Re: Ich spreche von Nicks, nicht von Anonymität
Geschrieben von Johannes am 23. September 2005 13:05:00:
Als Antwort auf: Re: Nicks geschrieben von Thorsten am 23. September 2005 07:09:16:
> Na, was soll ich jetzt dazu schreiben ? Das auch noch der webmaster hier
> in einem forum wo es eigentlich darum geht das man echte erfahrungen aus-
> tauscht zur anonymität rät (was in meinen augen anonym nur schwer geht) wun-
> dert mich.
Hallo Thorsten,da scheine ich mich wohl unverständlich ausgedrückt zu haben.
Ich wollte zeigen, daß man Nicks nicht so negativ zu sehen braucht, wie Du es tust, denn man kann das auch anders betrachten. Mein Negativbeispiel dazu war vielleicht etwas unglücklich gewählt. Die Drohung, die ich zitiert habe, gab es zwar genau so, aber ich glaube nicht, daß sie real gemeint war (sonst wüßte der Betroffene Bescheid und ich hätte die Daten für ihn bereitgehalten).
Laß es mich anders formulieren: Wenn man auch an mehr oder weniger politischen Foren teilnimmt, dann kann es dort (leider!) manchmal etwas hitzig zugehen. Wenn dann jemand meinen Nick angreift, was soll's? Er greift ja nicht mich an, meine Firma oder meine Familie, sondern nur meinen Nick. Man kann Überreaktionen also etwas lockerer nehmen (und wer seinen Nick negativ ausnutzt, der wird von einem guten Forenmaster rausgeworfen).
Wo ich Dir recht gebe, es ist natürlich die Frage, ob sich Foren, wo es auch mal hitzig zugeht, überhaupt lohnen. Aber ich schrieb ja auch, daß ich meinen Hinweis auf die beziehe, die sich, warum auch immer, auch in solchen Foren umsehen. Ich interessiere mich z.B. für Prophezeiungen, dies ist mein Hobby. Persönlich mehr für die biblischen Prophezeiungen, auch wenn die derzeit im entsprechenden Forum zu kurz kommen. Und da geht es dann auch mehr um Politik. Ob sich dies auf Dauer lohnt, dort zu diskutieren, die Frage stelle ich mir durchaus. Da muß sich aber jeder für sich selbst klarwerden, ich versuche die Frage der Nicks jetzt mal ganz unabhängig davon zu betrachten.
Dies war jetzt nochmal die Erklärung der eher "negativen" Seite. Ich sehe in Nicks aber auch etwas Positives. Es ist wie ein Künstler- oder auch ein Ordensname, da steckt sehr viel Potential drin. Und ist es nicht auch nett, Nicks wie hasel hier zu haben? Gänseblümchen, Ruhrgebietler, Saurier61 oder unseren Weitblicker aus dem nördlichen Schweden? Gerade so ein Nick wie "Weitblicker" hat doch etwas für sich, finde ich.
> vielleicht ist vieles hier auch nur traum und schein, wunschdenken und nie-
> mals realität? vielleicht haben es leute wie tawa daher so schwer hier? weil
> sie aus der anonymität heraustreten und sogar auf einer webseite von ihrem
> leben berichten ? von ihrem frust (ok, da hat tawa vielleicht etwas über-
> trieben ) von ihren problemen.
> ich finde das schade, mich begeistern leute wie tawa,Einverstanden, aber was hat das nun mit Nicks zu tun? Tawa ist ein Nick, er gefällt mir. Was Dir und mir gefällt, ist seine Offenheit, und die ist nicht davon abhängig, warum er sich hier gerade so nennt und nicht anders.
> also wo man quasi ein wenig live in ein leben reinschnuppern kann was viele
> sich wünschen... weil sich jemand die arbeit macht darueber zu berichten.
> ...
> alle kennenlernen? stammtisch? nun, ich bin ehrlich: ich hätte gar keine
> zeit mich ständig mit allen möglichen leuten zu treffen. lust schon, aber
> keine zeit. noch nicht mal annähernd zeit mich regelmässig auf einem stamm-
> tisch zu treffen. ich habe jede menge tiere, 3 kinder, chaos wohin ich
> schaue, ...Ich sehe das alles ein. Aber wie Du am Beispiel Tawa schreibst, es kommt auf seine Darstellung an. Und es kommt auf Deine Darstellung an. Meines Wissens nach kennst Du hier aus dem Forum nur Tawa persönlich, aber dennoch nehmen Dir wohl alle das ab, was Du schreibst. Weil Tawa so schreibt, wer er schreibt. Weil Du so schreibst, wie Du schreibst. Würde es etwas ändern, wenn Du Michael heißen oder Dich so nennen würdest?
> also wo man quasi ein wenig live in ein leben reinschnuppern kann was viele
> sich wünschen...Genau das ist es, was ich mir wünsche. Der Austausch im Forum ist wichtig, aber der ist weitgehend virtuell, also auch nicht abhängig davon, ob Tawa nun Tawa oder doch Michael, Sebastian oder Johannes heißt.
Was ich mir wünsche, das ist, daß Leute aus der virtuellen Realität heraustreten und praktisch werden. Dazu muß man sich erst einmal kennenlernen. Da ich den Frankfurter Stammtisch organisiere, bin ich jedes Mal dort, aber es war immer auch ein Gewinn für die, die mehr oder weniger regelmäßig kommen. Ob nun unsere Kräuterfee Navi (die derzeit leider zu wenig schreibst), übrigens auch ein Künstlername :-), Spitama oder andere, hier kennen sich einige persönlich. Guerrero ist zu weit weg für den Stammtisch, aber ich kenne ihn genauso wie Tawa, ich kenne auch Saurier61, und aus den Foren, in denen ich aktiv bin, kenne ich noch viel mehr.
> Na, was soll ich jetzt dazu schreiben ? Das auch noch der webmaster hier
> in einem forum wo es eigentlich darum geht das man echte erfahrungen aus-
> tauscht zur anonymität rät (was in meinen augen anonym nur schwer geht) wun-
> dert mich.Ich rede hier also wirklich nicht der Anonymität das Wort. Ich sage nur, so lange man sich nicht persönlich kennt, da hat man nur das geschriebene Wort. Und so ist es erstmal zweitrangig, ob Tawa nun Tawa heißt oder vielleicht doch anders. Was ist gewonnen, wenn Tawa hier einen anderen Namen nennt, aber dann doch nur ein Autor bleibt, den niemand kennt?
Ja, ich weiß, viele Leute haben keine Zeit. Aber ich wünsche mir schon, daß die, die gegen die Anonymität sind, sich vielleicht alle Paar Monate die Zeit nehmen können, sich mal mit den anderen zu treffen. Sei es beim regelmäßigen Stammtisch, sei es beim Grillen, daß der ein oder andere veranstaltet oder sei es bei den Veranstaltungen der Obstanlage, zu der ich immer einlade.
Mich kennen aus den Foren relativ viele persönlich, und mit einigen weiteren habe ich auch schon telefoniert. Wenn ich Nicks dennoch recht positiv sehe, so hat dies weniger mit Anonymität zu tun als damit, daß ich einerseits einem "Künstlernamen" etwas Positives abgewinnen kann, sie es andererseits aber auch eher ermöglichen, sich auf Gegenseitigkeit (bei einem Treffen) kennenzulernen, statt das einer viel von sich sagt, während andere vielleicht nur still mitlesen. Es ist wie in Deinem Gespräch mit Dow, Du denkst ja auch, der Austausch über Persönliches sollte ein wenig auf Gegenseitigkeit beruhen.
Also, nochmal: Ich bin sehr dafür, daß Leute aus der Anonymität heraustreten. Ich halte dafür lediglich ein persönliches Treffen für geeigneter, als sich hier darüber lange Gedanken zu machen, ob Leute, die man doch nicht trifft, nun so oder anders heißen. Gerade am Beispiel Tawa siehst Du ja, daß es nicht auf Nick oder nicht Nick ankommt.
Übrigens: Unsere Obstanlage hat am 3. Oktober ihren Tag der offenen Tür und ich würde mich freuen, wenn einige dorthin finden. Es gibt frisch gepreßten Apfelsaft, Kaffee und Kuchen, Gegrilltes, die Details dazu schreibe ich noch in einem extra Beitrag.
Viele Grüße
Johannes
- Re: Ich spreche von Nicks, nicht von Anonymität Thorsten 23.9.2005 16:40 (0)