Re: @ Lissy - Mulchen nochmal

Geschrieben von Lissy am 05. Mai 2005 19:53:23:

Als Antwort auf: Re: Mulchen und Schnecken? geschrieben von Johannes am 05. Mai 2005 12:42:54:

Hallo Johannes,

Wir haben hier Massen von Schnecken. Weil auch rundum aufgelassene Bauerngärten sind, wandern sie zu Hauff nach.
Es hat also keine Vernichtungs-Strategie langfristig Sinn.

Die ersten Jahre waren recht schlimm.
Das kam aber nicht nur durch den frischen Mulch, sondern das Problem haben auch alle Nachbarn, die gar nicht mulchen.

Das Einzige, womit ich die ersten Jahre meinen Salat über die Runden gebracht habe, war Ferramol, das Bio- Schneckenkorn von Neudorff.
Das ist der einzige Pflanzenhilfsstoff außer Oscorna und Urgesteinsmehl, den ich kaufe.

Es ist aber in der Tat so, daß dieses und letztes Jahr die Probleme sich derart in Grenzen halten, daß ich nur noch aus alter Gewohnheit etwas Korn an die frisch gepflanzten Salate gebe.
Letztes Jahr habe ich das darauf geschoben, daß vorletztes Jahr so trocken war und es weniger Schnecken gab.

Das ist aber dieses Jahr nicht der Fall.
Beim Brennnesseln für Jauche sammeln habe ich beobachtet, daß die z.B. bis auf die Stängel abgefressen sind, also gibt es Schnecken in Mengen, wie bei dem feuchten Wetter zu erwarten ist.

Also scheint es wirklich so zu sein, daß das Klima unter dem Dauermulch (sehr viel Regenwurmkot) den Schnecken nicht zusagt.
Entscheidend ist, daß der Mulch schon einige Wochen zusammengesessen ist an Ort und Stelle, bevor ich pflanze oder säe.

Eine weitere Beobachtung ist, daß es sehr auf die Qualität der Pflanzen ankommt. Wenn ich gute Ware bekomme, dann ist das Problem geringer, als wenn ich nur schnellgedüngte Ware bekomme. (Weißbrot-Pflänzchen nenne ich die im Gegensatz zu gesunden, kräftigen "Vollkornpflänzchen" weil sie so aufgeschwemmt und kraftlos wirken, wie jemand, der sich nur von Weißbrot ernährt).
Vielleicht sind die Pflanzen in der Regenwurm-Erde auch viel kräftiger.

In früheren Jahren habe ich diverse Versuche gestartet.
Eine halbwegs gute Methode ist, an Plastik-Pflanztöpfchen den Boden wegschneiden und über die frischen Pflänzchen stülpen.

Ganz schlecht war ein Versuch mit Hochbeet.
Das habe ich nach zwei Jahren zerfallen lassen und ist jetzt mein Tobinambur-Beet.
In den Hohlräumen des Reisigunterbaus gab es ganze Schneckenkolonien, die hier den sonnigen Tag verbrachten, um sich von nächtlichen Raubzügen zu erholen.

So wie die Unkräuter davon profitieren, wenn ich den Garten umgrabe und damit Licht an die vergrabenen Samen im Boden lasse, so scheinen auch die Schnecken vom Umgraben zu profitieren.
Ein weiteres Argument dafür, den Boden einfach in Ruhe zu lassen und den Regenwürmern die Arbeit zu übergeben.

Gruß Lissy



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