Hintergrundbetrachtung zum Bundesaußenjoschka und seinem Verein .....

Geschrieben von NoPasaran am 10. April 2005 17:44:26:

..... und damit sind jetzt, ellalätsch, nicht die Grünen gemeint, sondern das hochnoble Bundesministerium für äußere Angelegenheiten.

Zu lesen hier: NS-Vergangenheit Im Außenamt: Ende der Vertuschung, im Online-Schpigl.

Da beginnt nämlich was im Karton zu rappeln:

Im Zentrum der Auseinandersetzung steht der politisch durch die Visaaffäre angeschlagene Joschka Fischer, der in einer einsamen Entscheidung festgelegt hatte, verstorbenen Diplomaten generell keinen ehrenden Nachruf mehr zu gewähren, wenn sie Mitglied der NSDAP gewesen waren. Selten hat ein Ministerbeschluss zu so heftigen Reaktionen im Amt geführt.

Sprich: Allgemeines Aufjaulen.

Doch die ungewöhnlichen Attacken aus dem sonst so zurückhaltenden Diplomaten-Korps erreichen womöglich das genaue Gegenteil dessen, was sie beabsichtigt hatten. Immer stärker richtet sich jetzt der Blick der Öffentlichkeit auf die braune Vergangenheit einer Behörde, deren Angehörige sich in den zwölf Jahren des NS-Regimes als meist loyale Stütze erwiesen.

Jahrzehntelang hat das Amt die eigene Vergangenheit verdrängt. Wohl keiner Bundesbehörde ist es so gründlich gelungen, die Kontinuität von Personal und Institution über das Jahr 1945 hinweg gleichermaßen zu wahren und zu verschleiern.

Auf deutsch: Wie man sich effektiv in's eigene Knie schießt.

Was mich interessieren würde - und das steht in dem Schpigl-Artikel natürlich wieder nicht drin -, ist, wie besagter Entschluß des Bundesaußenjoschka zeitlich in der ganzen sich am Horizont abzuzeichnen beginnenden Visa-Affäre drinlag/drinliegt, sprich: Isses Vorwärtsverteidigung, oder isses Gesinnung - für letzteres spräche, daß das, soweit es die Visa-Affäre betrifft, doch eher als ein lästiger Nebenkriegsschauplatz einstufen wäre, für ersteres, daß das gezielte Aufmachen von Nebenkriegsschauplätzen durchaus zum Nebelkerzenwurf-Standardrepetoire in vergleichbaren Situationen zählt, und außerdem ist es etwas, womit man sicher bei der grünen Basis nicht ganz ohne Punkte aus'm Ring geht. Wie auch immer, die Entscheidung selbst scheint mir korrekt zu sein - da ist offenbar noch etwas anzusehen.

Apropos Ansehen: Was die NS-Vergangenheit Österreichs betrifft, beziehungsweise deren konsequentes Ausblenden, dagegen sind die deutschen Außenministerialen sowieso Waisenknaben, aber ansonsten gibt's da im Moment eine andere Show, und die hört auf den Namen "Jetzt zerbröselt's die FPÖ", und es ist traumhaft. Hinsetzten, einschalten, zurücklehnen, genießen.

Details unter http://derstandard.at und http://www.profil.at, und vor allem gibt' im Online-Standard Karikaturen zum Thema, die sind zum Niederknien: http://derstandard.at/?url=/?ressort=CARTOONS.

Ich mein', ich war bei dieser einen großen Demo am Heldenplatz dabei, anno 2000, mit einem Schild am Rücken, "Auslandsösterreicher gegen Haider", und mein Spruch seit damals - und auch davor schon - war aber: Das eigentlich A....loch in der ganzen Sache ist der Schüssel.

Okay, jetzt simmer hoffentlich soweit. Um aus Sergio Leones "The Good, the Bad and the Ugly" zu zitieren - deutscher Verleihtitel, unsäglich wie immer: Zwei glorreicher Halunken -: Der Blitz möge ihn beim Sch..... treffen !.

Bitte den kurzen Ausflug in die österreichische Innenpolitik zu entschuldigen, aber es ist einfach so schön, was da jetzt abläuft .....

lg NoPasaran

P.S., was die Cartoons betrifft: März/April 2005, besonders die Nummern 3, 4 (Wolfgang Schüssel hat die ganze Sache mal als Micky-Maus-Problem eingeschätzt), 9, 10, 18, 19, 20 (zum Thema Parteiausschluß wegen parteischädigenden Verhaltens), 23, 27, 28 (Brüll !) und 29.

Ach ja, und was BZÖ bedeutet, erfährt man hier.


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