. Auch Ottmar Schreiner wäre "willkommen", heißt es bei der WASG. Bisher tut sich die linke Partei schwer, im Wahlkampflärm von SPD, CDU, Grünen, FDP aufzufallen. Sie fordert die 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich, Rente ab 60, staatliche Investitionsprogramme - ohne große Resonanz.

Der WASG steht nach eigenen Angaben ein Budget von nur 170 000 Euro zur Verfügung, allein CDU und SPD geben Millionenbeträge aus. Immerhin konnte die Wahlalternative in allen 128 Wahlkreisen Kandidaten aufstellen. Bei Umfragen wird sie nicht gesondert ausgewiesen. Vor Wochen wurde zumindest ein Wert publik: Da lag die WASG bei 1,5 bis zwei Prozent. Das reicht womöglich, um die SPD so empfindlich zu schwächen, dass sie nach 39 Jahren aus der Landesregierung ausscheidet und die Grünen mit in die Opposition zieht.

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Wenn man weiß, daß die "orangene Revolution" in der Ukraine durch die Hochfinanz der USA betrieben wurde, braucht man nicht viel Spekulatius, um zu ahnen, wer Deutschland nach dem sich abzeichnenden Wirtschaftscrash wieder zur "Demokratie" zurück verhelfen soll ...


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