Re: Waldviertel - Schrems!

Geschrieben von Wolfi am 18. Mai 2005 20:58:35:

Als Antwort auf: Re: Waldviertel - Schrems! geschrieben von wandervogel am 18. Mai 2005 20:37:27:

>>Die Region hofft dadurch die Wirtschaft anzukurbeln.
>>Hat sich in der Vergangenheit ja schon bewährt.
>>Silvio Gesell läßt grüßen.
>>Ob man die lange so weitermachen läßt?
>>Gruß Wolfi
>
>Hallo Wolfi!
>herzlichen Dank für den Hinweis...ist doch der Autor dieses Textes ein alter Freund:
>„Der Waldviertler“ Das gute Leben ist möglich:
>Warum und wofür?
>Die Menschen folgen dem Geld, weil wir - vom Geld abhängig geworden - Geld zum Leben brauchen.
>Am Beispiel der Region Schrems mit einem Einzugsgebiet von rund 10.000 Menschen möchte ich das
>Problem unserer EURO-Währung aufzeigen.
>1. Lebensmittel
>Die Lebensmittelkonzerne Spar und Billa haben jeden Tag Umsätze von rund 30.000,- EURO bis
>50.000,-. EURO. Diese Umsätze gehen in die Konzernzentralen und von dort geht mehr in die
>spanische Landwirtschaft als in die waldviertler, denn die spanische ist im Preisniveau günstiger.
>2. Energie
>Die rund 5000 Haushalte zahlen für Energie rund 7 Millionen EURO pro Jahr. Von diesen 7 Mio. geht mehr ins russische Gas oder ins arabische Öl als in den waldviertler Wald. Wenn Waldviertler mit Holz heizen, dann oft mit böhmischem Holz, denn dieses ist billiger.
>3. Das Geldwesen
>Ich habe unseren RAIKA Direktor gefragt, was er mit dem eingelegten Geld mache, das er in der
>Region weder als Kredit noch als Darlehen weitergebe? Antwort: Er müsse diesen so genannten
>Einlagenüberschuss nach Wien weitergeben. Dort sitzen Spezialisten, die das Geld veranlagen.
>Frage, wie viel denn das sei? Antwort, ich kann es ihnen ruhig sagen, das steht ja in der Bilanz
>und die ist öffentlich. Die Antwort: Der Einlagenüberschuss der RAIKA allein beträgt mehr als 100 Millionen EURO rund 1,5 Milliarden Schilling.
>Pkt. 1 + Pkt. 2 + Pkt. 3 = Das Geld geht fort.
>Mit dem Geld ziehen auch die Menschen fort. Wenn das Geld weggeht von den Eltern, den
>Kindergärten..., bleiben auch die Kinder aus.
>Na seawas, hab ich mir gedacht. Das ist ja gar keine Krisenregion. die Region ist ja reich. Sogar
>ziemlich reich. die Krise ist ja „selbst” gemacht. Gemacht von Menschen. Eine Sekunde später musste ich schon lachen über meine Naivität, denn alle, ja fast alle Krisen sind von Menschen gemacht.
>Unser Problem steckt auch schon im Wesen dieses Geldes. Es läuft dorthin, wo es Rendite macht
>und nicht dorthin, wo es gebraucht wird. In der Natur gibt es viele Prozesse der Selbstheilung
>(Wunden am Körper, in der Natur...). Unser Geldsystem kennt keine Selbstheilung. Es bestraft die Schwachen und begünstigt die Starken. Wenn wir nun einem Reichen 100.- EURO geben, passiert in der Regionalwirtschaft gar nichts. Er gibt's auf die Bank, die gibt es als Einlagenüberschuss nach Wien, die geben es nach China, weil dort Rendite...
>Wenn wir nun 100.- EURO einem/r geben, der/die das Geld dringend braucht, dann sind die
>100.- EURO schnell im Wirtschaftskreislauf zurück, allerdings via Hofer, Billa, Spar... auch gleich wieder weg.
>Wenn wir nun 100.- EURO in Form von „Waldviertler Gutscheinen” jemandem geben, der es dringend braucht, dann kann er Biolebensmittel, waldviertler Schuhe, waldviertler Brennholz usf.
>kaufen. Das Geld bleibt im Kreislauf und lädt ein zu einer neuen Großzügigkeit. Es ist nicht
>tragisch, wenn etwas teurer ist, denn es kommt ja durch den Kreislauf auch wieder zurück. Dass
>es teurer ist brauchen wir nicht bedauern, denn Billiges wird erzeugt unter Umständen, wie wir
>nicht leben wollen.
>Heini Staudinger
>....
>lG
>wv


Hallo Wandervogel

Da muß man ja richtig hoffen, daß die Sache rund läuft.
Denn wenn ein Geschäft ( Lebensmittel- Komzerne usw. ) darinn eine Gefahr für ihre Umsätze sehen, werden sie bald auf die Barikaden steigen.
Dann wäre der nächste Versuch etwas für den kleinen Mann ( Frau ) zu machen, wahrscheinlich bald wieder traurige Geschichte, wie so manches Gute.

Gruß Wolfi


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