Bush läßt nicht davon ab, Putin sein "Demokratieverständnis" nahe zu bringen ...

Geschrieben von Suchender am 11. Mai 2005 12:41:42:

... und setzt seine Strategie der militärischen Herausforderung Russlands fort.

Bush: Georgische "Rosenrevolution" ist Vorbild für andere Länder

US-Präsident George W. Bush hat den Umsturz in Georgien vor anderthalb Jahren als Vorbild für die demokratische Entwicklung in anderen Ländern bezeichnet.

"Die Rosenrevolution war ein starker Moment der Geschichte", sagte Bush am Dienstag nach einem Treffen mit dem georgischen Präsidenten Michail Saakaschwili in Tiflis. "Sie war nicht nur eine Inspiration für die georgische Nation, sondern auch für andere in der Welt." Bush fügte hinzu, Russland könne von den neuen Demokratien an seinen Außengrenzen profitieren. "Ich bin sicher, dass Russland die Vorzüge von Demokratien an seinen Grenzen erkennen wird", sagte Bush.

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US-Präsident brüskiert mit Besuch in Tiflis erneut Russland


Georgiens Präsident Michail Saakaschwili reißt den Arm von George W. Bush in die Höhe wie den eines Box-Champions. Jubel brandet auf unter den 150.000 Menschen auf dem Freiheitsplatz in der Hauptstadt Tiflis.

Der mächtige Mann aus dem fernen Washington ist willkommen im Kaukasus. Denn vieles von dem, was der US-Präsident an diesem Dienstag sagt, richtet sich gegen einen weniger beliebten mächtigen Mann im nahen Moskau. So warnt Bush Russlands Präsidenten Wladimir Putin vor Einmischung in georgische Konflikte. Dann rühmt er die "Rosenrevolution", die vor anderthalb Jahren die pro-russische Regierung in Tiflis aus dem Amt fegte. Und stellt Georgien als den ersten Stein in seiner Dominotheorie einer weltweiten Demokratisierung dar.

Georgien sei Kern der "weltweiten demokratischen Revolution" gewesen, sagt Bush unter dem Jubel der Menschen, die sich unter dem blauen Frühlingshimmel in Tiflis versammelt haben und unzählige weiße georgische Flaggen mit den roten Kreuzen und US-Sternenbannern in die Höhe halten. Von Bagdad über Beirut bis Bischkek habe es "hoffnungsvolle Veränderungen" gegeben, sagt Bush in Anspielung auf die neuen Regierungen im Irak, im Libanon und in Kirgisien. "Die Freiheit schreitet voran vom Schwarzen Meer über das Kaspische Meer bis zum Persischen Golf", sagt Bush. "Euer Mut inspiriert die demokratischen Reformer."

Worte, die in Moskau nicht gern gehört werden dürften. Schließlich richteten sich die von Bush gepriesenen Umstürze zum Teil auch gegen Russland. Vor allem in Georgien und ein Jahr später in der Ukraine setzte das Volk pro-russische Regierungen ab, mit denen sich Moskau den Einfluss in den ehemaligen Sowjetrepubliken gesichert hatte. Bush wies den Kreml in seiner Rede dann noch unverhohlener in die Schranken. "Alle Nationen müssen das Territorium und die Souveränität Georgiens respektieren", sagte er und erhielt dafür den lautesten Jubel überhaupt. Tiflis wirft Moskau vor, die georgischen Teilrepubliken Südossetien und Abchasien im Streben nach ihrer Abspaltung zu unterstützen.

Zwar forderte Bush auch Georgien auf, die Konflikte friedlich zu lösen. Begeistert aber dürfte Moskau kaum gewesen sein, zumal Bush Russland zum zweiten Mal in wenigen Tage brüskierte. Schon seine Reise in die lettische Hauptstadt Riga, kurz vor den Siegesfeiern zum 60. Jahrestag des Kriegsendes in Moskau, musste von Moskau als Affront gesehen werden. Das Verhältnis zwischen den baltischen Staaten und Russland ist stark gespannt: Estland, Lettland und Litauen verlangen von Moskau eine Entschuldigung für die Besatzung der Länder nach dem Zweiten Weltkrieg. Moskau lehnt dies ab. Mit Georgien besuchte Bush ein weiteres Land, das im Clinch mit Moskau liegt. Saakaschwili war wegen des Streits um Südossetien und Abchasien nicht zu den Feiern nach Moskau gereist.

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und treibt damit Russland immer schneller in die aufgestellten Speere Deutschlands als zukünftigen Kriegsgegner:

Die Hintanstellung Russlands entspricht Bündnisoptionen der deutschen Außenpolitik, die auch im konservativen Lager zu finden sind und ostorientierte Konzepte ausgleichen. Demnach kann Deutschland seine weltweiten Interessen am besten im Windschatten der USA und in Abstimmung mit der NATO realisieren. Diese und die ihr entgegengesetzte Option werden von Berlin wechselweise oder nach Vorteilslage benutzt. In Ergänzung konservativer, auf die USA abgestimmter Expansionsprogramme reichert das deutsche Grünen-Milieu die außereuropäischen Herrschaftsplanungen mit Umweltstandards an. So heißt es in Vorbereitung auf die Außenpolitische Jahrestagung der Böll-Stiftung im Juni, die geforderte ,,Nutzung der russischen Energieressourcen'' habe in ,,nachhaltigen und umweltgerechten'' Bahnen vor sich zu gehen. Auch im ,,kaspischen Raum'' , in Nordafrika und im Nahen Osten müsse die Expansion ökologisch veredelt erfolgen.


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