Chodorkowski-Anwalt wirft Schröder Mitschuld an Yukos-Konkurs vor

Geschrieben von Suchender am 11. April 2005 12:19:

Der Anwalt des inhaftierten früheren Yukos-Chefs Michail Chodorkowski, Robert Amsterdam, hat der Bundesregierung vorgeworfen, Mitschuld am Konkurs des russischen Yukos-Konzerns zu tragen.

"Der deutsche Kanzler hat als Komplize des Kreml an einem Diebstahl mitgewirkt, den die russische Staatsführung begangen hat", sagte Amsterdam der Berliner Zeitung (Montagausgabe). "Dies ist eine Straftat, und ich werde viel Zeit aufwenden, um die Mitwirkung der deutschen Regierung daran aufzudecken."

Der Anwalt hatte bereits zuvor zwei deutsche Finanzhäuser beschuldigt, an der Zerschlagung von Yukos beteiligt gewesen zu sein: die Dresdner Kleinwort Wasserstein und die Deutsche Bank. Die Beteiligung der deutschen Banken sei mit Unterstützung des Bundeskanzlers geschehen, um der deutschen Energiewirtschaft einen Vorteil zu erwirken, sagte Amsterdam. Allen Beteiligten sei sehr wohl bewusst gewesen, dass es sich nicht um eine reguläre Versteigerung gehandelt habe, sondern um eine staatlich inszenierte, internationalem Recht widersprechende Enteignung.

"Ich habe noch nie zuvor beobachtet, dass eine Regierung ihrer Industrie eine Vorteilsstellung verschafft, ohne dabei wenigstens auf der Einhaltung rechtsstaatlicher Grundregeln zu bestehen", sagte der Anwalt. Die ganze Angelegenheit werde im Kreml mit mehr Ehrlichkeit behandelt als im Berliner Kanzleramt. In den Länder Osteuropas, die in noch größerem Maß von russischen Energielieferungen abhängig seien als Deutschland, verspiele der Kanzler die Reputation seines Landes, warnte Amsterdam.


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