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Geschrieben von Andrea am 08. August 2005 20:28:03:

Hallo,

wir sind jetzt seit ca. sechs Wochen endlich mit unserem Umzug fertig geworden. Nach weit über eineinhalb Jahren haben wir eine Wohnung in der Stadt gefunden. Nicht billig, nicht besonders ruhig, aber Neubau nach Niedrigenergiebauweise. Inklusive Bucheparkett und Fernwärme. Großer Balkon und Platz für die Nager ist auch da. Endlich raus aus dem feuchten und krankmachenden Haus.
Der Garten fehlt uns jetzt schon. Und dies obwohl wir dieses Jahr nur wenig angebaut hatten. Schließlich war klar, sobald eine Wohnung gefunden wäre sind wir weg. Die Kinder haben sich gut eingefügt. Zwar wird immer wieder dem Platz ums Haus nachgetrauert und auch den frischen Eiern bzw. der Ziegenmilch. Aber trotz des wetterwendischen Sommers ist bis jetzt keiner krank geworden. Und das will was heißen. Wir werden nun unser Konzept durchziehen. Und es sieht eigentlich ganz gut aus. Da unser Lebensstandart recht einfach gehalten ist ist das Sparpotenzial recht groß. Und wir beide sind nun auf der Suche nach zusätzlichen Geldeinnahmequellen. Nebenjobs haben wir schon gefunden. Und die Kinder ziehen richtig mit. Sie wissen worum es geht und lernen (sogar in den Ferien) recht eifrig. Das einzige was uns nun fehlt sind Leute die ebenfalls vorhaben das Geld zusammen zu sparen um dann zu siedeln. Denn ein Austausch unter Gleichgesinnten wäre nicht schlecht. Da die Preise hier in Deutschland doch unangemessen hoch sind, wäre es auch interessant zu wissen wie es anderenortes aussieht. Das von Thorsten reingestellte Gehöft hätte uns schon gut gefallen. Doch erst muß sich zeigen ob wir von der Schreinerei leben könnten. Und dies ist halt noch immer unter dem Gesichtspunkt des Sparens zu bewerten. Auf jeden Fall wollen wir keine Bankschulden machen. Und das ist hier in Deutschland nun mal fast unumgänglich (außer man erbt *g*). Wir werden uns nun über Tauschring und Bewirtschaftungsgemeinschaft weiterhin im alternativen Lebensbereich bewegen. Ist schon ein komisches Gefühl die Straßenbahn vor der Haustür zu haben. Aber wir haben es gut getroffen. Wir wohnen gerade mal hundert bis zweihundert Meter vom Naturschutzgebiet entfernt. Und zudem haben sich hier in dieser Gegend eine Menge Leute mit Kindern zusammengefunden. Kiga und Schule grade ums Eck. Ich brauche kein Auto. Und es ist abgesehen von der Miete eine günstige Wohnecke. Doch durch die Möglichkeit Geld zu verdienen ohne einen Riesenzeitaufwand, das ist nur noch toll. Es gibt wenig Sicherheiten in dieser Welt, doch wir wollen es auf solide und vernünftige Weise angehen. Denn was hätte es genützt ein Haus trocken zu legen, dass einem nicht gehört?
Mein Mann sagt immer das sei sonst ein Leben wie ein Tagelöhner. Man bewirtschaftet Fläche die einem nicht gehört und arbeitet für den Dienstherrn (Bauern) der einen zwangsweise ausnutzen muß. Sonst lohnt es sich für den Arbeitgeber nicht. Tja, was soll man dazu noch sagen. Aber wenn ich so an meine Vorfahren denke....Wir sind doch fast wieder in dieser Lage. Allgemein gesehen. Daher glauben wir daran dass man auch mal andere Wege gehen muß. Und so wie wir unter Umständen zunächst einen Schritt rückwärts (raus aus der Selbstversorgung) um dann wieder zwei oder drei Schritte vorwärts ( rein in ein eigenes Gehöft) gehen zu können. Ach ja, wir werden unsere Erzeugnisse wieder auf einen Markt bringen. Lustigerweise bleibt nun mehr Zeit für das Handwerk. Und das bring das zusätzliche Geld was wir fürs siedeln brauchen werden.

Grüssle
Andrea

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