Russlands zunehmende Stärke ist Grund für Anfeindungen

Geschrieben von Suchender am 17. Mai 2005 23:39:19:

Als Antwort auf: Russland - Politik der EU: Vorne lächeln, hinten zündeln geschrieben von Suchender am 17. Mai 2005 23:13:40:

Die in letzter Zeit zunehmenden Ausfälle der früheren Unionsrepubliken gegen Russland lassen sich mit der Formel „Starke sieht man nicht gern" erklären. Diese Meinung äußerte Russlands Außenminister Sergej Lawrow in einem am Dienstag in der „Iswestija" veröffentlichten Interview.

1995, als der 50. Jahrestag des Sieges über das faschistische Deutschland begangen wurde, hatte Russland „wahnsinnige Schulden, es war schwach und bestrebt, sich davon zu distanzieren, was man jetzt internationale Multivektorpolitik nennt", begründet Lawrow seine Gedanken. Die Feierlichkeiten 1995 waren aber nicht durch solche historischen Rückblicke überschattet, wie sie heute zu beobachten sind (Forderungen an Moskau, sich für die Okkupation des Baltikums zu entschuldigen, Erklärungen, die UdSSR sei beinahe für den Zweiten Weltkrieg verantwortlich, usw.)

Nach Ansicht des Ministers sei das eine Widerspiegelung dafür, dass Russland heute finanziell unabhängig geworden ist, Schulden rückzahlt, Wirtschaftsreformen realisiert und seine natürlichen Vorteile - Vorräte an Energieträgern, Territorien und Transportmöglichkeiten - behalten hat. Russland ist sich der Notwendigkeit bewusst, die allzu starke Abhängigkeit vom Öl- und Gasexport zu überwinden und eine innovative Wirtschaft aufzubauen.

„Manch einem mag diese Perspektive nicht gefallen", so der Minister. „Deshalb möchten sie, dass um Russland herum Reizpunkte entstehen, die die Aufmerksamkeit ablenken würden."

Auf die jüngsten Ereignisse im postsowjetischen Raum eingehend, meinte Lawrow, man sollte keine Parallelen zwischen den „bunten Revolutionen" und dem Vorgehen in Usbekistan ziehen. Im letzteren Fall hatte es keinen Anlass gegeben, beispielsweise keine umstrittenen Wahlen, insofern kann das nicht als eine Revolution bezeichnet werden. Laut einigen Angaben hatte eine Gruppe bewaffneter Personen, u. a. Kämpfer aus islamistischen Organisationen, inklusive Taliban, seit geraumer Zeit eine Invasion in Usbekistan vorbereitet. „In einer Militäreinheit haben sie Waffen erbeutet", stellte der Minister fest. „Diese Waffen setzten sie ein, um Regierungsgebäude zu erstürmen und Geiseln zu nehmen." Er schloss nicht aus, dass man versuchte, zivile Einwohner als lebendigen Schild zu gebrauchen.

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