USA: nuklearer Erstschlag gegen Massenvernichtungswaffen?

Geschrieben von IT Oma am 04. Mai 2005 11:51:10:

In ihrem Papier "Doctrine for Joint Nuclear Operations" vom 15.März 2005 fordern die US Joint Chiefs of Staff, daß lokale Gefechtsfeldkommandeure die Option bekommen sollen, einen präemptiven nuklearen Erstschlag anzufordern, wenn sie befürchten müssen, daß nukleare, bakterielle oder chemische Massenvernichtungswaffen gegen sie eingesetzt werden.

Als Bedrohungen werden ausdrücklich die Länder Nordkorea und Iran genannt, aber auch "Terroristen".

Dies würde die seit 10 Jahren gültige Politik umkehren, die einen nuklearen Erstschlag von Seiten der USA ausschließt. Besonders fällt auf, daß nun auch Erstschläge gegen nuklear unbewaffnete Länder gefordert werden, allein auf der Basis der Einschätzung eines Kommandeurs vor Ort, der (berechtigt oder nicht) fürchtet, mit bakteriellen oder chemischen Waffen angegriffen zu werden. Auch ein befürchteter Anschlag mit bakteriellen oder chemischen Waffen durch Terroristen, die in einem Land operieren, das nicht ihr eigenes ist, kann also laut diesem Papier zu einem präemptiven Erstschlag führen.

So etwas öffnet einer ungehemmten weltweiten nuklearen Eskalation Tür und Tor.

Glücklicherweise ist diese Forderung der Joint Chiefs of Staff bislang noch nicht bewilligt worden. Laßt uns hoffen und beten, daß das nie Wirklichkeit wird.

Gruß
ITOma


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