Rivalitäten zwischen den Supermächten nehmen deutlich an Schärfe zu
Geschrieben von Suchender am 22. April 2005 18:32:
Sergej Lawrow: Gewaltsame Machtumstürze unterstützen wir nicht
Damit beantwortete der Außenminister der Russischen Föderation, Sergej Lawrow, in seiner Stellungnahme die Erklärung der US-Außenministerin, Condoleezza Rice, dass Weißrussland die "letzte richtige Diktatur in Mitteleuropa ist" und dass die "Zeit für Wandlungen in diesem Land gekommen ist".
Die Versuche der amerikanischen Seite, "Demokratie zu exportieren", lösen eine negative Reaktion des offiziellen Moskau aus. Deshalb nimmt man in Moskau, der friedfertigen Erklärungen, Russland und der Westen seien keine Rivalen im postsowjetischen Raum, zwar zur Kenntnis, versteht sie jedoch eher als leere Deklarationen. Denn die realen Fakten bezeugen vom Gegenteil: von unaufhörlichen Versuchen, Russland aus traditionellen Einflussbereichen zu verdrängen, und vom Streben, die geostrategische Kräftebalance in Eurasien durchgreifend zu verändern.
"Der Wunsch der Vereinigten Staaten, den gesamten postsowjetischen Raum zu kontrollieren, ist offensichtlich", meint Konstantin Simonow, Direktor des Zentrums für politische Konjunktur Russlands. Er bewertet die Äußerung Rices über Weißrussland als "sehr scharf" und hält die US-Außenministerin für eine Vertreterin "besonders radikal gesinnter Kreise der heutigen Administration".
Die Beziehungen zu Weißrussland sind heute für Russland so wertvoll wie nie zuvor. So sei Weißrussland nach Meinung des stellvertretenden Direktors des Zentrums für politische Technologien, Alexej Makarkin, der einzige militärpolitische Verbündete Russlands in Europa, weil es dem Unionsstaat angehöre und Mitglied der Organisation des Vertrages über die kollektive Sicherheit sei. Demnächst sei die Schaffung eines einheitlichen Luftverteidigungssystems beider Länder zu erwarten. Das sei eine hinreichend ernsthafte Antwort auf die bekanntgegebenen Pläne der Zusammenarbeit zwischen den USA und der Ukraine auf dem Gebiet der Luftverteidigung.
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Also ist die Demokratisierung lediglich ein schönes Aushängeschild, um bei der Einmischung des US-amerikanischen Staates in die Angelegenheiten anderer unabhängiger Nationen die wahren Motive zu verdecken - und zwar, die geopolitischen. (Arseni Oganessjan, politischer Kommentator der RIA Nowosti).
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