Re: @Tecumse
Geschrieben von Marcus Cole am 11. Mai 2005 10:58:
Als Antwort auf: Re: @Tecumse geschrieben von Wolfi am 10. Mai 2005 23:14:42:
Hallo Wolfi!
Was der Häuptling meint, ist:
1. Rüstungsgüter sind teuer!
Selbst scheinbar einfache und im zivilen Leben billig zu bekommende Dinge
kosten im militärischen Bereich mehr.
Blödes Beispiel: einen Hammer kriegst Du im Baumarkt fast nachgeschmissen,
beim Militär kostet scheinbar derselbe Hammer mehr als das Doppelte.
Warum kauft dann die Bundeswehr nicht im Baumarkt ein? Ganz einfach, weil der
Hammer mehr Standards erfüllen muß, als ein normaler Hammer. Z.B. muß der
auch unter verschiedensten Klimabedingungen korrekt funktionieren, denn
meist braucht man so ein Ding mitten in der Pampa und da sind erstens
Baumärkte weit weg und zweitens kann es sogar Tote zur Folge haben, wenn im
unpassenden Augenblick z.B. der Stiel abbricht, weil das Holz angefault ist.2. Die neuen Anschaffungen kommen nicht zusätzlich zu den bereits bestehenden
Fahrzeugen/UBooten, etc. dazu, sondern ersetzen älteres Gerät. Z.B. sollen
die 4 neuen UBoote der 212er Klasse, soweit ich weiß, nicht weniger als 12
ältere Boote ersetzen, die dann außer Dienst gestellt werden. Statt 4 Booten
mehr, sind es also in Wirklichkeit 8 weniger. Anfang der 80er Jahre hatte die
Luftwaffe noch mehr als 800 Maschinen. Heute sind es ca. 450 und mit
Einführung des Eurofighters soll die Zahl unter die 400 fallen. Und das,
obwohl der zu verteidigende Luftraum durch die Vereinigung größer geworden
ist. Dasselbe gilt auch für die Transportflugzeuge. 1988 waren es noch 155,
die jetzt fast komplett durch den A400M ersetzt werden. Also statt 155, jetzt
nur noch um die 80, und da sind die Maschinen der Flugbereitschaft(die Dinger
für unsere Minister/Kanzler/etc.) schon mit dabei. Das zieht sich dann durch
alle Truppengattungen. Klar ist das neue Gerät moderner und leistungsfähiger,
aber das alleine kann die simple Anzahl nicht ersetzen. Guck Dir dazu einfach
mal die russische Armee an. Deren Gerät ist angeblich veraltet, usw., aber
die schiere Anzahl macht's auch. 1988 hatte allein die Bundeswehr um die
5000 Kampfpanzer, die Russen um die 20000-40000. Heute hat die Bundewehr
nurmehr rund 800 und soll auf 500 schrumpfen, die Russen aber haben fast
immer noch die volle Zahl an Panzern. Gut, die Hälfte davon wird vielleicht
Schrott sein, aber bei der Masse bleiben trotzdem mehr als genug über und
selbst qualitativ haben die Russen aufgeholt.Gruß,
MC
- Re: @Tecumse Tecumseh 11.5.2005 12:14 (0)