Re: Netzwerke
Geschrieben von Zaunreiterin am 02. April 2005 20:13:
Als Antwort auf: Netzwerke geschrieben von Dowjones am 01. April 2005 23:35:
Hallo DowJones,
ich frage mich worüber du dich aufregst.
Der Sinn von Netzwerken ist klar erkennbar. Auch Familie und reale Bekannte sind Netzwerke. Allerdings kannst du Menschen nur vor den Kopf schauen. In einer Ausnahmesituation weißt du gar nichts mehr. Nicht, wie Menschen reagieren, die du jahrelang "kennst". Natürlich kümmert man sich erst um die Familie, so sie in der Nähe ist. Ausschlaggebend ist allerdings, wo man sich gerade befindet. Auf dem Land, weit entfernt, oder in einer Großstadt. In einer Großstadt solltest du viel schneller reagieren. Ok, du kannst einfach losfahren/laufen, aber wie gut wäre es zu wissen, dass man auf meinem Weg Stationen hat an die man sich wenden kann. Man muss nicht zwingend dort bleiben.Doch wie erkenne ich sie. Vielleicht irgendwo im Wald. Mal winken! Klar. So schnell ist noch keiner erschossen worden. Es ist unrealistisch etwas anderes anzunehmen.
Du kannst natürlich auch in der Stadt bleiben. Du wirst Netzwerke bilden wenn du leben willst.
Auf dem Land kennst du deine Leute jahrelang, trotzdem weißt du nicht wie sie reagieren. Sicher ist es einfacher.
Mein Eindruck ist allerdings das du nicht auf dem Land lebst.
Ich lebe in einer Stadt, doch ich würde mich im Ernstfall hier auf niemanden verlassen.
Zu beurteilen, wer zu etwas zu gebrauchen ist und wer nur ein sinnloser Schwätzer ist, ist in einer Ausnahmesituation auch neu zu bewerten.
Gegenseitige Hilfe passiert sehr oft, dir anscheinend nicht. Romantisch ist das nicht, sondern Realität.
Logisch leben wir alle unsere Leben, angetrieben durch immer mehr Leistung, der auch ich mich nicht entziehen kann, so ich überleben will.
Sind uns selbst die Nächsten. Doch es stimmt eigentlich gar nicht.
Die Leute hier haben mit Sicherheit, obwohl ich sie nicht real kenne, mehr persönliche, und vor allen Dingen, gute Kontakte.Es grüßt dich
Die Zaunreiterin
>Mann, wenns das internet nicht gäbe, man müßte es ja glatt erfinden!
>Vor allem dafür, um über die unendliche Sinnhaftigkeit von "Netzwerken" zu reden.
>In tatsächlichen Katastrophenfällen wäre sich erstmal selbst jeder der "noch Nächstere" als in Normalzeiten ohnehin schon. Da gehts in erster Linie nämlich ums eigene Leben bzw. um das der Familienmitglieder und sonst um gar nix.
>Zum zweiten, falls wirklich zeitlich limitierte Zweckallianzen mit anderen erforderlich bzw. sinnvoll sind, sind reale Nachbarn irgendwelchen www-Bekanntschaften ohnehin in jedem Falle vorzuziehen. Bei denen weiß ich nämlich aus jahrelanger Erfahrung, wer zu was zu gebrauchen ist oder wer nur ein sinnloser Schwätzer ist.
>Auch fällt hier das Entfernungsproblem absolut weg.
>Kanns etwa sein, daß diejenigen, die so romantisch von gegenseitiger Hilfe für und durch Forenkollegen träumen, etwa gar im wirklichen Leben etwas daneben stehen, was persönliche Kontakte betrifft?
>Gruß
>d.