Re: @detlef, erfolg oder hunger
Geschrieben von detlef am 14. September 2005 03:41:22:
Als Antwort auf: Re: @detlef, erfolg oder hunger geschrieben von hasel am 13. September 2005 08:15:59:
>endlich wieder zeit zum fragen ;-)
>hallo!
>>hier wird vorwiegend plattdeutsch, dann hochdeutsch, dann spanisch, dann guarani oder andere indianersprachen geredet.
>platt?! na sowas. weit und breit kein meer und dann plattdeutsch *gicker*
>ist die kolonie von deutschen seefahrern gegründet worden? und seit wann besteht sie?nee, keine seefahrer.
das waren widertaeufer, die in der reformationszeit aus zuerich geflohen sind. ueber muensterland, holland, preussen (schleswig holstein), preussen (ostpreussen) zogen die nach russland. von da sind die wegen der kommunisten hierher gefluechtet. das platt hat, seit holland, von ueberall elemente mitgenommen. am aehnlichsten ist das ostpreussische platt.>>>...reitet ihr die pferde im westernstil oder freistil? was habt ihr für pferderassen? werden sie beschlagen?
>>was bezeichnest du als "freistil"?
>ich meinte das entwickeln einer ganz persönlichen (körper)sprache mit dem pferd.
>>"westernstil".
>heißt das, dass jeder mit jedem pferd klarkommt, weil alle in dieser art eingeritten sind? bildet ihr eure pferde selbst aus oder gibts sowas wie "pferdeflüsterer"?wir haben hier erst in letzter zeit mit zunehmendem wohlstand sportreiter. die "fluestern" ihre pferde im deutschen stil ein. mit viel geduld und liebe.
die mehrheit der pferde sind arbeitspferde fuer die viehzucht. die werden erst auf rodeo art eingebrochen, bis sie die ueberlegenheit der reiter anerkennen, dann werden sie fuer die vieharbeit ausgebildet. die besten reiter machen das alles selber, aber meistens uebergibt man die pferde an leute, die das berufsmaessig machen.
jeder viehtreiber braucht zwei bis vier pferde. anders, als z.b. in deutschland, wo der reiter sich aufs pferd einstellt, wird hier erwartet, dass das pferd sich auf die eigenarten des reiters einstellt. bei der harten vieharbeit hat man weder zeit noch kraft, sich mit eigenwilligen pferden rumzuschlagen.
als reines arbeits"werkzeug" wird das pferd ausgetauscht, wenn es nicht optimal funktioniert.
als chef auf dem eigenen betrieb hab ich mir den luxus erlaubt, auch einige pferde mit "macken" fuer meinen gebrauch zu halten. aber wenn ich zur vieharbeit ein solches ritt, hab ich einen berittenen arbeiter zusaetzlich eingesetzt.>>rassen Criollo paraguayo/argentino/uruguayo, in letzter zeit immer mehr cuadro de milla (eine abart vom quarter horse)
>und müssen die pferde beschlagen werden? vermutlich nicht? gehen davon auch welche pass oder tölt?wir haben hier den naechsten flusskiesel und den naechsten steinbruch in ca 400km entfernung. nur sand und lehm boeden.
in letzter zeit fangen einige sportreiter, die viel auf geschotterten wegen reiten, damit an, eisen setzen zu lassen.
passgaenger waren frueher in der zeit der weiten viehtriebe sehr beliebt. denen kann man einen schnellschritt angewoehnen, wo ein normales pferd nur im trab mitkommt.
fuer viehtriebe von ein, zwei wochen waren die natuerlich beliebt.
die besten "gaengler" haben wir von peru eingeschmuggelt. (zu fuss! hab einmal mitgemacht. ueber 2.000 km ritt... 4 wochen)>>im ernst: einige sachen aus deutschland fehlen mir, aber das ganze paket moechte ich nicht wieder erleben.
>vor allem momentan ists ein echtes überraschungspaket....ueberraschungspaket? nee, die jetzige entwicklung war schon in den 70ern abzusehen.
>>na und? du willst ja nur das los von alten selbstversorgern erfahren...
>stimmt. wir machen wahrscheinlich (hoffentlich) bald (in 2 wochen) den ersten minischritt von der theorie in die praxis mit einem eignen garten *aufgeregtbin*na, dann viel spass! und viel sturheit...
und denk dran, was einmal falschmachen, ist in ordnung, das gehoert dazu. genau so wie das aufstehen, wenn man mal auf die schnauze faellt!alles gute,detlef