Re: ran leute!
Geschrieben von Survivalitas am 30. April 2005 18:10:
Als Antwort auf: Re: ran leute! geschrieben von detlef am 30. April 2005 17:19:30:
Das die landwirtschaftlichen Maschinen noch Funktionieren hat natürlich auch einen Grund.
Auch wenn es Grünbrache und Brachland ist, muss man sich trotzdem drum kümmern, sonst wären dort nur noch Dornenbüsche :)
Wir kümmern uns also im Auftrag des Pächters um die Erhaltung des Landes.
Die Wiesen werden zwei mal im Jahr mit einem Mähwerk ausgemäht, damit keine Büsche wachsen.
Das Ackerland wird jährlich mit Pflug umgerissen, mit der Egge wieder glatt gezogen und dann werden Grünpfanzen ausgesäht, die im Herbst wieder abgemäht und untergepflügt werden.
Dafür werden typischerweise Leguminosen verwendet wie z.B.
Sommerwicke (Vicia sativa)
Ackerbohne (Vicia faba var.)
Gelbe Lupine (Lupinus luteus)
Blaue Lupine (Lupinus angustifolius)
Weiße Lupine (Lupinus albus)
Luzerne (Alfalfa)
Persischer Klee (Trifolium resupinatum)
Inkarnatklee
Weißklee
Bockshornklee
Erbsen / Senf
Diese Pflanzen haben einen besonderen Vorteil, hier etwas aus der Literatur dazu :
------------------------------------------------
Alle Schmetterlingsblütler (Leguminosen: z.B. Bohnen-, Erbsen-, Wicken- und Kleearten) können im Unterschied zu den meisten anderen Pflanzenarten mit Hilfe der sogenannten Knöllchenbakterien (Rhizobiumarten) Stickstoff aus der Bodenluft (sie enthält 78% Stickstoff) gewinnen. Die Bakterien bilden dabei Symbiosen mit den Wurzeln dieser Pflanzen. Der Stickstoff wird in den Knöllchen gespeichert, weshalb der Name Knöllchenbakterien entstand.
Die abgestorbenen Pflanzen versorgt den Boden dann mit organisch gebundenem Stickstoff.
Die Leguminosen müßen dafür eine gewisse Zeit dort heranwachsen bevor sie abgemäht werden (6-15 Wochen).
Wurden schon vorher dort Leguminosen angebaut sind auch schon Knöllchenbakterien im Boden
die dann auch mehr Stickstoff binden können. Dabei hat sich herrausgestellt das jede Art ihre eigenen Knöllchenbakterien braucht. Man unterscheidet mehrere Rhizobiumarten, die jeweils für bestimmte Pflanzengattungen spezifisch sind (z.B. Erbsengruppe, Kleegruppe, Lupinengruppe, Medicagogruppe, Phaseolusbohnengruppe, Sojagruppe) .
Wer seinen Boden also speziell mit Stickstoff anreichern möchte, sollte dafür auf Leguminosenarten zurückgreifen.
------------------------------------------------Das mit der Gründüngung wird in Deutschland auf vielen Brachflächen so gehandhabt. Unser Boden hatte somit die letzten 8 Jahre ohne landwirtschaftliche Intensivnutzung viel Zeit um sich zu erholen :)
Gruss
- Re: ran leute! detlef 01.5.2005 00:48 (0)