Re: "Lebendige Zäune" oder Metall und Beton

Geschrieben von Wizard am 01. Dezember 2004 00:36:08:

Als Antwort auf: Re: "Lebendige Zäune" oder Metall und Beton geschrieben von ThomasK am 30. November 2004 00:37:

Hallo Thomas,

so direkt nach Bau- und bastelanleitungen habe ich da nie geschaut.

Ich habe mich da immer auf das gestützt, was ich als Kind gelernt habe und dann meine eigene Fantasie spielen lassen und experimentiert.

Körbe aus Weide kennt wohl jeder, zumindest vom Sehen oder mal gehört haben. Wie es die professionellen Korbflechter machen, weis ich nicht genau, ich glaube die koschen die Ruten vor dem Schälen und flechten irgendwie (hab ich mal so gehört). Bei uns wurde das immer so gemacht, dass die Ruten gleich nach dem Schneiden entblättert wurden, geht ganz einfach, nur die Rute gegen den Strich durch die geschlossene Hand ziehen. Geschält wurden sie dann einfach mit dem Messer, aber ohne das Holz zu verletzen. Wir haben ja nie viel gebraucht, hat also keine Rolle gespielt dass es länger dauert mit dem Schälen. Die Blätter dienen z. B. als Winterquatier für Igel (irgendwo im Garten auf einem Haufen), die Rinde wurde im getrockneten Zustand gerne zum Feuermachen (anzünden) benutzt. Wir haben damals noch mit Holz geheizt. Die Ruten wurden im geschälten Zustand einen halben oder ganzen Tag (je nach Wetter) getrocknet (z. B. in der Küche unter der Sitzbank). Danach wurden sie gerichtet (geht ganz einfach, die Ruten lassen sich dann fast wie Drahr biegen), nach Größe und Dicke sortiert, gebündelt und eingelagert (z. B. Dachboden) für die spätere Verwendung. Die Ruten aber so lagern, dass sie nicht anfangen zu schimmeln oder das da ungeziefer bei geht. Zum Flechten wurden die dafür ausgesuchten Ruten dann über Nacht in die Badewanne oder ähnlichem gelegt.

Außer Körben kann man damit noch einige andere Dinge flechten oder Weidengeflecht irgendwo mit einbauen (Hütte, Fachwerk, Lehmbauten etc.

Neben dem Flechten eignet sich Weide auch zum Schnitzen. Allerdings nur für kleinere Gegenstände da die Ruten ja nicht dick sind und einen ganzen Stamm zum Schnitzen fällen wär mir zu schade. Weide ist sehr weich, man hat fast das Gefühl mach schnitzt mit Balsaholz. Ich mache aus den dicken Rutenenden ganz gerne Teelöffel und vermittel das dann auch gleich den Kindern (meinen eigenen und denen im Jugendtreff). So werden sie mit einem relativ einfach zu bearbeitenden Werkstoff an das Schnitzen herangeführt und haben meistens gleich beim ersten Versuch ein Erfolgserlebnis.

Die Weidenflöte hast du ja schon angesprochen. Vermutlich die, wo man die Rinde als Rohr verwendet. Man kann aber auch richtige Flöten daraus bauen. Eine Blockflöte habe ich noch nicht versucht, aber eine mit Schilfblatt geht ganz gut und klingt so "Türkisch / Oriantalisch" :-)

Dem nächst werde ich mal mit den Kindern im Jugendtreff Traumfänger bauen, der Ring wird auch aus Weide gemacht.

Wenn dich das mit der Hütte interessiert, lass mal deine Mailaddi rüberwachsen. Ich hab hier noch ein Heft von mir als pdf herumliegen. Das soll irgend wann mal auf meine Webseite zum Thema Survival. Das pdf ist allerdings noch eine Rohfassung. Musst dich also nicht über Fehler wundern.

MfG

Wizard

>Hallo wizard,
>Danke für die Antwort!
>Jetzt machst Du mich aber neugierig - mit den Weiden.
>Wo kann ich mehr Infos bekommen, so a la What to do with it.
>Grüße Thomas
>Ps Weiden Pfeifer´l kenn ich schon. www.bauanleitungen.net


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