Re: Überlegung zu Wanderstöcken
Geschrieben von Wizard am 24. April 2005 03:28:52:
Als Antwort auf: Überlegung zu Wanderstöcken geschrieben von Saurier61 am 23. April 2005 13:40:53:
Moin Helga,
von Wanderstöcken halte ich viel.
Allerdings nichts von diesen neumodischen Dingern. Bei uns hat jeder einen schicken selbstgefertigten Wanderstab aus Haselnuss.
Der Stab sollte etwa so lang sein wie man selber oder geringfügig länger. Am dünnen Ende (also das was später unten ist) sollte der Stab etwa 2 cm dick sein, dort kommt eine Metallspitze drauf, wie man kaufen kann. Der Stab wird im am Besten im späten herbst oder Winter geschnitten (länger als benötigt und so gerade wie möglich) und sollte mindestens 3 bis 4 Monate trocknen (Achtung die geschnittenen Enden möglichst gleich nach dem schneiden mit wasserfestem Holzleim versiegeln). Ist der Leim trocken, den Stab mit Wasser und Bürste abschrubben, die Rinde bleibt aber drauf. Während des Trocknens den Stab immer wieder vorsichtig richten. Ist der Stab trocken, wird er auf die entgültige Länge geschnitten, die Spitze angepasst, das obere Ende nach Wunsch zurechtgeschnitzt, der ganze Stab angeschliffen und mit Öl oder Klarlack (matt) behandelt. Ist die Oberfläche trocken, wird die Spitze befestigt. Ich tauche hierzu die Stabspitze in Lack und setze erst dann die Spitze auf, damit sich dort keine Feuchtigkeit breit machen kann.
Vorteile eines solchen Wanderstabes
Ein guter und gut abgelagerter Haselnuss ist fast unkaputtbar.
Beim laufen, vor allem in unebenen Gelände ist er eine Hilfe und Erleichterung.
Bei der Länge kann man sich bei einer kurzen Pause (bei der man das Gepäck nicht ablegt) gut darauf abstützen.
Er kann als Zeltstange oder ähnlichem dienen.
Ist man zu Dritt und jeder hat einen dabei, können sie als Dreibein über dem Feuer dienen. Achtung, ein Kochfeuer brennt nicht hoch und mach kocht fast nur mit der Glut. Die Stäbe aber trotzdem nur so kurz wie möglich über dem Feuer lassen.
Mit etwas Schnur kann er noch als Angel herhalten.
Man kann damit den Boden vor sich untersuchen (Sumpf, Fallen etc.)
Er ist eine nicht zu unterschätzende Waffe wenn man damit umgehen kann.
Und man kann sich dranhängen und hochziehen (z. B. aus einem Loch oder Deckenluke). So ein Stab hält nicht nur Fliegengewichtler aus, sondern auch 100 kg. Das möchte ich mal bei einem von den neumodischen Stäben sehen.
MfG
Wizard