Deutscher Imperialismus: Kommt es nach 62 Jahren zu einem neuen Afrika Feldzug?!
Geschrieben von Suchender am 02. Mai 2005 15:27:50:
BERLIN/LOMÉ/PARIS
(Eigener Bericht) Nach den afrikanischen Protesten gegen die deutsche Beteiligung an Umsturzversuchen in Togo rufen Berliner Medien zu einer militärischen Expedition in Westafrika auf. Das Land wird von Einflußkämpfen der westlichen Industriestaaten erschüttert und ist mit Begehrlichkeiten der ehemaligen Kolonialmacht Deutschland konfrontiert. Bei den Protesten kam es zu einem Brandanschlag auf das deutsche Goethe-Institut, das als Markenzeichen subversiver Interventionen der Berliner Außenpolitik gilt. Auch die deutsche Botschaft wird den Umsturzparteien zugerechnet und beherbergt einen geflohenen Oppositionspolitiker. In Togo sind zahlreiche deutsche Polit-Stiftungen tätig, die enge Kontakte zur Opposition des Landes pflegen. Die konkurrierenden Fraktionen der togoischen Innenpolitik kämpfen im Auftrag deutscher und französischer Wirtschaftsstrukturen sowohl gegeneinander wie auch gemeinsam für Dritte.Wie es im grünen Milieu der Berliner Außenpolitik heißt, müsse,,Deutschland (...) eine Intervention in Togo unterstützen". Die dazu vorgesehene ,,Eingreiftruppe" könne sowohl aus Afrikanern bestehen als auch ,,international" besetzt sein, um einer neuen ,,Übergangsregierung" unter Beteiligung der Opposition ,,Schutz" zu gewähren. Die Forderung nach Einführung der Opposition in die Regierungsgeschäfte hatte die Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Kerstin Müller (Bündnis 90/Die Grünen), bereits Anfang März erhoben. Erneut mischte sich die deutsche Ministerin unmittelbar vor den togoischen Wahlen in die inneren Angelegenheiten des Landes ein und zeigte sich ,,besorgt" über den Stand der Abstimmungsvorbereitungen. Die Stellungnahmen dienten der Opposition als Rechtfertigung, um zum Volksaufstand aufzurufen, die Straße zu mobilisieren und einen Umsturz zu versuchen. Deutsche Interventionen, die zu den jetzigen Gewalttaten maßgeblich beitrugen, werden nun erneut verlangt, angeblich um die Gewalttaten zu beenden.
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Verdacht
Die deutsch-französische Konfrontation um neokoloniale Einflußgebiete in Togo und Westafrika begegnet einem dritten Interessenten. Seine Herkunft wird in den Verlautbarungen des Auswärtigen Amtes als,,anglophon" umschrieben; gemeint sind die USA. Wie es in der ,,Außenpolitischen Strategie" des Auswärtigen Amtes für Togo heißt, will Berlin den ,,in Westafrika ausgeprägte(n) und anhaltende(n) frankophon-anglophone(n) Antagonismus (...) einebnen" , also in der Mittlerrolle zwischen Frankreich und den USA eigenständig tätig werden. Die überdeutliche Wahrnehmung dieser angestrebten Konkurrenz, die Berlin als Schutzherr der togoischen Opposition wahrnimmt, läßt deutsche Einrichtungen jetzt zu Zielscheiben afrikanischer Empörung werden. Durch den international beachteten Anschlag auf das Goethe-Institut in Lomé tritt Berlin zum ersten Mal aus seiner selbst stilisierten Menschenrechts-Rolle und nährt den Verdacht, daß die Angriffe seinen neokolonialen Absichten gelten und berechtigt sein könnten.200 Kilometer
Entsprechend unbeherrscht sind die Reaktionen des Auswärtigen Amtes und der deutschen Medienlandschaft. Demnach ist es in Togo zu einer,,(a)ntideutsche(n) Eskalation" gekommen, die auf das ,,anti-deutsche Klima" der togoischen Regierung zurückzuführen sei und in ,,antideutsche Hetze" münde. Die Unterstellung, es würde sich bei den afrikanischen Protesten um chauvinistische Exzesse handeln, wird auch auf Paris ausgeweitet, dem nationaler Egoismus und mangelnde Deutschfreundlichkeit vorgeworfen wird. Eine Analyse der offenen und subversiven Einflußmaßnahmen der Berliner Außenpolitik in Togo unterbleibt. Stattdessen werden dem Auswärtigen Amt Empfehlungen für den Einmarsch in Togo unterbreitet. ,,Schwer wäre es nicht" , schreibt die für ihren bellizistischen Kurs bekannte Berliner Tageszeitung taz über eine eventuelle militärische Aktion gegen Togo. ,,Die Hauptstadt Lomé liegt an der Grenze zu Ghana. Von Lagos in Nigeria ist sie nur 200 Kilometer entfernt."Es scheint - die Grünen wollen "mit Macht" ins Grüne ... .
- Sehr gut! Joe68 02.5.2005 15:48 (5)
- Rein zufällig ahnte dies das deutsche ,,Heeresführungskommando" voraus: Suchender 02.5.2005 15:51 (1)
- Re: Rein zufällig ahnte dies das deutsche ,,Heeresführungskommando" voraus: Suchender 02.5.2005 21:07 (0)
- Rein zufällig ahnte dies das deutsche ,,Heeresführungskommando" voraus: Suchender 02.5.2005 15:59 (2)
- Das wird ja immer besser :-) Joe68 02.5.2005 16:50 (1)
- Re: Das wird ja immer besser :-) Suchender 02.5.2005 17:12 (0)