Re: Immer dieser Schily

Geschrieben von HJH am 08. April 2005 16:55:09:

Als Antwort auf: Re: Immer dieser Schily geschrieben von Röde Orm am 08. April 2005 16:09:16:

Genau, Röde!

Denn ihre Daseinsberechtigung brauchen sie ja in den Ministerien, die Beamten und Beamtinnen, um mit immer haarsträubenderen Gesetzen und Verordnungen ihre Einkünfte zu rechtfertigen. Die künstlerisch hoch anmutenden Graffitis zeugen von erstaunlicher Qualität auf dem zumeist grauen Betonuntergrund oder dem Blech der S- und U-Bahnen. Diese Art der Jugendkultur ist soweit zu unterstützen, auch wenn ich es nachvollziehen kann, dass ein Hausbesitzer seine gerade neu gestrichene Fassade eine Weile unberührt sehen möchte.

Aber Schily und Co. geht es nicht darum, die kleinen Picassos dingfest zu machen. Seine Besuche in den USA dienen nur dem Anreichern und Übertragen bester Überwachungs- und Bespitzelungsaktionen auf die westliche Welt Europas. Ein Schily lernt selbst mit über 70 Jahren noch bereitwillig. Sein Denkmal wird mit den feinsten Acryllacken überzogen sein, seine Hubschrauberflotten werden mit selbstgebauten Spraydosenkatapulten vom nicht nur sauberen sondern reinen Himmel über Deutschland abgeschossen. Ab besten in Reichtagskuppelnähe.

Mir ists wurscht! Sitze hier im Hunsrück mit seinen grünen Wiesen und weiten Wäldern, und nicht in einer Betonwüste mit Leere rundum. Du wolltest ja wissen, wie es sich im Hunsrück leben lässt: Bleibe fort, hier werden noch Katzen und Hunde geschlachtet und verspeist, Hexen öffentlich verbrannt und auch sonst lohnt sich der Hunsrück nur zum Sterben-und dafür ist hier reichlich Platz. Und als Toter bleibt man fast ebenso lange unentdeckt wie einer, der in einem Wohnsilo dahingeschlummert ist.

Anpassen muss man sich überall-ich habe es selbst in meiner Hunsrücker Heimat bis heute nicht geschafft. Die Menschen des alten Schlages hier sind sehr genügsam und größtenteils sehr einfältig. Gegen die Genügsamkeit gibt es nichts einzuwenden, doch bleibt dabei Vernunft und Verstand der Einfalt auf der Strecke. Und um diese Strecken zu überwinden, muss man mobil sein. Um in die nächst größere Stadt zu gelangen. Und dann beginnt die Suche aufs Neue. Man bewegt sich im Kreis...

Abgeschiedene Orte gibt es zuhauf. Diese Art Landschaft mit einer Straße, die zum Feldweg wird, und man nicht mehr wenden kann;-) Gerade an der Hunsrückmoselseite haben sich viele Überlebenskünstler eingenistet, leben vom Handwerk oder kommen als Selbstversorger über die Runden. Geduld muss man haben, und eh man sichs versieht, ist das Leben auch schon vorbei.

Demographisch geht der Hunsrück einer unsicheren Zeit entgegen: Die Jungen zieht es dahin wo es noch Arbeit gibt, die Mittelalten fristen ihr Dasein in den wenigen Betrieben, Behörden, auf der Straße usw., und die Alten hinterlassen Immobilien zum Spottpreis. Wer flüssig ist, kann wahrlich Schnäppchen en masse tätigen. Wenn da eben nicht die Hunde- und Katzenkadaver auf den Straßen, und die Scheiterhaufen mit dem Gestank von Menschenfleisch wären;-)

Düstergruß aus finstrem Hunsrückwald

Jörg

>(Das fliegende Auge)
>"Der Lauscher an der Wand hört, seine eigne Schand“
>Das Echo wäre nicht gesund.
>Zur Müllvermeidung und zur Entlastung der mittlerweile
>privaten Abwasseranlagen und Klärwerken gibt das
>Innenministerium bekannt, dass pro Toilettengang
>höchstens 4 Blatt Toilettenpapier benutzt werden
>dürfen. Zuwiderhandlungen wird mit Arbeitsdienst in
>der mittlerweile privaten Stadtreinigung geahndet. Bei
>Weigerung ist eine Verlegung in bereits privatisierten
>Gefängnissen nicht ausgeschlossen.
>Röde


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