Re: off topic....Kätzchen
Geschrieben von Wizard am 04. November 2004 02:20:35:
Als Antwort auf: Re: off topic....Kätzchen geschrieben von Johannes am 03. November 2004 13:28:40:
Hallo Johannes,
>ich weiß, Du hast die Frettchen mal bei Eva im Forum erwähnt.
Stimmt :-)
>Habe da aber nichts geschrieben, weil ich die Tiere und ihre Bedürfnisse gar nicht kenne.
Das geht heute den meisten Leuten so. Guggstdu hier:
http://www.psart-design.com/ps_art/wir/ratz/ratz.htm
Bisserl was über Frettchen, aus Sicht eines Frettchens :-))
>> Ich hätte noch ein oder zwei Übrig, die killen schnell und ohne lange
>> herumzuspielen. Sie klettern auch nicht in die Bäume um sich an den
>> Vögeln zu vergreifen.
>Das klingt gut, aber
>> Dafür muss du dann aber um so mehr auf deine Karnickel aufpassen, fals
>> du welche hast. :-)
>da haben wir schon einige in der Anlage, und auch die Rebhühner fühlen sich bei uns wohl. So lange die Tiere nicht unsere Bäume anknabbern, ist das ja auch okay.
>Zum Hintergrund: Die Gesamtanlage hat ca. 35-40.000 m2, die in Paarzellen aufgeteilt sind, die aber ohne Trennung ineinander übergehen, nur außen herum gibt es eine Hecke als Abgrenzung bzw. Brombeeren/Wein/Himbeeren.
>In der Mitte der großen Anlage steht unsere Vereinshütte mit Küche und Keller, wir lagern dort auch unsere Äpfel (teils auch unter dem großen Vordach der Hütte - wetterfest, aber Tiere kommen dran).
>Dort, in der Hütte, könnte man für die Tiere auch einen Korb, ein "Nest" oder sonstwas hinstellen, wir könnten sie dort auch ab und zu füttern, um sie an die Anlage zu binden - aber ernähren sollten sie sich weitgehend schon selbst von unseren Mäusen. :-)
>Die Tiere dürften also einerseits nicht zu schreckhaft gegenüber Menschen sein (wir kommen ja regelmäßig bzw. haben auch Vereinsfeste), dürfen aber auch nicht von Menschen abhängig sein und auch nicht die anderen Tiere anfallen.
>Vögel: Wir haben hier Greifvögel, für die wir auch Sitzstangen aufgestellt haben, und vor dem Winter entfernen wir das Unkraut um die Bäume herum, damit die Greifvögel freien Blick haben. Aber soviel Mäuse können die gar nicht essen, soviel sind es derzeit.
>Für die kleineren Vögel haben wir Nester in den Bäumen (Vertilgung von Schadinsekten), die könnten wir evtl. nochmal daraufhin ansehen, ob sie katzensicher sind, das weiß ich jetzt nicht. Wir haben bisher noch keine Katzen, aber mir sind halt als erstes die typischen Bauernkatzen eingefallen, die vielleicht unser Problem lösen könnten.
>Denkst Du, Frettchen wären da auch geeignet? Ich habe mich noch nie mit diesen Tieren beschäftigt.Unter diesen Bedingungen halte ich sie nicht unbedingt für geeignet. Der Hauptgrund sind die Greife. Frettchen vertragen sich mit denen gar nicht und werden von größeren Greifen auch gerne mal als Beute angesehen wenn sich beide nicht persönlich kennen. Ähnliches gilt für die schwarzen Gesellen (Raben, Krähen, Dohlen usw.). da hab selbt ich es noch nicht geschafft beide unter einen Hut zu bekommen.
Frettchen fressen zwar das Gleiche wie Katzen, sind aber im Verhalten völlig anders.
Katzen haben keinen Herren sondern Personal. Sie lieben es alleine in der Gegend herunzustromern und zu tun und zu lassen was sie wollen uns die kommen in der Regel zu ihrem Personal zurück.
Frettchen haben einen Herren und machen meistens was er Sagt (wenn sie gut abgerichtet sind), solange es auch ein Auge darauf hat. Wehe er schaut weg, dann machen sie was sie wollen und das ist meistens nicht das was sie sollen. Wenn sie die Gegend unter Aufsicht gut kennengelernt haben und wissen wo das zu Hause ist, kommen sie auch dorthin zurück. Allerdings nur für eine gewisse Zeit. Ohne Aufsicht werden die Ausflüge immer länger und im Gegensatz zu Katzen verwildern sie völlig und bleiben irgend wann ganz weg.
Frettchen selber gibt es in der Natur nicht, sie werden schon mindestens seit 4.000 Jahren gezüchtet. Meine nicht unbegründeten Vermutungen gehen sogar da hin, dass Frettchen noch vor dem Hund ein Haustier war. Die Ursprungsform ist der Waldiltis. Trotz der langen Zeit als Haustier ist die Zivilisationstünche unheimlich dünn. Das merkt man z. B. schon an den Welpen. Katzen und Hunde muss man erst mal abrichten um bissig zu sein bzw. sie müssen das erst mal lernen. Bei Frettchen ist das genau umgekehrt. Kaum dass sie halbwegs krabbeln können, fangen sie an zu beißen. Sind die Augen und Ohren offen (etwa nach 4 bis 6 Wochen) und sie können richtig laufen, wird erst mal alles was ins Blickfeld kommt angegriffen. Man braucht etwa 14 Tage um ihnen das zubeißen abzugewöhnen.
Unsere Frettchen sind rein als Haustiere erzogen. Umgang mit Menschen ist kein Problem, die gewöhnung an Hunde und Katzen auch nicht. Bei Beutetieren (Hauskarnicken, Goldhamster etc.) ist es auch möglich, wenn man Talent und Übung darin hat. Ungeübe sollten es besser lassen. Draußen herum laufen an der Leine oder im eigenen Garten unter Aufsicht ist nach einer Eingewähnung auch kein Problem. Man kann sie sogar direkt zur Jagd auf Nager abrichten. Sie tun allerdings wie schon erwähnt ihre Arbeit nur unter Aufsicht. Ich kenne allerdings auch Bauern, die ihre Frettchen völlig frei wie Katzen auf dem Hof herumlaufen lassen. Auf Grund der Natur von Frettchen fürht das allerdsings auch ab und zu zu verlusten. Nicht wegen weglaufen, sondern weil die sich auch gerne mal mit größeren Tieren anlegen. So ein Zuchtbulle, Pferd oder Schwein ist natürlich nicht begeistert, wenn ihm ein Frettchen plötzlich an der Nase hängt. :-)
MfG
Wizard
- Nachtrag Wizard 04.11.2004 02:36 (0)